Shark

Hersteller
Belchim
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-03-31
Registrierungsnummer
005268-00
Wirkstoffe
Links

EIGENSCHAFTEN UND WIRKUNGSWEISE
Shark, ein Kontaktherbizid aus der Gruppe der Triazolinone, ist als Mikroemulsion (Wasser-in-Öl; ME) formuliert. Die Formulierung enthält bereits als Additiv ein verestertes Pflanzenöl. Der Wirkstoff wird nach der Behandlung zügig von den Blättern und den grünen Pflanzenteilen aufgenommen. Eine Aufnahme über die Pflanzenwurzeln erfolgt nicht. Die Wirkungsweise beruht auf einer Unterbrechung des physiologischen Prozesses der Bildung des Chlorophylls. Daher sind einige Stunden volles Tageslicht (ca. 5 Stunden) nach der Behandlung für die Einleitung der Wirkung notwendig. Innerhalb der behandelten Pflanzen wird der Wirkstoff nicht transportiert. Nach wenigen Tagen treten an den behandelten Pflanzen oder Pflanzenteilen die ersten Symptome in Form von braunen, nekrotischen Flecken auf, die im Verlauf der nachfolgenden Tage rasch größer werden, ineinander übergehen und zum Absterben des Kartoffelkrautes bzw. der Stängel oder der Stockaustriebe führen. Shark ist in seiner Wirkungsweise stärker an die natürlichen Abreifevorgänge der Kartoffel angelehnt, daher werden die Symptome erst nach mehreren Tagen sichtbar. Die Anwendung fördert die Abreifevorgänge der Pflanze und damit auch die Trennung der Stolonen von den Knollen. Dadurch verbessert es die technischen und qualitativen Parameter der Kartoffeln, stressbedingte Qualitätsminderungen werden minimiert.
Wirkungsmechanismus (HRAC): E

ANWENDUNG
Von der Zulassungsbehörde festgelegte Anwendungsgebiete

KARTOFFEL
Schadorganismus/ Zweckbestimmung: Krautabtötung
Aufwandmenge: 1 l/ha in 300 – 600 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: 14 Tage vor der Ernte
Einsatzgebiet: Ackerbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 1 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: -
Wartezeit: 14 Tage

KARTOFFEL (bei stark wüchsigen Sorten)
Schadorganismus/ Zweckbestimmung: Krautabtötung
Aufwandmenge: 1 l/ha in 300 – 600 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: 1 – 2 Tage nach dem Krautschlagen, 14 Tage vor der Ernte
Einsatzgebiet: Ackerbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 1 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: -
Wartezeit: 14 Tage

WEINREBE* (Nutzung als Kelter- und Tafeltraube, ab dem 3. Standjahr)
Schadorganismus/ Zweckbestimmung: Stocktriebe
Aufwandmenge: 1 l/ha in 200 – 500 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Austrieb, bis 15 cm Trieblänge
Einsatzgebiet: Weinbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 1 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: -
Wartezeit: -

Schadorganismus/ Zweckbestimmung: Stocktriebe
Aufwandmenge: 0,5 l/ha in 200 – 500 l Wasser/ha (je 1., 2. Behandlung)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Austrieb UND nach erneutem Austrieb bis 15 cm Trieblänge
Einsatzgebiet: Weinbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: 14 Tage
Wartezeit: -

*nur in wüchsigen Sorten: Grüner Silvaner, Morio Muskat, Chardonnay, Schwarzriesling, Burgunder-Sorten, Anwendungstechnik: Reihenbehandlung, Stammbehandlung, mit Spritzschirm

ANWENDUNGSEMPFEHLUNGEN
Kartoffeln
Der Einsatz von Shark zur Krautabtötung in Kartoffeln dient der Ernteerleichterung sowie der Qualitätssicherung und bietet folgende Vorteile:
– gleichmäßige Abreife des gesamten Bestandes
– leichtere Rodbarkeit
– wirksame Unterdrückung des Wiederaustriebs
– bessere Trennung der Knollen vom Kraut
– hohe Schalenfestigkeit, geringe Beschädigungsneigung bei der Ernte
– reduzierte Gefäßbündelverbräunungen und Nabelendnekrosen
– Verminderung der Knolleninfektion bei vorhandenem Phytophthora-Befall im Bestand, dadurch gute Lagerfähigkeit
– geringere Knollenverschmutzung bei der Ernte
Einsatz von Shark
Nach firmeneigenen Erfahrungen haben sich folgende Anwendungen in der Praxis bewährt:
1. wüchsige, grüne Bestände / Pflanzkartoffeln
Das Blattdach muss vor dem Einsatz von Shark geöffnet werden.
a) Schlegeln, nach 1-2 Tagen gefolgt von Shark. Bei guter Schlegelqualität (d. h. Kraut zwischen den Dämmen abgelegt, Stängel mit Spritzbrühe gut erreichbar) kann die Shark-Applikation direkt nach dem Schlegeln erfolgen. Befindet sich noch Schlegel - material auf den Reststängeln, ist zu warten bis dieses abgetrocknet ist und möglichst keine Stängelteile abdeckt. Je nach Wetterlage dauert dies etwa 3 Tage.
Beim Schlegeln ist darauf zu achten, dass die Stängel nur bis auf 15 – 20 cm abgeschlegelt werden. Schlegeln Sie keine Pflanzen, die unter Wasserstress stehen, da dies zu Nabelendnekrosen und Gefäßbündelverbräunungen führen kann.
b) Vorlage von Reglone®, nach ca. 5 Tagen gefolgt von 1,0 l/ha Shark
2. Kartoffeln in der Abreife / schwach wüchsige Bestände
Alle Pflanzenteile können mit der Spritzbrühe erreicht werden, der Boden ist sichtbar: 1,0 l/ha Shark

Weinbau
Das Entfernen von Stockaustrieben im Weinbau ist jedes Jahr eine wichtige Maßnahme in der Kulturführung. Damit werden folgende Ziele erreicht:
– Verminderung von Pilzbefall
– Verminderung des Aufwanderns von Schädlingen
– Verminderung der Selbstbeschattung und Verdichtung der Laubwand
– Förderung der Qualität und Erleichterung der Ernte
– Förderung der Belüftung der Laubwand und der Trauben
Einsatz von Shark
1. Behandlung mit einer Anwendung
1 l /ha in 300 l Wasser (berechnet auf Ganzflächenbehandlung)
Dies entspricht bei der Unterstockbehandlung beispielsweise 0,3 l Shark in 100 l Wasser pro ha behandelte Rebfläche.
2. Splittingverfahren mit zwei Anwendungen
2 x 0,5 l/ha in 300 l Wasser
Das Splittingverfahren ist bei sehr starkwüchsigen Sorten zu bevorzugen. Um die Benetzungsqualität zu verbessern, ist beim Splittingverfahren auf eine frühe Erstbehandlung zu achten. Shark ist ein reines Kontaktmittel. Daher ist eine optimale Benetzung der Stockaustriebe erforderlich (Spritzschatten vermeiden; jede Gasse befahren).
Die Applikation muss mit Abdrift mindernden Düsen erfolgen wie z.B. Lechler Air Injektor Schrägstrahldüse IS 80 03 / 04 oder 05.
Des Weiteren soll zum Schutz vor Abdrift mit einem Spritzschirm gearbeitet werden. Diese Vorschriften zur Anwendungstechnik gelten auch beim Einsatz von Rücken - spritzgeräten.

KULTURVERTRÄGLICHKEIT
Shark verursacht keinerlei Schäden an den Knollen behandelter Pflanzen und erwies sich in allen getesteten Kartoffelsorten als verträglich. Produkte zur Kraut- und Stängel - abtötung können bei direktem Kontakt Schäden an freiliegenden Knollen verursachen. Bei der Applikation ist auf daher auf eine gute Bedeckung der Knollen zu achten.
Shark ist sehr rebenverträglich und stellt keine Gefahr für die nicht behandelten Pflanzenteile an der Weinrebe dar.

NACHBAU
Einen Monat nach der letzten Anwendung in Kartoffeln kann im Rahmen der üblichen Fruchtfolge oder bei einem vorzeitigen Umbruch jede Kultur nachgebaut werden.

ANWENDUNGSTECHNIK
Ansetzen der Spritzbrühe und Spritzenreinigung siehe allg. Hinweise S. 226
Um seine Wirkung optimal zu entfalten, benötigt der Wirkstoff direkt nach der Spritzung Tageslicht. Shark sollte daher mindestens 5 Stunden vor Sonnenuntergang gespritzt werden, vorzugsweise am Vormittag!
Eine Applikation auf taufeuchte Bestände ist kein Problem, soweit ein Abtropfen ausgeschlossen werden kann. Eine gründliche Benetzung der Pflanzen oder Pflanzenteile ist für eine gute Wirkung erforderlich. Eine sehr gute Wirkung wird erreicht, wenn das Mittel unter wüchsigen Witterungsbedingungen eingesetzt wird. Zur Vermeidung von Abdrift und von Feintropfen muss das Mittel Shark großtropfig ausgebracht werden. Es sind ausschließlich amtlich geprüfte und anerkannte Düsen zu verwenden. Die Kombination aus der angegebenen Fahrgeschwindigkeit und dem Druck muss eingehalten und darf nicht überschritten werden. Die auszubringende Wassermenge im Kartoffelbau ergibt sich aus den eingesetzten Düsen, Arbeitsdruck und Fahrgeschwindigkeit. Entsprechend den Grundsätzen der „Guten Fachlichen Praxis“, ist die Spritzbalkenhöhe auf 50 cm einzustellen.
Durch diese Kombinationsmöglichkeiten ist die Gefahr einer eventuellen Abdrift von Feintropfen deutlich verringert. Während der Behandlung ist auf eine gleichmäßige Verteilung der Spritzflüssigkeit und auf eine gute Benetzung des zu behandelnden Kartoffelbestandes zu achten. Die ausgebrachte Spritzflüssigkeitsmenge ist in Relation zur behandelten Fläche regelmäßig zu kontrollieren, z. B. durch den Einsatz von Durchflussmesseinrichtungen an der Feldspritze. Überdosierung und Abdrift sind unbedingt zu vermeiden. Auch beim Einsatz von Rückenspritzen ist darauf zu achten, dass die Spritze zunächst zur Hälfte mit Wasser gefüllt wird. Anschließend Shark direkt ins Wasser
und nicht über das Sieb einfüllen.

Spritzenreinigung
1. Technisch bedingte Restmengen sind mit Wasser im Verhältnis 1:10 zu verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf die behandelte Fläche auszubringen. Äußere Verschmutzungen am Gerät mit Spritzflüssigkeit sind mit klarem Wasser auf der behandelten Fläche abzuwaschen.
2. Spritzbehälter mit der Wassermenge des Spülmitteltanks füllen. Dabei sind die Innenwände des Tanks mit dem Wasserstrahl des Füllschlauches abzuspritzen. Anschließend ist eines der in der unten stehenden Tabelle angegebenen Reinigungsmittel zuzugeben und das Rührwerk für 2 Minuten einzuschalten. Danach ist die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk auf der behandelten Fläche auszubringen.
3. Zum Abschluss ist die Spritze wieder mit der Wassermenge des Spülmitteltanks zu füllen und das Rührwerk erneut für 2 Minuten einzuschalten. Die Spülflüssigkeit ist dann mit laufendem Rührwerk auf der behandelten Fläche auszubringen.
Geeignete Reinigungsmittel
Ammoniak- Lösung 25 % 1 l/100 l Reinigungsflüssigkeit
Neutrale Reiniger Agro-Quick 2 l/100 l Reinigungsflüssigkeit
(Beispiele) Agroclean 100 g/100 l Reinigungsflüssigkeit
Allclear Extra 0,5 l/100 l Reinigungsflüssigkeit

MISCHBARKEIT
Shark ist mit den gängigen Fungiziden, z.B. Ranman Top mischbar.

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln1 l14
Weinreben0.5 - 1 l