Talius

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2024-07-31
Registrierungsnummer
025678-00
Wirkstoffe
Links

Emulsionskonzentrat zur Bekämpfung von Echtem Mehltau an Weizen, Gerste, Roggen und Triticale.

Wirkungsmechanismus
Talius enthält 200 g/l Proquinazid, einen Wirkstoff aus der Gruppe der Azanaphthalene (chemische Gruppe: Quinazolinone), deren Wirkungsmechanismus in die Gruppe E1 der FRAC (Fungicide Resistence Action Committee) - Klassifizierung, FRAC-Code: 13, eingestuft ist. Der Wirkstoff besitzt eine besondere Wirkungsweise, die sich von allen bisher verfügbaren fungiziden Wirkstoffen unterscheidet.
Proquinazid wirkt vorbeugend (präventiv) gegen Echten Mehltau, verhindert die Keimung der Pilzsporen (Konidien) und die Bildung der Appressorien, und wirkt somit sporenabtötend. Es kann damit die Ausbreitung von vorhandenem Mehltaubefall eindämmen und neuen Infektionen über einen langen Zeitraum vorbeugen. Hierbei wird auch der Neuzuwachs geschützt. Proquinazid zeigt keine Kreuzresistenz zu den bisher bekannten Mehltaufungiziden im Getreide und zeichnet sich durch eine sehr lange Wirkungsdauer aus.

Anwendung

GETREIDE
Anwendungstermin:

Erste Anwendung im Frühjahr bei Befallsbeginn. Bei Neubefall ist eine zweite Spritzung möglich. Als spätesten Anwendungstermin empfehlen wir, Talius in Weizen bis Beginn des Ährenschiebens (Stadium BBCH 51), in Gerste, Roggen und Triticale bis zum Grannenspitzen (Stadium BBCH 49) einzusetzen.
Aufwandmenge: 0,25 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha spritzen
Maximal 2 Anwendungen pro Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit: Freiland: Weizen, Gerste, Roggen, Triticale: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).
Talius mit der praxisüblichen Wasseraufwandmenge von 200 - 400 l/ha ausbringen.
Bei dichten Beständen 400 l/ha verwenden, um eine ausreichende Benetzung zu gewährleisten.

Resistenzmanagement
WMFE1
Talius enthält den Wirkstoff Proquinazid.
Proquinazid gehört zur fungiziden Gruppe der Azanaphthalene (chemische Gruppe: Quinazolinone), Target site Gruppe E1, der Wirkstoff hat den FRAC-Code:13. Um Resistenzentwicklungen vorzubeugen sollen FRAC-Code 13 Fungizide zu Beginn des Befalls eingesetzt werden.
Wenn Fungizide mit gleichem Wirkungsmechanismus über mehrere Jahre auf demselben Feld eingesetzt werden, ist regional eine Selektion von resistenten Biotypen potentiell möglich. Die Entwicklung von Resistenzen kann durch Wirkstoffwechsel oder Mischung mit Produkten mit einem anderen Wirkungsmechanismus verhindert oder verzögert werden.
Anwendungsstrategie im Getreide: maximal 2 Applikationen von Gruppe 13 Fungiziden/Saison. Bei einer 2. Anwendung mit einem effektiven Wirkstoff einer anderen Wirkungsmechanismus-Gruppe mischen.

Anwendungstechnik
Bei Verwendung mehrerer Produkte in einer Tankmischung können unvorhergesehene Wechselwirkungen auftreten. Generell sind die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sowie die Grundsätze der Guten Landwirtschaftlichen Praxis zu beachten. Für eventuell negative Auswirkungen von durch uns nicht empfohlene Tankmischungen haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Mischbarkeit
Talius kann mit einem kurativ wirkenden Mehltaufungizid (Pronto Plus) gemischt werden.
Bei zusätzlichem Befall mit Septoria tritici oder anderen Blattkrankheiten kann Talius mit den gängigen Fungiziden (z. B. Input Classic, Fandango, Aviator Xpro, Input Xpro, Siltra Xpro) gemischt werden.
Kombinationen mit Getreideherbiziden wie Artus, Dirigent SX, Concert SX, Refine Extra SX, Pointer SX, Lexus, Husar OD, Husar Plus, Atlantis OD, Atlantis WG, Attribut und Hoestar Super sind möglich.
Ammonitratharnstofflösung (AHL) bzw. Harnstoff nur zur Blattdüngung mit max. 10 kg/ha N zugeben. An heißen Tagen oder bei schwach ausgeprägter Wachsschicht Talius und N-Dünger getrennt ausbringen.

Empfohlene Reihenfolge bei der Mischung von Pflanzenschutzmitteln
1. Wasserlösliche Folienbeutel
2. Wasserlösliche Granulate: SG, SX
3. Wasserdispergierbare Granulate oder Pulver: WG, WP
4. Suspensionskonzentrate: SC
5. Wasserlösliche Konzentrate: SL
6. Suspensionskonzentrate auf Ölbasis: SE
7. Emulgierbare Formulierungen: EW; EC
8. Öle, Netzmittel (Tenside), Formulierungshilfsstoffe
9. Flüssigdünger und Spurennährstoffe
Bei Produkten in Folienbeuteln, bei Pulvern und Granulaten sollte der nächste Mischpartner erst zugegeben werden, wenn eine vollständige Auflösung erfolgt ist.

Herstellung der Spritzbrühe
Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Mittel sein. Wir empfehlen dringend, die Spritze entsprechend den Gebrauchsanleitungen vorher verwendeter Präparate zu reinigen.
1. Lassen Sie Ihre Spritzgeräte regelmäßig auf einem Prüfstand kontrollieren und einstellen.
2. Füllen Sie den Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge.
3 Schütteln Sie Talius gut durch und messen Sie die benötigte Menge ab.
4. Geben Sie die abgemessene Menge Talius bei laufendem Rührwerk direkt oder über die Einspülschleuse in den Tank .
5. Falls Sie ein weiteres Produkt zumischen möchten, achten Sie darauf, dass sich vor Zugabe des Mischpartners das erste Produkt vollständig gelöst hat.
6. Bitte beachten Sie die Gebrauchsanleitungen aller Mischpartner.
7. Füllen Sie abschließend die restliche Wassermenge bei laufendem Rührwerk auf.
8. Bringen Sie die Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufenden Rührwerk aus.
9. Während des Spritzens Rührwerk laufen lassen.
10. Nicht mehr Spritzbrühe ansetzen als benötigt wird.

Hinweise zur Spritzenreinigung
- Spritze vollständig auf dem Feld leer spritzen.
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Spritze zweimal hintereinander spülen. Dabei jeweils mindestens 20 % des Tankvolumens mit Wasser auffüllen.
- Im ersten Reinigungsdurchgang ein geeignetes Reinigungsmittel zugeben.
- Die Innenflächen des Tanks mit Wasserstrahl bzw. Reinigungsdüsen abspritzen.
- Rührwerk für 15 Minuten einschalten.
- Nach jedem Spülvorgang die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
- Reinigen Sie Filter, Düsen und Spritzgestänge separat.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
Nach dem Einsatz von Talius können alle Kulturen in der Fruchtfolge (auch bei vorzeitigem Umbruch) nachgebaut werden.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.25 l51
Sommerweizen0.25 l51
Sommergerste0.25 l49
Wintergerste0.25 l49
Winterroggen0.25 l49
Wintertriticale0.25 l49
Sommertriticale0.25 l49