Shirlan

Hersteller
Belchim
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2024-02-28
Registrierungsnummer
034092-00
Wirkstoffe
Links

Formulierungsbeschreibung:
Suspensionskonzentrat mit 500 g/l (38,8 Gew.-%) Fluazinam

Einsatzgebiet:
Fungizid zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) in Kartoffeln

Wirkungsweise:
SHIRLAN enthält den Wirkstoff Fluazinam, der zur chemischen Gruppe der Phenylpyridylamine gehört. Der Wirkmechanismus von Fluazinam unterscheidet sich von dem anderer Kartoffelfungizide: er beruht auf einer Unterbrechung der oxidativen Phosphorylierung im Atmungsstoffwechsel. Dadurch wird die Sporenkeimung und -entwicklung der pilzlichen Krankheitserreger unterbunden. Die Gefahr der Bildung resistenter Phytophthora-Stämme wird als gering eingestuft.
Auf Grund der nicht systemischen Wirkung wird bereits vorhandener Befall nicht bekämpft. Die weitere Ausbreitung der Infektion hingegen wird zuverlässig gestoppt.
Neben der Wirkung gegen Krautfäule schützt SHIRLAN auch die Knolle vor Infektionen. Gebildete Sporen werden abgetötet und können deshalb nicht zu Knolleninfektionen führen. Das Risiko des Auftretens von Braunfäule während der Lagerung wird dadurch deutlich vermindert.
Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): 29

Wirkungsspektrum:
Kartoffeln:
Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)

Kulturverträglichkeit:
SHIRLAN erwies sich bisher in allen bei uns angebauten Kartoffelsorten als gut verträglich.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
Die grobe Reinigung der Spritzen auf dem Feld vornehmen. Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungsund Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungszeitpunkt:
Die erste Spritzung sollte bei beginnender Krautfäulegefahr erfolgen. Das ist in der Regel kurz vor dem Reihenschließen der Fall. Die Aufrufe des örtlichen Pflanzenschutzdienstes sind zubeachten.

Aufwandmenge:
0,4 l/ha in 200 bis 400 l Wasser/ha.

Anzahl Anwendungen:
Maximal 10 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 7 bis 10 Tagen.

Wartezeiten:
Kartoffeln: 7 Tage

Wichtige Hinweise

Vor Frost schützen.

Kartoffel (Freiland)

Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)

0,4 l/ha in 200 bis 400 l Wasser/ha. Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Maximal 10 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 7 bis 10 Tagen. Spritzen.

Nachbau: Nach dem Einsatz von SHIRLAN in Kartoffeln können alle Kulturen in der Fruchtfolge (auch nach vorzeitigem Umbruch) nachgebaut werden.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
SHIRLAN ist mischbar mit anderen Kartoffelfungiziden (z.B. ORTIVA, BRAVO 500, REVUS, REVUS TOP, RIDOMIL GOLD MZ), Herbiziden (z.B. FUSILADE MAX) und Insektiziden (z.B. ACTARA, KARATE ZEON, PIRIMOR-GRANULAT, PLENUM 50 WG, TRAFO WG).
Weiterhin ist die Tankmischung mit REGLONE möglich.
Mit Ölen sollte SHIRLAN beim Einsatz in Kartoffeln nicht gemischt werden, um Verträglichkeitsrisiken auszuschließen.
Es empfiehlt sich, Mischpartner in fester Form (z.B. ACTARA, PIRIMOR-GRANULAT, PLENUM 50 WG, TRAFO WG, RIDOMIL GOLD MZ) als erstes Produkt in den Tank zu geben.
SHIRLAN ist mischbar mit verdünnter Ammoniumnitrat-Harnstofflösung (AHL) bis zu 10 kg N/ha bzw. 28 l/ha AHL. Das Verhältnis AHL zu Wasser sollte mindestens 1:9 betragen.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen durch uns nicht empfohlener Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von SHIRLAN ist auf eine gute, gleichmäßige Benetzung der Kartoffeln zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200 – 400 l/ha
Bei Kartoffeln mit starker Krautentwicklung und bei Stängel-Phytophthora sollte eine höhere Wassermenge gewählt werden.
Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten! Abdrift oder sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielflächen sind durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Angesetzte Spritzflüssigkeit nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Wir empfehlen die ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Ausbringung auf der behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen muss die Spritzbrühe erneut sorgfältig aufgerührt werden.
Zusätzliche Hinweise:
Sensibilisierung durch Hautkontakt in Einzelfällen möglich. Daher auf möglichst abdriftfreie Ausbringung achten.
Jeden Kontakt mit dem Spritznebel vermeiden! Kontakt mit kontaminierter Kleidung und der bloßen Haut vermeiden. Arbeitskleidung täglich nach Gebrauch waschen.
Kontakt mit kontaminierten Teilen der Pflanzenschutzspritze vermeiden und Pflanzenschutzspritze nach der Ausbringung täglich, auch äußerlich, abwaschen.
Kontakt zwischen dem frisch behandelten Kartoffelbestand und der bloßen Haut vermeiden.
Wenn bereits Sensibilisierungsreaktionen aufgetreten sind, auf andere Wirkstoffe ausweichen. Der weitere Kontakt mit dem Mittel ist dann unbedingt zu vermeiden!

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
– Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
– Ca. 10 bis 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln0.4 l7