Teppeki

Hersteller
Belchim
Kategorie
Insektizid
Registriert bis
2024-08-31
Registrierungsnummer
025691-00
Wirkstoffe
Links

EIGENSCHAFTEN UND WIRKUNGSWEISE
Teppeki wird systemisch, akropetal und translaminar in der Pflanze verteilt. Dadurch werden auch Blattläuse an der Blattunterseite sicher erfasst.
Der Wirkstoff Flonicamid wird durch Kontakt und Saugtätigkeit innerhalb kurzer Zeit aufgenommen.
Teppeki wirkt gegen ein breites Spektrum von Blattläusen. Es bewirkt ein schnelles Einstellen der Saugtätigkeit bei den Blattläusen, die daraufhin nach ca. einer Stunde keinen Honigtau mehr ausscheiden und die Schädigung der Pflanze einstellen. Flonicamid wirkt auf Larven und adulte Stadien empfindlicher Insekten. Die Absterbe -erscheinungen sind von den Umweltbedingungen und dem Stadium der Insekten abhängig und können nach 2 – 5 Tagen beobachtet werden. Der Wirkstoff Flonicamid wirkt sehr spezifisch gegen Blattläuse. Andere Insekten, wie Milben (Acarina), Käfer (Coleoptera), Schmetterlinge (Lepidoptera) oder Zweiflügler (Diptera) können mit Teppeki nicht bekämpft werden. Teppeki ist sehr lichtstabil und nach ca. 3 Stunden regenfest. Es besitzt eine ausgeprägte Dauerwirkung gegen alle Stadien der Läuse.
Der exakte Wirkmechanismus von Flonicamid wird zurzeit noch erforscht. Bisher durchgeführte Studien zeigen, dass Flonicamid nicht an den Wirkorten der Neonicotinoide, Organophosphate, Carbamate und Pyrethroide wirksam ist. Wirkstoffwechsel mit Flonicamid stellen somit einen wichtigen Bestandteil im Insektizid-Resistenz- Management (IRM) dar, da es einen neuartigen Wirkmechanismus besitzt und keinerlei Kreuzresistenzen zu bereits vorhandenen Wirkstoffen bisher beobachtet wurden.
Wirkungsmechanismus (IRAC): 9C

ANWENDUNG
Von der Zulassungsbehörde festgelegte Anwendungsgebiete

KARTOFFEL
Stadium Kultur: -
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge: 160 g/ha in 200 – 500 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Erreichen von Schwellenwerten/ Warndienstaufruf
Einsatzgebiet: Ackerbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: Mind. 14 Tage
Wartezeit: 14 Tage

PFLAUME
Stadium Kultur: Bis fortgeschrittene Fruchtausfärbung
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge: 70 g/ha/m Kronenhöhe in 200 – 500 l Wasser/ha/m Kronenhöhe
Anwendungszeitpunkt: Befallsbeginn/Sichtbarwerden erster Schadorganismen
Einsatzgebiet: Obstbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen oder Sprühen
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: 10 - 14 Tage
Wartezeit: 14 Tage

GURKE
Stadium Kultur: ab BBCH 15
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge:
80 g/ha in 600 l Wasser/ha (Pflanzengröße bis 50 cm)
120 g/ha in 900 l Wasser/ha (Pflanzengröße 50-125 cm)
160 g/ha in 1200 l Wasser/ha (Pflanzengröße über 125 cm)
Anwendungszeitpunkt: Nach Befallsbeginn
Einsatzgebiet: Gemüsebau
Anwendungsbereich: Gewächshaus
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 3 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: 7 - 14 Tage
Wartezeit: 3 Tage

HOPFEN
Stadium Kultur: -
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge:  180 g/ha in 1800 – 4000 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Erreichen von Schwellenwerten/ Warndienstaufruf
Einsatzgebiet: Hopfenbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen oder Sprüh
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: 14 - 21 Tage
Wartezeit: 21 Tage

FLASCHENKÜRBIS, ZUCCHINI, PATISSON, GARTENKÜRBIS, GURKE
Stadium Kultur: ab BBCH 15
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge:  160 g/ha in 600 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Nach Befallsbeginn
Einsatzgebiet: Gemüsebau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: 7 - 14 Tage
Wartezeit: 3 Tage

KARTOFFEL
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse als Virusvektoren
Aufwandmenge:  160 g/ha in 200 – 500 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Erreichen von Schwellenwerten/ Warndienstaufruf
Einsatzgebiet: Ackerbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: Mind. 14 Tage
Wartezeit: 14 Tage

WINTERWEICHWEIZEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge:  140 g/ha in 200 – 500 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Erreichen von Schwellenwerten/ Warndienstaufruf
Einsatzgebiet: Ackerbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 2 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: Mind. 14 Tage
Wartezeit: 28 Tage

KERNOBST
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Blattläuse
Aufwandmenge:  70 g/ha/m Kronenhöhe in 100 – 500 l Wasser/ha/m Kronenhöhe
Anwendungszeitpunkt: Erreichen von Schwellenwerten/ Warndienstaufruf
Einsatzgebiet: Obstbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 3 pro Kultur/Jahr
Zeitlicher Abstand: 14 – 21 Tage
Wartezeit: 28 Tage

ANWENDUNGSEMPFEHLUNGEN
Teppeki wird nach Erreichen der Schadschwellen bzw. nach Befallsbeginn, zu Beginn der Entwicklung der Blattlauspopulation, angewendet.

Kartoffeln
160 g/ha zur Bekämpfung aller wichtigen Blattläuse, wie Grüne Pfirsichblattlaus, Faulbaumlaus, Kreuzdornlaus, Grünstreifige Kartoffelblattlaus und Grünfleckige Kartoffelblattlaus.

Pflaume
70 g/ha/m Kronenhöhe zur Bekämpfung aller wichtigen Blattlaus-Arten. Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten.
Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden. Die Übertragung des Y-Virus wird nicht immer in hinreichendem Maße verhindert.

Winterweichweizen
140 g/ha zur Bekämpfung aller wichtigen Blattlausarten, wie Großer Getreideblattlaus, Bleicher Getreideblattlaus und Hafer- oder Traubenkirschenblattlaus.

Kernobst
70 g/ha (max. 210 g/ha) und m Kronenhöhe zur Bekämpfung aller wichtigen Blattlausarten, wie Mehlige Apfelblattlaus, Grüne Apfelblattlaus und Mehlige Birnenblattlaus sowie Zitronenlaus. Die Blutlaus wird von Teppeki teilweise miterfasst.
Durch den Schutz der natürlichen Gegenspieler der Blutlaus kann eine hinreichende Bekämpfung der Blutlaus erreicht werden. Bei schwer bekämpfbaren Lausarten wie Blutlaus empfiehlt sich ein Zusatz von Netzmittel wie z.B. Proagro® Netzmittel. Dies erhöht die Wirkung. Unter Einbeziehung eines Insektizid-Resistenz-Managements (IRM) ist nach der zweiten Spritzung eine Behandlung mit einem Produkt aus einer anderen chemischen Gruppe, mit einer anderen Wirkungsweise durchzuführen.
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

Hopfen
180 g/ha zur Bekämpfung der Hopfenblattlaus (Phorodon humuli). Eine optimale Benetzung sichert eine nachhaltige Bekämpfung.
Insgesamt nicht mehr als 3 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diesen Wirkstoff enthaltenden Mitteln.

Gurke (Gewächshaus)
In Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium der Kulturpflanze werden folgende Aufwandmengen festgelegt:
40 – 110 g/ha, von Stadium 31 (10 % der Gerüsthöhe erreicht) bis Stadium 37 (70 % der Gerüsthöhe erreicht) 110 – 180 g/ha, ab Stadium 37 (70 % der Gerüsthöhe erreicht)

Zierpflanzen
Je nach Pflanzengröße sind folgende Aufwandmengen festgelegt zur Bekämpfung aller wichtigen Blattlausarten:
80 g/ha (Pflanzengröße bis 50 cm)
120 g/ha (Pflanzengröße 50-125 cm)
160 g/ha (Pflanzengröße über 125 cm)

Flaschenkürbis, Zucchini, Patisson, Gartenkürbis, Gurke
Nach Befallsbeginn und Entfaltung des 5. Laublattes der Kultur werden 160 g/ha zur Bekämpfung aller wichtigen Blattlausarten appliziert.

KULTURVERTRÄGLICHKEIT
Teppeki wird nach bisheriger Kenntnis in allen Kartoffel- und Weizensorten sowie im Kernobst und Hopfen gut vertragen.

ANWENDUNGSTECHNIK
Ansetzen der Spritzbrühe und Spritzenreinigung siehe allg. Hinweise S. 226
Vor jeder Applikation ist sicherzustellen, dass Teppeki vollständig aufgelöst ist und bei laufendem Rührwerk ausgebracht wird. Die Auflösung von Teppeki ist nicht von der Wassertemperatur oder dem pH-Wert abhängig. Die Düsengröße und die Wasser - aufwandmenge ist dem Stand der Kultur und der Bestandsdichte anzupassen, damit eine gute Benetzung und Durchdringung des Bestandes gewährleistet ist. Eine Abdrift oder ein Verwehen von Spritzflüssigkeit ist zu vermeiden.

MISCHBARKEIT
Nach bisherigen Erfahrungen ist Teppeki mit gebräuchlichen Fungiziden mischbar. Die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind dabei zu beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln160 g014
Pflaumen70 g014
Gurken80 - 160 g153
Hopfen180 g021
Kürbisse160 g153
Zucchini160 g153
Patisson160 g153
Winterweizen140 g028