Sencor WG

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
052004-00
Wirkstoffe

Formulierungsbeschreibung:
Wasserdispergierbares Granulat mit 700 g/kg (70 Gew.-%) Metribuzin

Einsatzgebiet:
Herbizid zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Kartoffelbau (Vor-oder Nachauflaufanwen-dung), im Spargelanbau und Sojabohnen, in gepflanzten Freilandtomaten, Möhren sowie in Ziergehölzen.

Wirkungsweise:
SENCOR WG ist ein Blatt- und Bodenherbizid, das aufgelaufene sowie noch nicht aufgelaufe-ne Samenunkräuter und -ungräser zuverlässig bekämpft. Je nach Witterung und Produktauf-wandmenge hält SENCOR WG die Kulturen bis in den Sommer hinein unkrautfrei. Die Wirkung über den Boden ist bereits bei normaler Bodenfeuchte gegeben und wird durch geringe Nie-derschläge zusätzlich aktiviert. Der Herbizidfilm sollte unmittelbar nach der Spritzung nicht durch Bodenbearbeitung, heftige Niederschläge oder Winderosion zerstört werden.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe ): C1

Wirkungsspektrum:
Sehr gut bis gut bekämpft werden:
Acker-Fuchsschwanz, Blut-Fingerhirse, Hühnerhirse, Einjähriges Rispengras, Acker-Hohlzahn, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Einjähriges Bingelkraut, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis-Arten, Erdrauch, Floh-Knöterich, Gänsedistel, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten, Kleinblütiges Franzosenkraut, Kornblume, Melde, Ausfallraps, Taubnessel-Arten, Vogel-Knö-terich, Vogel-Sternmiere, Weißer Gänsefuß.
Weniger gut bekämpft werden:
Ampfer-Knöterich, Rauhaariger Amarant, Schwarzer Nachtschatten (jedoch nach dem Auf-laufen im Keimblattstadium gut bekämpfbar), Winden-Knöterich.
Nicht ausreichend bekämpft werden:
Gemeine Quecke; Kletten-Labkraut und ausdauernde, tief wurzelnde Unkräuter, z.B. Disteln.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass auf Flächen mit mehrjährigem Einsatz ausschließlich triazin-und triazinonhaltiger Präparate, zu denen auch Metribuzin gehört, der Bekämpfungserfolg gegen einige Unkrautarten nachlassen kann (Selektion resistenter Biotypen, z. B. Von Schwarzem
Nachtschatten, Gemeiner Melde und Weißem Gänsefuß). Werden solche unerwarteten Minder-wirkungen in der Praxis auf Einzelflächen beobachtet, empfiehlt es sich, die Unkrautbekämpfung mit Präparaten anderer Wirkungsmechanismen fortzusetzen.

Kulturverträglichkeit:

Nach bisheriger Erfahrung ist der Einsatz von SENCOR WG in folgenden Sorten möglich:

Acapella, Afra, Activa, Adretta, Agata, Alegria, Allians, Alwara, Andante, Anuschka, Astarte, Augusta, Avano, Belana, Beluga, Berber, Bernadette, Bettina, Big Rossa, Bintje, Birte, Bonanza, Borwina, Brisant, Cardinia, Carola, Ceres, Challenger, Chantal, Christa, Cilena, Clarina, Colette, Cumbica, Danuta, Debora, Ditta, Donald, Donella, Elfe, Elkana, Esprit, Estrella, Eurobravo, Europrima, Eurostarch, Exempla, Exquisa, Fasan, Festien, Filea, Finka, Freya, Gloria, Goldmarie, Golf, Granola, Gunda, Hansa, Hermes, Impala, Isabelia, Jaqueline, Jasia, Julinka, Jurata, Juwel, Karatop, Kardal, Karlena, Kolibri, Krone, Kuras, Linda, Logo, Maxi, Maxilla, Melody, Mentor, Merida, Milva, Oleva, Panda, Platina, Pomqueen, Power, Presto, Priamos, Princess, Quadriga, Rikea, Rodriga, Romanze, Rosara, Roxana, Rudawa, Sanira, Satina, Saturna, Secura, Serafina, Seresta, Sibu, Sieglinde, Sissi, Solara, Svenja, Talent, Tomensa, Velox, Victoria, Westamyl.

Unter ungünstigen Bedingungen sind bei folgenden Sorten gelegentlich leichte Blattaufhellungen zu beobachten, die sich aber wieder verwachsen:

Agila, Agria, Alexandra, Amado, Bellarosa, Camilla, Caruso, Eldena, Ewelina, Felsina, Flavia, Gala, Gracja, Jelly, Jumbo, Lambada, Ludmilla, Leyla, Lolita, Magda, Marabel, Marena, Melina, Meridian, Mirage, Miranda, Nicola, Novano, Omega, Pirol, Quarta, Red Fantasy, Regina, Renate, Rita, Roberta, Selma, Solist, Sommergold, Toccata, Valetta, Verdi, Vienna, Vineta.

In Vermehrungsbeständen können diese Blattaufhellungen eventuell vorhandene Virussymptome maskieren.

Die folgenden Sorten sollten nicht mit SENCOR WG behandelt werden:

Albatros, Annabelle, Bellinda, Bonus, Innovator, Kormoran, Kuba, Laura, Marlen, Salome, Sprint, Terrana, Valery, Venezia, Vitesse.

Bei nicht aufgeführten Kartoffelsorten empfehlen wir, sich mit unseren und/oder amtlichen Beratungsstellen vor Ort in Verbindung zu setzen.

Ungünstige Witterungsverhältnisse, wie Temperaturen über 25 °C, starke Temperaturschwankungen oder Frostgefahr sowie eine unzureichende Wachsschicht auf den Kartoffelblättern können die Verträglichkeit von SENCOR WG im Nachauflauf beeinträchtigen.

Hinweise zum Wasserschutz

Wasserschutzgebietsauflage: keine
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anzahl Anwendungen:
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Wartezeiten:
Freiland-Kartoffeln nach dem Auflaufen: 42 Tage;
Vor dem Auflaufen: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Wichtige Hinweise:

Bei Minderwirkungen von SENCOR WG, die ursächlich nicht mit Anwendungsfehlern, mit ungünstiger Witterung oder anderen äußeren Faktoren erklärt werden können, sollte SENCOR WG bis zu einer Klärung auf der betreffenden Fläche vorerst nicht weiter eingesetzt werden. Für den Fall einer nachgewiesenen Resistenz sollten der Wirkstoff Metribuzin oder Wirkstoffe aus der zugehörigen Wirkstoffgruppe nicht weiter zur Anwendung kommen bzw. sollte der Wirkstoff Metribuzin in ein Unkrautmanagementprogramm eingebunden werden. Eine Resistenzbildung kann durch geeignete acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen und durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder zumindest verlangsamt werden.

Kartoffel (Vorauflauf)

0,75 kg/ha in 200–400 l Wasser.

Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige, Unkräuter (ausgenommen: Klettenlabkraut)

Nach dem letzten Anhäufeln, vor dem Auflaufen bis kurz vor dem Durchstoßen der Kartoffeln. Die Dämme müssen gut abgesetzt sein. Je mehr Unkraut vor der Spritzung aufgelaufen ist, desto besser ist die Wirkung. Nicht zu steil anhäufeln, damit die Erde nach der Spritzung nicht abrieselt und der Herbizidfilm nicht zerstört wird.

Auf Böden mit mehr als 4 % Humus, auf anmoorigen Standorten und Moorböden sollte zur Verbesserung der Wirkung erst gespritzt werden, wenn die Unkräuter aufgelaufen sind.

Aufgrund eigener Erfahrungen kann zur frühzeitigen Bekämpfung auflaufender Unkräuter, einschließlich Klettenlabkraut, SENCOR WG mit 0,5 kg/ha + 4–5 Liter/ha BOXER in einer Tankmischung ausgebracht werden. Die Anwendung erfolgt im Vorauflauf der Kartoffeln.

Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich. Spritzfolgen Vorauflauf/Nachauflauf: Siehe unter Nachauflauf.

Kartoffel (Nachauflauf)

Einjährige zweikeimblättrige, Unkräuter (ausgenommen: Klettenlabkraut)

Maximal 0,5 kg/ha in 200–400 l Wasser.

Nach dem Auflaufen der Kartoffeln bis höchstens 5 cm Höhe. Wenn die Mehrzahl der Kartoffelpflanzen größer als 5 cm ist, können Schäden auftreten.

Nur auf Böden mit mehr als 4 % organischer Substanz ist eine Spätanwendung gegen Unkräuter, ausgenommen Klettenlabkraut, bei einer Wuchshöhe der Kartoffeln von 10 bis 15 cm möglich.

Sortenverträglichkeit beachten! Nicht bei Temperaturen über 25 °C spritzen!

Langjährige Versuche belegen, dass zur Sicherung der Wirkung gegen allgemeine Verunkrautung und Spätverunkrautung die Mindestaufwandmenge von 0,5 kg/ha SENCOR WG nicht unterschritten werden darf.

Spritzfolgen Vorauflauf/Nachauflauf (aufgrund eigener Erfahrungen):

a) Zur Bekämpfung von breiter Allgemeinverunkrautung, inkl. Schwarzen Nachtschattens und Ungräsern ohne Klettenlabkraut, empfehlen wir die Spritzfolge mit 0,45 kg/ha SENCOR WG im Vorauflauf, gefolgt von 0,3 kg/ha SENCOR WG im Nachauflauf.

Auf leichten Böden in der Summe nicht mehr als 0,75 kg/ha SENCOR WG ausbringen.

b) Zur Bekämpfung von breiter Allgemeinverunkrautung einschließlich Klettenlabkraut und Ungräsern empfehlen wir eine Spritzfolge mit 0,45 kg/ha SENCOR WG + 4–5 Liter/ha BOXER im Vorauflauf, gefolgt von 0,3 kg/ha SENCOR WG im Nachauflauf. In der Summe nicht mehr als 0,75 kg/ha SENCOR WG ausbringen.

Nachbau:

Nach bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung (Einsatz vor dem 1. Juli) von SENCOR WG in Kartoffeln ist der Wirkstoff bis zur Ernte unter den üblichen Bodentemperaturund -feuchtigkeitsverhältnissen so weit abgebaut, dass keine Beeinträchtigung von nachfolgend angebautem Getreide eintritt.

Nach Anwendung von SENCOR WG in Frühkartoffeln können Erbsen und Möhren nachgebaut werden, unter der Voraussetzung, dass der Boden vor der Neubestellung tief und gründlich durchgearbeitet wird.

Nach einem vorzeitigem Umbruch der Kultur können Mais (Bodenbearbeitung 10 cm Tiefe) oder Weidelgras (Bodenbearbeitung 20 cm Tiefe) nachgebaut werden.

Im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge ist im gleichen Jahr nach Anwendung von SENCOR WG noch der Anbau von Winterroggen, Triticale oder Winterweizen möglich. Im darauffolgenden Jahr können alle üblichen ackerbaulichen Folgekulturen angebaut werden.

Bei Einbeziehung von anderen Produkten in Tankmischung (Vorauflauf) oder Spritzfolgen in die Unkrautbekämpfung mit SENCOR WG sind zusätzlich die Gebrauchsanleitungen dieser Produkte zu beachten.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
SENCOR WG ist mischbar mit BOXER und BANDUR.
Mischungen umgehend ausbringen. vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen. Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.
Mischungen mit reinem AHL oder AHL-Wasser-Gemische sind nur im Vorauflauf der Kartoffel zu empfehlen. Sencor WG ist vorher in Wasser aufzulösen.
Im Nachauflauf raten wir von Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln ab.

Spritztechnik:
Bei der Applikation von SENCOR WG ist auf eine mittel- bis grobtropfige Ausbringung der Spritzflüssigkeit zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Es ist darauf zu achten, dass kein Spritznebel auf Nachbarkulturen abgetrieben wird. Nicht bei windigem Wetter spritzen. Überdosierung und Doppelbehandlungen vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:

Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten! Abdrift oder sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielflächen ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Angesetzte Spritzflüssigkeit nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.

Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen muss die Spritzbrühe erneut sorgfältig aufgerührt werden.

Spritzenreinigung:

Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden:

- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1 : 10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen.

- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei die Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf die behandelte Fläche verspritzen.

Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln0.5 - 0.75 kg42