Primus Perfect

Kategorie
Herbizide
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007521-00
Wirkstoffe
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Primus Perfect mit den Wirkstoffen Florasulam und Clopyralid ist das neue Standardherbizid zur Bekämpfung einer Vielzahl wichtiger zweikeimblättriger Unkräuter, insbesondere Klettenlabkraut, Kamille (auch resistente Kamille), Kornblume und Co. auch bei sehr kühlen Witterungsbedingungen im Frühjahr.

Wirkstoff: 25 g/l Florasulam + 300 g/l Clopyralid
Suspension in Wasser

Primus Perfect ist ein Herbizid zur Bekämpfung von Einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Winter- und Sommergetreide.

Wirkungsweise
Florasulam: Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): B
Clopyralid: Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): O
Primus Perfect ist ein systemisch wirkendes Herbizid, das von den Unkräutern sehr schnell aufgenommen wird. Die Wirkstoffe werden vorzugsweise über die Blätter der zu bekämpfenden Unkräuter aufgenommen und schnell verteilt. Der Transport erfolgt akropetal zu den Vegetationspunkten und basipetal mit den Reservestoffen in die Wurzeln. Es kommt zu einem Eingriff in die Eiweißbildung. Damit setzt der Absterbeprozess ein. Dieser kann sich je nach Witterung über mehrere Wochen erstrecken.
Primus Perfect kann temperaturunabhängig ab Vegetationsbeginn eingesetzt werden.
Auch Anwendungen bei gefrorenem Boden sind möglich, wenn das Pflanzenwachstum bereits eingesetzt hat. Die Wirkungsgeschwindigkeit ist temperaturabhängig. Die schnellste Wirkung wird erzielt, wenn unter günstigen Wachstumsbedingungen behandelt wird. Wirkungssicherheit und Kulturverträglichkeit bleiben bei kühlen, feuchten Witterungsperioden und leichten Nachtfrösten erhalten.

Aufwandmenge
WINTERGETREIDE zur Bekämpfung Einjähriger zweikeimblättriger Unkräuter
Frühjahr:
Stadium BBCH 13 – 32
200 ml/ha oder
150 ml/ha in 200 l/ha AHL pur

SOMMERGETREIDE zur Bekämpfung zweikeimblättriger Unkräuter:
Stadium BBCH 13 – 30
200 ml/ha
Generelle Wirkungsunterstützung in Tankmischung mit AHL.
Primus Perfect wird mit den in der Praxis üblichen, an der Bestandesdichte orientierten Wassermengen von 200 – 400 l/ha ausgebracht.
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Tankmischungsempfehlungen
Bei zusätzlichem Auftreten von Ehrenpreis, Stiefmütterchen, Taubnessel:
150 ml/ha Primus Perfect + 50 g/ha Artus
Bei zusätzlichem Auftreten von Windhalm, Stiefmütterchen, Taubnessel:
150 ml/ha Primus Perfect + 100 – 125 g/ha Concert SX oder
150 ml/ha Primus Perfect + 75 g/ha Concert SX in AHL pur
Bei zusätzlichem Auftreten von Windhalm Schwerpunkt Gerste:
200 ml/ha Primus Perfect + 0,9 l/ha Axial 50

Anwendung, Anwendungshinweise: Die Anwendung erfolgt im Nachauflauf Frühjahr. Zur Zeit der Behandlung müssen die Unkräuter aufgelaufen sein und genügend Blattmasse zur Aufnahme des Wirkstoffes gebildet haben. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages ist Primus Perfect etwa eine halbe Stunde nach Anwendung regenfest.

GRÄSER in Beständen zur Saatguterzeugung
Gräser in Beständen zur Saatguterzeugung: 0,2 l/ha
Primus Perfect Primus Perfect wird mit den in der Praxis üblichen Wasseraufwandmengen ausgebracht, jedoch sollten 200 l/ha nicht unterschritten werden. Dichte Bestände sind mit 400 l/ha zu behandeln, um eine bessere Benetzung der Unkräuter zu erreichen.
Max. eine Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Anwendung, Anwendungshinweise: Primus Perfect wird zur Nachauflaufanwendung im Frühjahr im Stadium BBCH 13-37 der Gräser angewandt.
Achtung: Wirkung und Verträglichkeit fur Zulassungserweiterungen nach Art. 51, Abs. 1, EG VO 1007/2009 wurden vom Hersteller nicht geprüft. In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen konnen Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Wirkungsspektrum
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Klettenlabkraut (wird in allen Entwicklungsstadien sicher erfasst), Ackerfrauenmantel, Ackerhellerkraut, Ackersenf, Ackervergissmeinnicht, Ausfallraps, Ausfallsonnenblumen, Besenrauke, Hederich, Hirtentäschel, Hundspetersilie (bis 4 Blattstadium), Kamille-Arten (auch resistente Kamille), Klatschmohn, Knöterich-Arten, Kornblume, Rainkohl, Schwarzer Nachtschatten, Vogelmiere
weniger gut bekämpfbar: Ackerhohlzahn, Ackerkratzdistel
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ehrenpreis-Arten und Stiefmütterchen (gute Nebenwirkung auf kleine Unkräuter bei Ausbringung von Primus Perfect in AHL pur), Taubnessel- und Gänsefuß-Arten
Nicht bekämpfbar: Gräser, Ackerwinde, Erdrauch

Mischbarkeit
Primus Perfect ist mischbar mit Herbiziden, die sowohl gegen Unkräuter als auch Ungräser wirken, wie z.B. Azur, Concert SX, Husar/OD, Lexus, Monitor und mit Gräserherbiziden wie z.B. Attribut, Atlantis WG, Axial 50, IPU, Ralon Super und Traxos sowie Herbiziden gegen zweikeimblättige Unkräuter, wie z.B. Alliance, Artus, Biathlon, Dirigent SX, Gropper SX, Pixie, Pointer SX, Refine Extra SX und Wuchsstoffen.
Nach den Ergebnissen des „CIPAC-Tests“ auf chemisch-physikalische Mischbarkeit sind auch Mischungen mit folgenden Düngern und Zusatzstoffen möglich: Bittersalz, Mangansulfat, Manganchelat, Ammoniumthiosulfat (ATS) und viele andere. Die Ausbringung von Primus Perfect in reiner AHL (unverschnittene Markenware) ist möglich, ebenso die gemeinsame Ausbringung mit Wachstumsregulatoren (Hinweise der Hersteller beachten).
Mischungen von Primus Perfect mit Fungiziden können in Weizen, Roggen und Triticale eingesetzt werden.
Der Einsatz von Primus Perfect in Tankmischung mit azolhaltigen Fungiziden kann in Wintergerste unter ungünstigen Bedingungen (gestresste Bestände, empfindliche Sorten) zu Schäden an der Kulturpflanze führen und wird daher nicht empfohlen.
Insektizide wurden bisher nicht geprüft.
Aufgrund der Vielzahl möglicher Kombinationen und Wechselwirkungen können Mischungen mit mehr als 2 Mischungspartnern nicht umfassend getestet werden und dürfen daher generell nur auf eigenes Risiko eingesetzt werden.

Ansetzen der Spritzbrühe, Spritztechnik und Spritzenreinigung
Primus Perfect bei eingeschaltetem Rührwerk direkt in den ²⁄³ mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben. Behälter anschließend mit Wasser auffüllen. Bei Mischungen ist die Gebrauchsanleitung der Mischpartner zu beachten. Nicht mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Entleerte Behälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
Nur mit ausgeliterten Spritzgeräten arbeiten, deren Ausstoß pro Hektar bekannt ist. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen. Benutzte Spritzgeräte vollständig und tropffrei entleeren; anschließend mit Wasser auffüllen und Rührwerk ca. 10 Minuten laufen lassen.
Spritzgerät zwischendurch kurz anstellen, um Schläuche und Gestänge zu spülen. Gesamten Reinigungsvorgang nochmals wiederholen. Gerät entleeren, Düsen und Filter ausbauen und diese nochmals gründlich unter Zusatz von Reinigungsmittel durchspülen. Anschließend Gerät wieder zusammenbauen und mit klarem Wasser nachspülen. Die verdünnte Reinigungsflüssigkeit ist jeweils auf die zuvor behandelte Fläche auszubringen.
Der Zusatz von Spezialreinigungsmittel erhöht die Sicherheit bei der Spritzenreinigung und wird vor dem Einsatz in empfindlichen Kulturen (z.B. Raps, Rüben und Feldgemüse) empfohlen.

Hinweise zur Schadensverhütung
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen, wie zu erwartende Nachtfröste und/oder gestresste Bestände, ist in Tankmischungen mit z. B. Gräser- bzw. Halmverkürzungsmitteln, Fungiziden oder N-Düngern die Gefahr der Unverträglichkeit gegeben. Der Einsatz in Tankmischungen sollte dann unterbleiben.
Ebenso empfehlen wir, keine Behandlungen bei Nachttemperaturen unter -5 °C und von z. B. durch Staunässe, Trockenheit oder Nährstoffmangel geschwächten Getreidebeständen durchzuführen. Abdrift vermeiden!

Untersaaten
Klee- bzw. Luzerneuntersaaten nicht behandeln.

Verträglichkeit
Primus Perfect ist nach bisherigen Erfahrungen in allen geprüften Getreidesorten gut verträglich.
Für genehmigte Anwendungsgebiete gilt generell: In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Hinweis
Die langjährige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoffe den gleichen Wirkungsmechanismus besitzen, kann zur Entstehung von resistenten Biotypen führen. Dies gilt insbesondere auch für Sulfonylharnstoffe bzw. sulfonylharnstoffähnliche Wirkstoffe; und hier könnte insbesondere die Kamille betroffen sein. Die Kombination von Florasulam mit dem Nicht-Sulfonylharnstoff Clopyralid in Primus Perfect beugt der Entstehung von resistenten Kamille-Biotypen vor (Wirkungsmechanismus, HRAC-Gruppe: B und O). Trotzdem muss hier auf die Notwendigkeit eines aktiven Resistenzmanagments basierend auf einem Wirkstoffwechsel hingewiesen werden.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge kann jede Kultur ohne Einschränkungen nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch können Getreide, Mais und Grassaaten nachgebaut werden. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich.

Wartezeit
Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt, bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.15 - 0.2 l13 - 32
Sommerweizen0.15 - 0.2 l13 - 32
Sommergerste0.15 - 0.2 l13 - 32
Wintergerste0.15 - 0.2 l13 - 32
Winterroggen0.15 - 0.2 l13 - 32
Wintertriticale0.15 - 0.2 l13 - 32
Dinkel0.15 - 0.2 l13 - 32
Sommerhafer0.15 - 0.2 l13 - 32
Winterhafer0.15 - 0.2 l13 - 32