Starane XL

Kategorie
Herbizide
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Registrierungsnummer
025151-00
Wirkstoffe
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Starane XL ist ein systemisches Herbizid gegen zweikeimblättrige Unkräuter in Winter- und Sommergetreide zur Nachauflaufanwendung im Frühjahr und zur Spätbehandlung in Wintergetreide sowie auf Raps- und Getreidestoppel gegen Zaunwinde

Wirkungsweise
Starane XL ist ein systemisches Herbizid, das aufgrund der Formulierung von den Unkräutern sehr schnell, vorzugsweise über die Blätter, aufgenommen und verteilt wird.
Der Transport erfolgt akropetal zu den Vegetationspunkten und basipetal mit den Reservestoffen in die Wurzeln. Es kommt zu einem Eingriff in die Eiweißbildung. Damit setzt der Absterbeprozess ein. Geschwindigkeit und Dauer des Absterbeprozesses sind abhängig von der Witterung. Wirkungssicherheit und Kulturverträglichkeit bleiben bei vorübergehend kühlen, feuchten Witterungsperioden und bei leichten Nachtfrösten erhalten.

WINTER- UND SOMMERGETREIDE
Aufwandmenge: Folgende Aufwandmengen werden empfohlen
Solo-Einsatz: 1,0 – 1,5 l/ha Starane XL
In Abhängigkeit von Witterungsbedingungen, Bestands- und Unkrautentwicklung.
In Kombination mit anderen Herbiziden:
0,75 – 1,0 l/ha – Bei Tankmischungspartnern mit Klettenzusatzwirkung
1,0 – 1,5 l/ha – Bei Tankmischungspartnern ohne Klettenzusatzwirkung
Max. 1 Anwendung für die Kultur, bzw. je Jahr

Tankmischungsempfehlungen
Bei zusätzlichem Auftreten von Stiefmütterchen:
0,75 – 1,0 l/ha Starane XL + 35 g/ha Dirigent SX
Bei zusätzlichem Auftreten von Windhalm Schwerpunkt Gerste:
1,0 – 1,5 l/ha Starane XL + 0,9 l/ha Axial 50
Starane XL wird mit den in der Praxis üblichen Wasseraufwandmengen ausgebracht, jedoch sollten 200 I/ha nicht unterschritten werden. Dichte Bestände sind mit 400 I/ha zu behandeln, um eine bessere Benetzung der Unkräuter zu erreichen.

Anwendung, Anwendungshinweise
Aufgrund der guten Verträglichkeit kann Starane XL in Winter- und Sommergetreide ohne Sorteneinschränkung zur Nachauflaufanwendung im Frühjahr über einen sehr langen Zeitraum eingesetzt werden:
In Wintergetreide (Gerste, Weizen, Roggen, Triticale):
Ab Vegetationsbeginn bzw. 3 Blattstadium (BBCH 13) durchgehend bis kurz vor dem Ährenschieben (BBCH 45).
In Sommergetreide (Gerste, Weizen, Hafer):
Ab 3 Blattstadium (BBCH 13) bis einschl. Bestockungsende (BBCH 29).
Zur Zeit der Behandlung müssen die Unkräuter aufgelaufen sein und genügend Blattmasse zur Aufnahme des Wirkstoffes gebildet haben. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages ist Starane XL bereits nach einer Stunde regenfest. Die schnellste
Wirkung wird bei wüchsigem Wetter erzielt. Kühle Witterungsbedingungen mit längeren Perioden ohne Wachstum (bis ca. 3 Wochen nach der Anwendung) verzögern die Wirkungsgeschwindigkeit ohne Einfluss auf die Wirkungssicherheit.

Wirkungsspektrum
Mit Starane XL sind
Sehr gut bis gut bekämpfbar:
Klettenlabkraut wird in allen Entwicklungsstadien sicher und schnell erfasst. Ackerhellerkraut, Ackersenf, Ackervergissmeinnicht, Ausfallraps, Gänsedistel, Gemeiner Hohlzahn, Hederich, Hirtentäschel, Kamille-Arten, Windenknöterich
Ausreichend bekämpfbar: Ampferflohknöterich, Taubnessel (bis 4 Blattstadium)
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ehrenpreis-Arten, Gänsefuß- und Melde-Arten, Stiefmütterchen-Arten
Nicht bekämpfbar: Gräser

Besondere Hinweise
Die langjährige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoffe den gleichen Wirkungsmechanismus besitzen, kann zur Entstehung von resistenten Biotypen führen. Dies gilt insbesondere auch für Sulfonylharnstoffe bzw. sulfonylharnstoff- ähnliche Wirkstoffe, und hier könnte insbesondere die Vogelmiere betroffen sein. Die Kombination mit einem Nicht-Sulfonylharnstoff in dem Produkt Starane XL beugt der Entstehung von resistenten Vogelmiere-Biotypen vor. Trotzdem muss hier auf die Notwendigkeit eines aktiven Resistenzmanagements basierend auf einem Wirkstoffwechsel hingewiesen werden.

Mischbarkeit
Starane XL ist mischbar mit Herbiziden, die gegen Unkräuter und Ungräser wirken wie z. B. Atlantis, Azur, Concert SX, Husar, IPU, Lexus, Monitor und mit Gräserherbiziden wie z. B. Attribut, Axial 50, Ralon Super, Traxos. Starane XL ist mischbar mit Herbiziden, die Unkräuter bekämpfen wie z. B. Alliance, Artus, Basagran DP, Biathlon, Dirigent SX, Fox, Gropper SX, Pixie, Pointer SX, Refine Extra SX und Wuchsstoffen.
Starane XL ist ebenfalls mischbar mit Fungiziden, Insektiziden, AHL, Harnstoff, Spurenelemente-Blattdüngern (Markenprodukte) oder Wachstumsregulatoren (Hinweise der Hersteller beachten). Keine Mischung mit Taspa. Der Einsatz von Starane XL über 1,0 l/ha in Tankmischung mit azolhaltigen Fungiziden kann in Wintergerste unter ungünstigen Bedingungen (gestresste Bestände, empfindliche Sorten) zu Schäden an der Kulturpflanze führen und wird nicht empfohlen. Mischungen mit AHL ausschließlich mit AHL Markenware (pH 6,5; keine mit Wasser verschnittene Ware).
Eventuell auftretende Ätzschäden sind auf den Dünger zurückzuführen. Die Angaben zu Mischungen beziehen sich auf die chemisch-physikalische Mischbarkeit (CIPAC-Test). Aufgrund der Vielzahl der möglichen Kombinationen und Wechselwirkungen können 3-fach-Mischungen nicht umfassend getestet werden und dürfen generell nur auf eigenes Risiko eingesetzt werden.

Hinweise zur Schadensverhütung
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen, wie zu erwartenden Nachtfrösten und/ oder gestressten Beständen, ist in Tankmischungen mit z. B. Gräser- bzw. Halmverkürzungsmitteln, Fungiziden oder N-Düngern die Gefahr der Unverträglichkeit gegeben. Der Einsatz in Tankmischungen sollte dann unterbleiben.
Ebenso empfehlen wir keine Behandlungen bei Nachttemperaturen unter -5 °C und von z. B. durch Staunässe, Trockenheit oder Nährstoffmangel geschwächten Getreidebeständen durchzuführen. In Einzelfällen nach der Behandlung unter diesen Witterungsbedingungen und/oder anderweitig gestressten Beständen beobachtete temporäre Aufhellungen und Wuchsverzögerungen haben nach bisherigen Erfahrungen keinen Einfluss auf den Ertrag.
Abdrift vermeiden!

Untersaaten
Klee- bzw. Luzerneuntersaaten nicht behandeln.

Verträglichkeit
Starane XL ist nach bisherigen Erfahrungen in allen geprüften Getreidesorten gut verträglich.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge kann jede Kultur nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch können Getreide, Mais und Grassaaten nachgebaut werden.

GETREIDESTOPPEL, RAPSSTOPPEL
Aufwandmenge:
Zur Bekämpfung von Gemeiner Zaunwinde auf Getreide- und Rapsstoppel wird eine Aufwandmenge von 1,8 l/ha Starane XL empfohlen. Zaun- und Ackerwinde, Quecke, Distel und weitere Unkräuter und Ungräser werden mit der Tankmischung von Starane XL 1,0 l/ha + Dominator 480 TF 3,75 l/ha sicher erfasst.
Anwendung, Anwendungshinweise: Die Anwendung erfolgt nach der Ernte des Getreides oder des Raps. Die Zaunwinde muss aufgelaufen sein und sollte mindestens 20 cm lang sein, um einen optimalen Bekämpfungserfolg zu gewährleisten. Nach der Behandlung von Zaunwinde wird zur Wirkungsabsicherung eine Wartezeit von 6 Wochen empfohlen.
Die Wasseraufwandmenge beträgt 200 – 400 l/ha, bei starkem Unkrautbesatz ist auf jeden Fall eine höhere Wasseraufwandmenge zu wählen.

Nachbau
Unmittelbar nach der Stoppelbehandlung können Getreide und Grassaaten nachgebaut werden. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Kulturen möglich.

Ansetzen der Spritzbrühe, Spritztechnik und Spritzenreinigung
Starane XL bei eingeschaltetem Rührwerk direkt in den ²⁄³ mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben. Behälter anschließend mit Wasser auffüllen. Bei gemeinsamer Ausbringung mit AHL (pur) wird Starane XL vor dem Einfüllen in das Spritzfass in Wasser im Verhältnis 1:1 vorgemischt und dann dem AHL beigegeben.
Bei Mischungen ist die Gebrauchsanleitung der Mischpartner zu beachten. Nicht mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Entleerte Behälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Nur mit ausgeliterten Spritzgeräten arbeiten, deren Ausstoß pro Hektar bekannt ist. Spritzgeräte gründlich mit Wasser und vor Einsatz in empfindlichen Kulturen (z. B. Raps oder Rüben) auch mit Spezialreinigungsmittel reinigen. Die verdünnte Reinigungsflüssigkeit auf die zuvor behandelte Fläche ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.

Wartezeit
Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt, bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Wintertriticale0.75 - 1.5 l13 - 45
Winterweizen0.75 - 1.5 l13 - 45
Winterroggen0.75 - 1.5 l13 - 45
Wintergerste0.75 - 1.5 l13 - 45
Sommerweizen0.75 - 1.5 l13 - 29
Sommergerste0.75 - 1.5 l13 - 29
Sommerhafer0.75 - 1.5 l13 - 29