Taifun forte

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
024044-00
Wirkstoffe

Wirkstoff: 360 g/l Glyphosat (42 Gew.-%) Enthält ca. 8 g/l Natriumchlorid als Bestandteil eines Beistoffes
Formulierung: Wasserlösliches Konzentrat

Wirkungsweise
Taifun forte ist ein nichtselektives Blattherbizid zur Bekämpfung von ein- und mehrjährigen Ungräsern (insbesondere der Quecke) und Unkräutern. Der Wirkstoff Glyphosat hat eine systemische Wirkung, er wird über die grünen Pflanzenteile (Blätter, Stängel) aufgenommen und mit Hilfe des Saftstromes in der gesamten Pflanze einschließlich der unterirdischen Speicherorgane (Wurzeln, Rhizome) verlagert. Im Boden erfolgt ein rascher Abbau des Wirkstoffes.
Die schnelle Inaktivierung des Wirkstoffes hat den Vorteil, dass alle Kulturen nach einer Behandlung mit Taifun forte ohne Einschränkung in kürzester Zeit nachgebaut werden können. Die Wirkungsgeschwindigkeit und damit die Symptomausbildung ist witterungsabhängig. In der Regel ist die Wirkung bei Gräsern eher feststellbar als bei breitblättrigen Unkräutern.
Dies hat jedoch auf den Bekämpfungserfolg keinen Einfluss. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn sich die Ungräser und Unkräuter in einer aktiven Wachstumsphase befinden. Kurzzeitige Nachtfröste bis -3 °C haben keine negative Auswirkung auf die Wirksamkeit des Produktes, wenn danach wüchsiges Wetter eintritt. Typische Symptome sind zunächst das Welken der Pflanze, dann wird sie gelb und später braun. Danach werden auch die Wurzeln braun und brüchig.
Eine rasche Wirkung tritt bei Pflanzen im 3- bis 4- Blattstadium bzw. Gräsern in der Bestockungsphase ein, wenn gleichzeitig günstige Wachstumsbedingungen, wie ausreichende Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 8-20 °C vorhanden sind. Unter günstigen Witterungsbedingungen und bei Wasseraufwandmengen von 150-200 l/ha wird TAIFUN forte sehr schnell von den Pflanzen aufgenommen. Niederschläge, die 3 Stunden nach der Applikation erfolgen, beeinträchtigen die Wirkung nicht.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Glyphosat: G

Wirkungsspektrum
sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackergänsedistel, Ackerkratzdistel, Ampferarten, Bärenklau, Beifußarten, Bingelkraut, Binsenarten, Borstenhirsearten, Große Brennnessel, Distelarten, Einjährige Rispe, Ehrenpreisarten, Fingerhirsearten, Flohknöterich, Fuchsschwanz, Weißer Gänsefuß, Gemeine Rispe, Hahnenfußarten, Hohlzahnarten, Hühnerhirse, Huflattich, Kamille, Kletten-Labkraut, Kornblume, Löwenzahn, Mauerpfeffer, Mäusegerste, Melde, Mohn, Pfeifengras, Quecke, Rainfarn, Saatwucherblume, Seggenarten, Taubnesselarten, Vergissmeinnichtarten, Vogelknöterich, Weißes Straußgras, Wiesenknaulgras, Wickenarten
gut bekämpfbar: Ackerwinde, Acker-Stiefmütterchen, Knollenblatterbse

Anwendung

GETREIDE (WEIZEN, GERSTE, HAFER, ROGGEN, TRITICALE)
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Einkeimblättrige Unkräuter, Zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Ab Vollreife: Korn ist hart, kann nur schwer mit dem Daumennagel gebrochen werden (BBCH-Code: ab 89)
Anwendungszeitpunkt: Zur Spätbehandlung, bis 7 Tage vor der Ernte
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 150 bis 400 l/ha
Erläuterung zur Kultur: ausgenommen zur Saatguterzeugung und zu Brauzwecken
Wartezeit: 7 Tage

GETREIDE (WEIZEN, GERSTE, HAFER, ROGGEN, TRITICALE)
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Gemeine Quecke, Sikkation, Ernteerleichterung, Unkrautdurchwuchs in lagerndem Getreide, Zwiewuchs in lagerndem Getreide
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Ab Vollreife: Korn ist hart, kann nur schwer mit dem Daumennagel gebrochen werden (BBCH-Code: ab 89)
Anwendungszeitpunkt: Bis 7 Tage vor der Ernte
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 150 bis 400 l/ha
Erläuterung zur Kultur: ausgenommen zur Saatguterzeugung und zu Brauzwecken
Wartezeit: 7 Tage

MAIS, ZUCKERRÜBE
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Einkeimblättrige Unkräuter, Zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Bis 2 Tage vor der Saat
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 150 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

WEINREBE
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einkeimblättrige Unkräuter, Zweikeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Acker-Winde)
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 2; In der Kultur bzw. je Jahr: 2
Abstand: 3 Monat(e)
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 100 bis 400 l/ha
Erläuterung zur Kultur: Ab 4. Standjahr; Nutzung als Tafel- und Keltertraube
Wartezeit: 30 Tage

KERNOBST
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einkeimblättrige Unkräuter, Zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Ab Pflanzjahr
Anwendungszeitpunkt: Frühjahr oder Sommer
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 100 bis 400 l/ha
Wartezeit: 30 Tage

EMPFEHLUNGEN FÜR DEN ACKERBAU
Taifun forte ist zugelassen im Ackerbau zur Bekämpfung von Quecke und Ausfallgetreide auf der Getreidestoppel und zur Bekämpfung von Ausfallraps und ein- und zweikeimblättrigen Unkräutern auf der Rapsstoppel, nach der Ernte im Herbst, mindestens 10 Tage vor einer Bodenbearbeitung. Auf der Getreidestoppel sollte das Stroh geräumt sein, kann jedoch bei geringem Anfall auf dem Acker verbleiben. Soll das Stroh gehäckselt werden, muss es kurz gehäckselt und anschließend gleichmäßig verteilt werden.
Weitere Indikationen im Ackerbau umfassen die Spätbehandlung im Getreide, die Anwendung vor der Saat von Mais und Zuckerrüben sowie auf Stilllegungsflächen. Zudem sind Anwendungen im Obst- und Weinbau zugelassen.

ANWENDUNGSBEDINGUNGEN
Es ist darauf zu achten, dass die zu bekämpfenden Unkrautarten genügend Blattmasse gebildet haben und ausreichend benetzt werden. Um eine vollständige Aufnahme des Wirkstoffes in die Pflanze zu gewährleisten, sollte auf den trockenen Unkrautbestand gespritzt werden. Keine Anwendung, wenn Regen bevorsteht.
Aufgrund eigener Versuche hat sich herausgestellt, dass Taifun forte mit 3 l/ha bereits eine hervorragende Wirkung besitzt.
Basisempfehlung: 3,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 150 - 400 l/ha (Niedrigere Wasseraufwandmengen sind bezüglich der Wirkung zu bevorzugen.)
Anwendungszeitpunkt: Ab dem 4-Blattstadium der Unkräuter bzw. 3-Blattstadium der Ungräser.

BEKÄMPFUNG VON EIN- UND ZWEIKEIMBLÄTTRIGEN UNKRÄUTERN VOR DER SAAT VON MAIS UND ZUCKERRÜBEN
Zugelassene Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Basisempfehlung: 3,0 l/ha; bei Altverunkrautung: 4,0 - 5,0 l/ha in 150 - 400 l/ha Wasser
Anzahl der Anwendungen: max. 1 Anwendung je Kultur bzw. je Jahr
Anwendungszeitpunkt: bis 2 Tage vor der Saat
Um bereits zum Saatzeitpunkt die vollständig sichtbare Wirkung von Taifun forte zu erhalten, ist je nach Witterung eine Anwendung 7 - 14 Tage vorher angeraten.

UNKRAUT- UND QUECKENBEKÄMPFUNG ZUR ERNTEERLEICHTERUNG IN GETREIDE UND SIKKATION, AUSGENOMMEN SAAT- UND BRAUGETREIDE, 7 TAGE VOR DER ERNTE
Zugelassene Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Basisempfehlung: 3,0 l/ha in 150 - 400 l/ha Wasser
Anzahl der Anwendungen: max. 1 Anwendung je Kultur bzw. je Jahr
Anwendungszeitpunkt: Stadium BBCH 89, bis zu 7 Tage vor der Ernte, Kornfeuchte unter 25 % (Richtwert: wenn der Fingernagelabdruck auf dem Korn erhalten bleibt)

REKULTIVIERUNG VON STILLLEGUNGSFLÄCHEN
Anwendungszeitpunkt: vor der Saat von Folgekulturen, während der Vegetationsperiode, zur Saatbettvorbereitung vor einer Bodenbearbeitung. Optimale Wirkungsgrade werden unter folgenden Voraussetzungen erreicht: Nach ein- bzw. mehrjähriger Brache bei einer Bestandeshöhe von max. 30 - 40 cm oder nach 14 - 21 Tagen nach dem Mähen und erneutem Aufwuchs der Brachefläche.
Je nach der Verunkrautung empfehlen wir folgende Aufwandmengen:
- Bei frischem Aufwuchs nach Mähen/Häckseln/Schlegeln: 3,0 - 4,0 l/ha
- Bei Altverunkrautung: 4,0 - 5,0 l/ha
Eine nachfolgende Bodenbearbeitung sollte nicht vor Auftreten der ersten Wirkungssymptome (ca. nach 7 - 14 Tagen) durchgeführt werden. Die Symptome können jedoch je nach Witterung erst nach 3 Wochen sichtbar werden.

BEKÄMPFUNG VON EIN- UND ZWEIKEIMBLÄTTRIGEN UNKRÄUTERN IN KERNOBST AB PFLANZJAHR
Zugelassene Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1 Anwendung je Kultur bzw. je Jahr
Anwendungszeitpunkt: Frühjahr oder Sommer
Grüne Pflanzenteile dürfen nicht getroffen werden.

BEKÄMPFUNG VON EIN- UND ZWEIKEIMBLÄTTRIGEN UNKRÄUTERN IN WEINREBEN AB DEM 4. STANDJAHR (ausgenommen: Acker-Winde)
Zugelassene Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 2 Anwendung je Kultur bzw. je Jahr (Abstand: 3 Monate)
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode
Grüne Rebteile dürfen nicht getroffen werden. Schwer bekämpfbare Unkräuter sollten zum Zeitpunkt der Behandlung genügend Blattmasse gebildet haben. Eine zweite Anwendung nach 3 Monaten erhöht den Bekämpfungserfolg.

Mischbarkeit
Taifun forte ist mit Schwefelsaurem Ammoniak (SSA) und AHL physikalisch mischbar. Von Mischungen mit Bodenherbiziden, blattaktiven Substanzen und AHL raten wir ab, da diese zu Wirkungsminderung führen können.

Anwendungstechnik

ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Den Spritztank etwa zur Hälfte mit Wasser füllen, dann Taifun forte hinzugeben und Rührwerk einschalten, anschließend Tank mit Wasser auffüllen. Nach der Spritzung Spritze mehrmals mit klarem Wasser reinigen.

AUSBRINGUNGSTECHNIK
Folgende Düsen eignen sich für die Ausbringung:
Injektordüsen lang, z. B.:
AI 110-02 bis AI 110-03 bei 4-5 bar
ID 120-02 bis ID 120-03 bei 4-5 bar
Injektordüsen kurz, z. B.
AirMix 110-025 bis AirMix 110-04 bei 2-3 bar
IDK 110-025 bis IDK 110-04 bei 2-3 bar
Sonstige Düsen, z. B.
XR 110-03 bis XR 110-04 bei 1,5-2,0 bar
LU 110-03 bis LU 110-04 bei 1,5-2,0 bar
DG 110-03 bei 2-3 bar
AD 120-03 bei 2-3 bar

REINIGUNG
Vor und nach dem Einsatz des Spritzgerätes muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden. Spritze vollständig auf dem Feld leerspritzen. Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen. Grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Waschwasser aus der Gerätereinigung nicht in die Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.

ACHTUNG
Taifun forte und die aus Taifun forte hergestellte Spritzbrühe darf nicht in galvanisierten oder unbeschichteten Weichmetallbehältern gelagert werden. Spritzbrühe sofort nach Ansetzen ausbringen. Eine Be- und Entlüftung des Tanks ist über den gesamten Zeitraum sicherzustellen. Wenn Taifun forte bzw. seine Spritzbrühe über längere Zeit mit galvanisierten oder unbeschichteten Weichmetallbehältern in Kontakt bleibt, kann es durch offenes Feuer oder Funken leicht entzündet werden.

Nachbau
Der Nachbau aller Kulturen ist schon kurze Zeit nach der Behandlung mit Taifun forte problemlos möglich.

Registriert für KulturenAnsatz
Glyphosat5 l