Regalis Plus

Hersteller
BASF
Kategorie
Sonstiges
Registriert bis
2024-12-31
Registrierungsnummer
007727-00
Wirkstoffe
Links

Bioregulator zur Hemmung des Triebwachstums in Kernobst (ausgenommen Birne), zur Bekämpfung sekundärer Infektionen durch Feuerbrand an Kernobst, zur Bekämpfung von Feuerbrand, bakteriellen Blattfleckenerregern an Zier-pflanzen und zum Stauchen von Topfpflanzen, sowie zur Lockerung des Trau-benstielgerüstes an Weinrebe.

Anwendung

Wirkungsweise
Der aktive Wirkstoff in Regalis Plus, Prohexadion-Calcium, hemmt bestimmte Schritte in der Gibberellin-Biosynthese. Durch den Einsatz von Regalis Plus wird der Gehalt an wachstumsaktiven Gibberellinen vermindert. Dies führt bei den behandelten Pflanzen zu einem reduzierten Spross-Längenwachstum. Zusätzlich werden bestimmte sekundäre Stoffwechselprozesse in der Pflanze positiv beeinflusst.
Der Einsatz von Regalis Plus führt in Kernobst zu einem reduzierten SprossLängenwachstum. Außerdem wird die Anfälligkeit der Bäume gegenüber sekundärem Feuerbrand deutlich reduziert. Regalis Plus besitzt keine direkte antibiotische Wirkung gegen Feuerbrand, so dass primäre Feuerbrandinfektionen während der Blüte nicht ausreichend bekämpft werden können.
In Rasen vermindert Regalis Plus die Blühneigung von Einjähriger Rispe und wirkt generell stauchend.
Der Wirkstoff Prohexadion-Ca wird über die Blätter und andere grüne Pflanzenteile aufgenommen und größtenteils akropetal verteilt. Zu einem geringen Teil erfolgt auch basipetaler Transport in der Pflanze. Die Wirkstoffaufnahme erfolgt, je nach Applikationsbedingungen, innerhalb von etwa 4 Stunden nach der Applikation.

Pflanzenverträglichkeit
Regalis Plus ist in den empfohlenen Aufwandmengen in allen Kernobstsorten und in Rasen sehr gut pflanzenverträglich. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass Regalis Plus in der empfohlenen Aufwandmenge von Zierpflanzen gut vertragen wird. Bei Zierpflanzen, die rot oder blau blühen, kann es zu Veränderungen der Blütenfarbe kommen. Deshalb sind solche Sorten von der Behandlung auszuschließen.

Zugelassene Indikationen und Anwendungsempfehlungen

KERNOBST
Hemmung des Triebwachstums
Die Anwendung kann in 2 Zeitfenstern in folgenden Aufwandmengen erfolgen:
Zeitpunkt 1: Entwicklungsstadium BBCH 60 – 69, von Blühbeginn bis Ende der Blüte (alle Blütenblätter abgefallen) max. 0,83 kg/ha und je m Kronenhöhe in max. 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe und
Zeitpunkt 2: Entwicklungsstadium BBCH 71 – 75, vom Nachblütefruchtfall bis zum Erreichen von 50 % der sortentypischen Fruchtgröße max. 0,5 kg/ha und je m Kronenhöhe in max. 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe
Maximale Zahl der Behandlungen:
- in diese Anwendung: 6
- für die Kultur bzw. je Jahr: 6
maximaler Mittelaufwand zum Zeitpunkt 1: 2,5 kg/ha in maximal 5 Behandlungen /
maximaler Mittelaufwand zum Zeitpunkt 2: 1,5 kg/ha in maximal 3 Behandlungen /
maximaler Mittelaufwand für die Kultur pro Jahr: 3,0 kg/ha Obstanlage
(WP7371) Berostung bei empfindlichen Sorten möglich.
(WH963-1) Die Anwendung von Wachstumsregulatoren kann in Abhängigkeit von Art und Sorte der Kulturpflanzen sowie von äußeren Rahmenbedingungen unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Regionale Empfehlungen der Fachberatung und Sortenempfindlichkeiten beachten.
Die erste Behandlung mit Regalis Plus sollte unmittelbar vor dem Einsetzen der intensiven Langtriebentwicklung, bei ca. 2 – 5 cm Neutrieblänge im terminalen Bereich (= 2 – 5 Blätter) zwischen Blühbeginn bis Ende der Blüte stattfinden. Je nach Wüchsigkeit der Obstanlage und der gewählten Aufwandmenge kann im Verlauf der Saison ein erneutes intensives Triebwachstum eintreten und eine weitere Anwendung von Regalis Plus erfolgen (siehe Anwendungsempfehlung).

Anwendungsempfehlung für die Praxis
In moderat wüchsigen Anlagen im vollen Ertrag mit geringem Wiederaustriebsrisiko:
Einmalige Anwendung
Zeitraum: Erste Blüten offen bis Ende der Blüte, bei ca. 2 – 5 cm Trieblänge Aufwandmenge: 0,5 - 0,83 kg/ha und je m Kronenhöhe
In stark wüchsigen Anlagen und in Regionen, in denen aufgrund der Standortverhältnisse mit einem erneuten starken vegetativen Wachstum während der Saison zu rechnen ist:
Splittinganwendung:
1. Anwendung: Zeitraum: Erste Blüten offen bis Ende der Blüte, bei ca. 2 – 5 cm Trieblänge
Aufwandmenge: 0,42 – 0,5 kg/ha und je m Kronenhöhe
2. Anwendung (ca. 3 – 5 Wochen nach der ersten Behandlung): Zeitraum: vom Nachblütefruchtfall bis zum Erreichen von 50% der sortentypischen Fruchtgröße, bei Wiederaustrieb
Aufwandmenge: 0,25 – 0,5 kg/ha und je m Kronenhöhe
Andere Aufteilungen der Produktmenge, z.B. in 3 oder mehr Teilmengen sind möglich und können im Rahmen der Zulassung flexibel gewählt und an die Bedingungen in der Obstanlage angepasst werden. Die maximale Produktmenge pro Zeitfenster und pro Saison muss dabei beachtet werden. Eine Folgebehandlung sollte stattfinden, wenn intensives Triebwachstum wieder einsetzt.

Wassermenge im Obstbau:
300 - 600 l/ha Obstanlage pro Anwendung
Die Wasseraufwandmenge entsprechend der Anlagenstruktur und der Belaubung so wählen, dass mit der eingesetzten Spritztechnik die Blätter gut benetzt sind aber nicht abtropfen. Bitte den Hinweis unter II. Herstellung und Ausbringung der Spritzbrühe beachten.
Bekämpfung sekundärer Feuerbrand- Infektionen an Kernobst
Aufwand: maximaler Mittelaufwand für die Kultur pro Jahr 3 kg/ha
- Zeitpunkt 1: pro Anwendung maximal 0,83 kg/ha und je m Kronenhöhe in maximal 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe
- Zeitpunkt 2: pro Anwendung maximal 0,5 kg/ha und je m Kronenhöhe in maximal 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe
Die Spritzung erfolgt im Kernobst von BBCH 60 bis 75.
Max. Zahl der Behandlungen:
- in dieser Anwendung: 6
- für die Kultur bzw. je Jahr: 6

Wartezeit
Kernobst (Hemmung des Treibwachstums): 55 Tage
Kernobst (Feuerbrand): 56 Tage
Rasen, Topfpflanzen, Zierpflanzen: (N)
(N) Die Festsetzung einer Wartezeit ist ohne Bedeutung.

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzflüssigkeit ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Herstellung und Ausbringung der Spritzbrühe
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen!
1. Behälter zu ¾ mit Wasser füllen
2. Regalis Plus über den Dom ohne Sieb zugeben und Rührwerk einschalten.
3. Restliche Wassermenge auffüllen und weiter Rührwerk laufen lassen. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach einer Arbeitspause Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.
Hinweise:
- Besonders in kaltem Wasser kann es einige Minuten dauern, bis letzten Salzkristalle (Trägermedium der Formulierung) aufgelöst sind.
- Die Spritzbrühe wird durch das Produkt angesäuert und die Wasserhärte vermindert, um eine beschleunigte Freisetzung der Aktivsubstanz Prohexadione, sowie eine optimale Wirkstoffaufnahme zu unterstützen. Bei der Verwendung sehr geringer Regalis Plus Mengen (0,5 – 1 kg/ha) in hohen Wassermengen (>400 l/ha) oder bei sehr hartem Wasser, kann es vorkommen, dass der pH-Wert der Spritzbrühe nicht in den Optimalbereich von unter pH 5,5 gesenkt wird. In diesem Fall wird eine Zugabe von Citronensäure empfohlen, um ungünstige Anwendungsbedingungen (mit kurzen Antrocknungszeiten) auszugleichen.
- Aufgrund der hygroskopischen Eigenschaft von Regalis Plus sollte das Anbruchgebinde gut verschlossen und wasserdicht gelagert werden. Nach Möglichkeit sind Produktrestmengen zu vermeiden.

Mischbarkeit
Regalis Plus ist mit im Obstbau üblichen Fungiziden, Akariziden und Insektiziden mischbar. Die Mischung von Regalis Plus und Syllit 2 wird nicht empfohlen, da es zu Ausflockungen kommen kann.
Nicht gemeinsam mit Ca-haltigen Produkten (Schwefelkalkbrühe, Ca-haltige Dünger) ausbringen, Gefahr von Ausfällungen.
Nicht gemeinsam mit Gibberellin-haltigen Produkten ausbringen (2 – 3 Tage Abstand zu Regalis Plus Spritzungen).
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.