Saracen

Hersteller
Cheminova
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
007767-00
Wirkstoffe
Links

Getreideherbizid
Wirkstoff: 50 g/l (4,81 Gew.-%) Florasulam
Gefahrensymbol: GHS09 Signalwort: Achtung

Saracen ist ein systemisch wirkendes Herbizid, das von den Unkräutern sehr schnell aufgenommen wird. Der Wirkstoff wird vorzugsweise über die Blätter der zu bekämpfenden Unkräuter aufgenommen und schnell verteilt. Der Transport erfolgt akropetal zu den Vegetationspunkten und basipetal mit den Reservestoffen in die Wurzeln. Es kommt zu einem Eingriff in die Eiweißbildung. Damit setzt der Absterbeprozeß ein. Dieser kann sich je nach Witterung über mehrere Wochen erstrecken. Saracen kann temperaturunabhängig ab Vegetationsbeginn eingesetzt werden. Auch Anwendungen bei gefrorenem Boden sind möglich, wenn das Pflanzenwachstum bereits eingesetzt hat. Die Wirkungsgeschwindigkeit ist temperaturabhängig. Die schnellste Wirkung wird erzielt, wenn unter günstigen Wachstumsbedingungen behandelt wird. Wirkungssicherheit und Kulturverträglichkeit bleiben bei kühlen, feuchten Witterungsperioden und leichten Nachtfrösten erhalten.

Anwendung

SOMMERWEICHWEIZEN, SOMMERGERSTE, SOMMERHAFER
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 0,1 l/ha
spritzen in 200 - 400 l/ha Wasser, Anwendungszeitpunkt: Frühjahr, Stadium Kultur: BBCH 13 (3-Blattstadium) bis BBCH 29 (Ende der Bestockung). Max. 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr. Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

WINTERWEICHWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINERTRITICALE
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 0,075 l/ha
spritzen in 200 - 400 l/ha Wasser, Anwendungszeitpunkt: Herbst, Stadium Kultur: BBCH 13 (3-Blattstadium) bis BBCH 29 (Ende der Bestockung). Max. 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr. Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 0,1 l/ha
spritzen in 200 - 400 l/ha Wasser, Anwendungszeitpunkt: Frühjahr, Stadium Kultur: BBCH 13 (3-Blattstadium) bis BBCH 29 (Ende der Bestockung). Max. 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr. Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 0,15 l/ha
spritzen in 200 - 400 l/ha Wasser, Anwendungszeitpunkt: Frühjahr, Stadium Kultur: BBCH 30 (Beginn des Schosses: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis BBCH 39 (Ligula (Blatthäutchen)-Stadium: Blatthäutchen des Fahnenblattes gerade sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt). Max. 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr. Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich (WP740).

Wirkungsspektrum
Anwendung im Frühjahr:
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Klettenlabkraut, Vogelmiere, Kamille-Arten, Klatschmohn, Kornblume, Windenknöterich, Floh- und Ampferknöterich, Hederich, Hirtentäschel, Ackersenf, Ackerhellerkraut, Ackervergissmeinnicht, Hundspetersilie (junge Stadien, Rainkohl, Ausfallsonnenblumen und Ausfallraps.
Ausreichend bekämpfbar: Ackerhohlzahn, Disteln (keine nachhaltige Wirkung gegen ausdauernde Unkräuter)
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ehrenpreis-Arten und Stiefmütterchen, Taubnessel- und Gänsefuß-Arten
Nicht bekämpfbar: Gräser, Ackerwinde, Erdrauch

Anwendung im Herbst:
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Kamille -Arten, Ausfallraps, Vogelmiere, Klatschmohn, Ackervergissmeinnicht, Hirtentäschel, Ackersenf und andere Kruziferenunkräuter
nicht ausreichend bekämpfbar: Ehrenpreis-Arten, Stiefmütterchen, Taubnessel

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisherigen Erfahrungen ist Saracen® in allen geprüften Winter- und Sommergetreidearten gut verträglich. Getreidebestände mit Untersaaten (Leguminosen) sollten nicht behandelt werden.

Resistenzmanagement:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Die langjährige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoffe den gleichen Wirkungsmechanismus besitzen, kann zur Entstehung von resistenten Biotypen führen. Dies gilt insbesondere auch für Sulfonylharnstoffe bzw. sulfonylharnstoffähnliche Wirkstoffe; und hier könnte insbesondere die Vogelmiere betroffen sein. Es muss hier auf die Notwendigkeit eines aktiven Resistenzmanagements basierend auf einem Wirkstoffwechsel hingewiesen werden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.

Anwendungstechnik
Ansetzen der Spritzbrühe
Produktbehälter vor Gebrauch kräftig schütteln. Spritztank zu 2/3 mit sauberem Wasser füllen, benötigte Menge Saracen® zugeben und umrühren, anschließend mit Wasser auffüllen. Spritzbrühereste vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als unbedingt gebraucht wird. Leere Verpackungen gründlich spülen - Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.

Empfohlene Wasseraufwandmenge
Wintergetreide 200 - 400 l/ha
Sommergetreide 200 - 400 l/ha

Mischbarkeit
Saracen ist mit Herbiziden wie Arelon flüssig oder Caliban Duo sowie mit Wachstumsregulatoren mischbar.
Mischbarkeit mit folgenden Düngern und Zusatzstoffen möglich: Bittersalz, Mangansulfat, Manganchelat, Ammoniumthiosulfat (ATS) und vielen anderen. Die Ausbringung von Saracen in reiner AHL (Markenware) ist möglich.
Mischungen von Saracen mit Fungiziden können in Weizen, Roggen und Triticale eingesetzt werden. Der Einsatz von Saracen in Tankmischung mit Fungiziden kann in Wintergerste unter ungünstigen Bedingungen (gestresste Bestände, empfindliche Sorten) zu Schäden an der Kulturpflanze führen und wird daher nicht empfohlen.
Aufgrund der Vielzahl möglicher Kombinationen und Wechselwirkungen können 3-fach-Mischungen nicht umfassend getestet werden und dürfen daher generell nur auf eigenes Risiko eingesetzt werden. Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.
Bei Tankmischungen grundsätzlich zusätzlich die Gebrauchsanleitung der betroffenen Produkte beachten.

Hinweise zur Schadensverhütung:
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen wie zu erwartende Nachtfröste und/oder gestresste Bestände ist in Tankmischungen mit z.B. Gräser- bzw. Halmverkürzungsmitteln, Fungiziden oder N-Düngern die Gefahr der Unverträglichkeit gegeben. Der Einsatz in Tankmischungen sollte dann unterbleiben. Ebenso empfehlen wir keine Behandlungen bei Nachttemperaturen unter -5°C und von z.B. durch Staunässe oder Trockenheit geschwächten Getreidebeständen durchzuführen. Abdrift ist zu vermeiden.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): B

Reinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge kann jede Kultur ohne Einschränkungen nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch können Getreide, Mais und Grassaaten nachgebaut werden.

Wartezeit
Sommergerste, Sommerhafer, Sommerweichweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale, Winterweichweizen: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Sommerweizen0.1 l13 - 29
Sommergerste0.1 l13 - 29
Sommerhafer0.1 l13 - 29
Winterweizen0.075 - 0.1 l13 - 29
Wintergerste0.075 - 0.1 l13 - 29
Winterroggen0.075 - 0.1 l13 - 29
Wintertriticale0.075 - 0.1 l13 - 29
Winterweizen0.15 l30 - 39
Wintergerste0.15 l30 - 39
Winterroggen0.15 l30 - 39
Wintertriticale0.15 l30 - 39