Sulcogan

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-08-31
Registrierungsnummer
006952-00
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Der in Sulcogan enthaltene Wirkstoff Sulcotrion gehört zur chemischen Gruppe der Triketone. Sulcogan wird im Nachauflauf eingesetzt und wirkt überwiegend über das Blatt. Eine gewisse Wirkung wird - bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit - durch Aufnahme über die Wurzel erzielt. So werden auch Unkrautarten, die über einen längeren Zeitraum verteilt auflaufen, sicher bekämpft. Der Wirkstoff hemmt die Carotinoid-Biosynthese der behandelten Unkräuter. Nach 5 - 7 Tagen treten die ersten Symptome in Form von Blattaufhellungen auf und nach ca. 14 Tagen sterben die Unkräuter vollständig ab.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Sulcotrion: F2

Wirkungsspektrum
sehr gut bis gut bekämpfbar: Acker-Gänsedistel, Acker-Stiefmütterchen, Ampfer-Knöterich, Duftlose Kamille, Echte Kamille, Feld-Stiefmütterchen, Gänsefuß-Arten, Gemeine Melde, Gemeiner Hohlzahn, Gemeines Hirtentäschel, Kleinblütiges Franzosenkraut, Kleine Brennnessel, Kletten-Labkraut, Krauser Ampfer, Persischer Ehrenpreis, Pfeffer-Knöterich, Rote Taubnessel, Schwarzer Nachtschatten, Spreizende Melde, Stängelumfassende Taubnessel, Vogel-Sternmiere
gut bis ausreichend bekämpfbar: Acker-Spörgel, Flohknöterich, Gemeine Hühnerhirse, Rauhaariger Amarant, Strahlenlose Kamille
nicht ausreichend bekämpfbar: Ausfallraps, Gemeiner Windenknöterich, Schlitzblättriger Storchschnabel, Vogelknöterich, Weicher Storchschnabel, Zurückgebogener Amarant

Anwendung

MAIS
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 2. Laubblatt entfaltet bis 8. Laubblatt entfaltet (BBCH-Code: 12 - 18)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Frühjahr
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1,5 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

SPRITZZEITPUNKT UND HINWEISE ZUM EINSATZ
Sulcogan wird im Nachauflauf des Maises (BBCH-Code: 12 - 18) eingesetzt. Bei sehr hoher Unkrautdichte muss die Anwendung erfolgen, ehe sich die Unkräuter oder Unkrautteile gegenseitig beschatten. Die Anwendung von Sulcogan wird nicht empfohlen bei Frost bzw. frostgeschädigten Beständen, bei extremer Trockenheit, bei Staunässe bzw. in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten sowie Schädlingsbefall leiden.
Bei vielen Herbiziden besteht ein generelles Risiko des Auftretens von wirkstoffresistenten Unkräutern und Ungräsern. Obwohl bei Herbiziden mit dem Wirkstoff Sulcotrion bislang noch keine Anzeichen einer Resistenzentwicklung beobachtet werden konnten, ist es auch bei diesem Mittel nicht auszuschließen, dass es unter besonders ungünstigen Bedingungen auch zu einer verminderten Wirksamkeit kommen kann. Eine Resistenzbildung kann durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder verlangsamt werden. Es werden daher folgende Maßnahmen empfohlen:
- Die empfohlene Aufwandmenge unbedingt einhalten.
- Maximal 1 Anwendung von Sulcogan in der Kultur.
- Sulcogan in Tankmischungen oder in Spritzfolgen mit anderen Herbiziden ausbringen, die keinen der Resistenzgruppe "F2" angehörenden Wirkstoff enthalten.
- Durch zusätzliche ackerbauliche Maßnahmen den Unkrautdruck gering halten.

Mischbarkeit
Sulcogan ist mit Bromoterb, Bromotril 225 EC, Nicogan und anderen Maisherbiziden mischbar. Bei Ausbringung von Tankmischungen sind die vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen der Mischpartner zu beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommende Mischungen prüfen können.

Pflanzenverträglichkeit
Sulcogan ist in allen Maissorten und in allen Entwicklungsstadien des Maises gut verträglich. Nach bisherigen Erfahrungen gibt es keine speziellen Sortenunverträglichkeiten. Bei Stressbedingungen wie schwach entwickelter Wachsschicht zum Behandlungszeitpunkt, schlechter Bodenstruktur (z. B. Verdichtungen) sowie ungünstigen Witterungsverläufen nach der Anwendung (z. B. kühle und feuchte Witterung) können Schäden wie Blattaufhellungen auftreten, die sich jedoch normalerweise rasch auswachsen. Die Anwendung in Tankmischungen mit blattaktiven Wirkstoffen sollte nicht bei extremen Witterungsbedingungen durchgeführt werden. Nicht in der Hybrid-Saatgut-Produktion einsetzen.

Anwendungstechnik

ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Produkt vor Gebrauch kräftig schütteln. Tank zu 1/2 bis 3/4 mit Wasser füllen, Sulcogan gut schütteln und in den Tank geben. Tank mit Wasser auffüllen und Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzbrühe gleichmäßig zu verteilen. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
Es ist darauf zu achten, dass der Spritznebel nicht auf empfindliche Kulturen (z. B. Rüben, Erbsen, Ackerbohnen, Gemüse, Reben, Obstbäume) abgetrieben wird. Übersdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen. Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren.

REINIGUNG
Nach Beendigung der Spritzung bzw. vor Einsatz des Spritzgerätes in anderen Kulturen als Mais muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche bei laufendem Rührwerk ausbringen. Ca. 10 - 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei die Innenfläche des Tanks, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Ein geeignetes Reinigungsmittel zugeben. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Ca. 10 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei die Innenflächen des Tanks wie oben beschrieben abspritzen. Rührwerk für 10 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.

Nachbau
Im Rahmen der normalen Fruchtfolge ist der Nachbau aller üblichen Kulturen möglich. Eine tief mischende Bodenbearbeitung vor der Bestellung mindert generell das Risiko für Folgefrüchte.
Nach vorzeitigem Umbruch kann Mais nachgebaut werden. Alle weiteren Kulturen lassen sich nach tief mischender Bodenbearbeitung 2 Monate nach der Anwendung nachbauen. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Kulturen sind möglich.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1.5 l12 - 18