Quickdown

Hersteller
Cheminova
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-01-31
Registrierungsnummer
005693-00
Wirkstoffe
Links

Kontaktherbizid zur Unkrautbekämpfung und zur Krautabtötung in Kartoffeln. Der Wirkstoff Pyraflufen-ethyl greift durch Hemmung eines Enzyms (Proto-Poryhrinogen-Oxidase, PPO Inhibitor) in die Photosynthese der Pflanzen ein. Dieses führt zur Zerstörung der Zellmembranen und damit zu Nekrosen. Die Schädigungsrate nimmt mit steigender Lichtintensität zu. Die Anwendung von Quickdown erfolgt zusammen mit Toil - einem speziellen Benetzungsmittel, das die Wirkstoffaufnahme über die grünen Pflanzenteile optimiert.
Unkrautbekämpfung: Quickdown eignet sich besonders für Standorte, wo bei der Pflanzung schon die Endhäufelung vorgenommen wird, sowie bei Frühjahrstrockenheit und hohen Humusgehalten im Boden.
Sikkation: Durch den besonders schonenden Eingriff von Quickdown in den natürlichen Abreifeprozess der Kartoffeln werden abrupte Störungen im Wachstum und Wasserhaushalt der Kartoffeln verhindert und so Qualitätseinbußen wie z.B. Gefäßbündelverbräunungen und Nabelendnekrosen reduziert. Der Einsatz von Quickdown beeinflusst positiv die Qualitätseigenschaften der Kartoffeln (Schalenfestigkeit, Stärkegehalt), dient der Ernteerleichterung (hohe Rodeleistung) und reduziert den Wiederaustrieb auf ein Minimum.
Im Weinbau wird Quickdown zur schnellen chemischen Entfernung von Stockaustrieben an Weinreben genutzt, im Hopfen zum Hopfenputzen sowie im Obstbau zur gezielten Entfernung von Ruten und Stockaustrieben an Beerenobst.

Anwendung

KARTOFFEL
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 0,4 l/ha + 1 l/ha Toil
spritzen in 200 - 400 l/ha Wasser, Anwendungszeitpunkt: Kurz vor dem Durchstoßen, nach dem Auflaufen der Unkräuter, Kulturstadium BBCH 00 bis 08. Max. 1 Anwendung, max. 3 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr.
Schäden an der Kulturpflanze möglich (WP734).
Blattdeformationen möglich (WP738).
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740)

Zur Krautabtötung 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 300 - 600 l/ha Wasser im Splittingverfahren (insbesondere Pflanzkartoffeln) in mittelspäten bis sehr späten Sorten, Anwendungszeitpunkt: 1 - 2 Tage nach dem Krautschlagen, bis 14 Tage vor der Ernte, Kulturstadium BBCH 71 bis 91. Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 4 - 7 Tagen.
Hinweis: Die besten Wirkungsergebnisse werden erzielt, wenn die Reststängellänge nach dem Krautschlagen 15 - 20 cm beträgt. Nach eigenen Erfahrungen kann das Krautschlagen (Öffnung des Blattdachs) auch durch eine chemische Maßnahme, z.B. den Einsatz von Reglone®, ersetzt werden.
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

Zur Krautabtötung 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 300 - 600 l/ha Wasser, Anwendungszeitpunkt: 1 - 2 Tage nach dem Krautschlagen, bis 14 Tage vor der Ernte. Max. 1 Anwendung, max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr.
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

Zur Krautabtötung 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 600 - 1000 l/ha Wasser im Splittingverfahren (ausg. Pflanzkartoffel), Anwendungszeitpunkt: Bis 14 Tage vor der Ernte, ab Kulturstadium BBCH 91. Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 4 - 7 Tagen.
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740). Schäden an der Kulturpflanze möglich (WP734).
Blattdeformationen möglich (WP738).
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

HOPFEN
Hopfenputzen 0,32 l/ha + 0,8 l/ha Toil
spritzen im Splittingverfahren als Reihenbehandlung, Anwendungszeitpunkt: Ab Erreichen von 50 % der Gerüsthöhe bis Vollblüte: etwa 50 % der Blüten geöfffnet (BBCH 35 bis 65, maßgeblich ist der schwächste Trieb!). Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 4 - 6 Wochen. Wasseraufwandmengen: 1. Spritzung: 800 - 1000 l/ha, 2. Spritzung: 1100 - 1300 l/ha
Wichtige Hinweise: Da die Anwendung als Reihenbehandlung erfolgt, ergibt sich eine Aufwandmenge von 0,1 l/ha Quickdown. Wir empfehlen bei der Erstanwendung zunächst einen Einsatz ab 2/3 Gerüsthöhe. Nach hinreichenden Praxiserfahrungen kann dann die 1. Spritzung auf halbe Gerüsthöhe vorverlegt werden. Auf hinreichende Verholzung der zu erhaltenden Triebe achten.

BROMBEERE
Zur Abtötung von Ruten 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bis 15 cm Trieblänge. Kulturstadium: bis 10 % des arttypischen max. Längen- bzw. Rosettenwachstums erreicht; 1-Knoten-Stadium. Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr.

Zur Abtötung von Ruten 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bis 15 cm Trieblänge, bis Kulturstadium BBCH 31 (Beginn des Triebwachstums). Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

HIMBEERE
Zur Abtötung von Ruten 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bis 15 cm Trieblänge, bis Kulturstadium BBCH 31 (Beginn des Triebwachstums). Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Zur Abtötung von Ruten 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bis 15 cm Trieblänge, Kulturstadium: bis 10 % des arttypischen max. längen- bzw. Rosettenwachstums erreicht; 1-Knoten-Stadium. Max. 2 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.

ROTE JOHANNISBEERE, SCHWARZE JOHANNISBEERE, WEIßE JOHANNISBEERE
Zur Abtötung von Stockaustrieb 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bei 5 - 10 cm Neutrieb, bis 15 cm Trieblänge, bis Kulturstadium BBCH 31 (Beginn des Triebwachstums). Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Zur Abtötung von Stockaustrieb 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bei 5 - 10 cm Neutrieb oder bis 15 cm Trieblänge. Kulturstadium: bis 10 % des arttypischen max. Längen- bzw. Rosettenwachstums erreicht; 1-Knoten-Stadium. Max. 2 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.

STACHELBEERE
Zur Abtötung von Stockaustrieb 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bei 5 - 10 cm Neutrieb oder bis 15 cm Trieblänge. Kulturstadium: bis 10 % des arttypischen max. Längen- bzw. Rosettenwachstums erreicht; 1-Knoten-Stadium. Max. 2 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.

Zur Abtötung von Stockaustrieb 0,8 l/ha + 2 l/ha Toil
spritzen in 400 l/ha Wasser als Reihenbehandlung mit Spritzschirm, Anwendungszeitpunkt: Bei 5 - 10 cm Neutrieb, bis 15 cm Trieblänge, bis Kulturstadium BBCH 31 (Beginn des Triebwachstums). Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

WEINREBE
Zur Abtötung von Stockaustrieb 0,4 l/ha + 1 l/ha Toil
spritzen in 300 - 500 l Wasser/ha als Reihenbehandlung/Stammbehandlung mit Abdrift mindernden Düsen oder Spritzschirm. Anwendungszeitpunkt: nach dem Austrieb und nach erneutem Austrieb; bis 15 cm Trieblänge, Kulturstadium 13 (3 Laubblätter entfaltet) bis 61 (Beginn der Blüte: 10 % der Blütenkäppchen abgeworfen). Zur Nutzung als Kelter- und Tafeltraube ab 3. Standjahr der Weinrebe; nur in den Sorten: Riesling und Dornfelder. Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 10 Tagen.

Quickdown® im Weinbau: Aufwandmenge in Abhängigkeit der Wassermenge und Fläche
(Mischtabelle, Beispiel: 0,4 l Quickdown + 1,0 l Toil in 400 l Wasser)

Quickdown Toil Wasser Fläche
400 ml 1000ml 400 l 10.000 m²
40 ml 100 ml 40 l 1.000 m²
4 ml 10 ml 4 l 100 m²
10 ml 25 ml 10 l 250 m²

Hinweise zur Anwendung von Quickdown im Weinbau
Für die optimale Wirkung von Quickdown ist eine 5-stündige Einwirkung von Tageslicht vorteilhaft. Zur Vermeidung von Abdrift muss Quickdown grobtropfig ausgebracht werden. Es sind ausschließlich amtlich geprüfte und anerkannte Düsen zu verwenden. Die Kombination aus der angegebenen Fahrgeschwindigkeit und dem Druck muss eingehalten werden. Die auszubringende Wassermenge ergibt sich aus den eingesetzten Düsen, dem Arbeitsdruck und der Fahrgeschwindigkeit und ist den vorhandenen Düsentabellen zu entnehmen.

Wirkungsspektrum
Wirkungsspektrum zur Unkrautbekämpfung in Kartoffeln
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackerhahnenfuß, Ackerhohlzahn, Ackersenf/Hederich, Ausfallraps, Kleine Brennessel, Ehrenpreis, Franzosenkraut, Gänsedistel, Hellerkraut/Hirtentäschelkraut, Klettenlabkraut, Flohknöterich, Vogelknöterich, Windenknöterich, Melde/Gänsefuß, Schwarzer Nachtschatten, Storchschnabel, Taubnessel-Arten, Vogelmiere
Weniger gut wirksam gegen (Teilwirkung): Einjährige Rispe, Hühnerhirse, Ackerkratzdistel, Ackervergissmeinnicht, Ampfer, Kamille, Kornblume, Stiefmütterchen
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Blut- und Borstenhirse, Fingerhirse, Windhalm

Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): E

Pflanzenverträglichkeit
Quickdown wird zur Krautabtötung in Konsum- und Pflanzkartoffeln eingesetzt. Eine Anwendung in Kartoffeln zur Unkrautbekämpfung ist bis kurz vor dem Durchstoßen der Kartoffeln durch den Kartoffeldamm (bis max. 5 - 10 % der Kartoffeln durchstoßen) möglich. Die Knollen behandelter Kartoffeln werden jedoch nicht geschädigt. Diese Verträglichkeit gilt für alle Kartoffelsorten. In Hopfen kann Quickdown vorübergehende Blattverfärbungen verursachen, die jedoch nicht ertragswirksam sind. In Hopfen auf hinreichende Verholzung der zu erhaltenden Triebe achten. In Beerenobst die abzutötenden Ruten (Triebe) gezielt behandeln, Spritzschirm einsetzen, Behandlung vor Beginn des Triebwachstum der Kultur abschließen.

Anwendungstechnik
Ansetzen der Spritzbrühe
Brühebehälter mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Produktbehälter kräftig schütteln, Produkt unter gründlichem Umrühren zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen. Die Spritzflüssigkeit ist unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung auszubringen. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.

Empfohlene Wasseraufwandmenge
Kartoffeln (Unkrautbekämpfung) 200 - 400 l/ha
Kartoffel (Krautabtötung, Sikkation) 300 - 1000 l/ha

Ausbringungstechnik
In Kartoffeln: Für eine volle Entfaltung der Wirkung benötigt der Wirkstoff nach der Spritzung möglichst eine hohe Lichteinstrahlung. Quickdown sollte daher mindestens 5 Stunden vor Sonnenuntergang gespritzt werden. Bewährt haben sich Anwendungen am Vormittag. Eine Spritzung auf regen- oder taufeuchte Bestände ist möglich, wenn ein Abtropfen der Spritzbrühe vermieden wird.
Zur Krautabtötung: Eine sorgfältige Benetzung der Kartoffelpflanzen ist Voraussetzung für eine gute Wirkung. Je nach Spritztechnik wird Quickdown dazu in einer Wassermenge von 300 - 1000 l/ha ausgebracht. Eine sehr gute Wirkung wird erzielt, wenn Quickdown® unter mäßig-feuchten Witterungsbedingungen eingesetzt wird. Generell ist die Wasseraufwandmenge vom Belaubungszustand abhängig: Ohne Krautabschlagen empfehlen wir 600 - 1000 l/ha, mit Krautabschlagen 300 - 600 l/ha.
In Hopfen: Die einzusetzende Wassermenge ist abhängig vom Zeitpunkt der Spritzung zum Hopfenputzen (1. oder 2. Spritzung, siehe unter Anwendung).

Mischbarkeit
Quickdown ist mischbar mit gängigen, sporenabtötenden Kartoffelfungiziden wie z.B. Ranman®. Für von uns nicht empfohlene/freigegebene Tankmischungen sowie für Mehrfachmischungen haften wir nicht.

Reinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Nachbau
Vier Wochen nach der letzten Anwendung kann im Rahmen der üblichen Fruchtfolge oder bei einem vorzeitigen Umbruch jede Kultur nachgebaut werden.

Wartezeit
Brombeere, Himbeere, Hopfen, Rote Johannisbeere, Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Weinrebe, Weiße Johannisbeere: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.
Kartoffel: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Registriert für KulturenAnsatz
Kartoffeln0.4 - 0.8 l
Hopfen0.32 l
Brombeere0.8 l
Himbeeren0.8 l
Schwarze Johannisbeere0.8 l
Rote Johannisbeere0.8 l
Weiße Johannisbeeren0.8 l
Weinreben0.4 l