Thiovit Jet

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2024-12-31
Registrierungsnummer
050498-00
Wirkstoffe
Links

Formulierungsbeschreibung:
Wasserdispergierbares Granulat mit 800 g/kg (80,0 Gew.-%) Netzschwefel

Einsatzgebiet:
Fungizid zur vorbeugenden Bekämpfung von pilzlichen Krankheiten an verschiedenen Kulturpflanzen.

Wirkungsweise:
Durch die Applikation von THIOVIT JET wird die Blattoberfläche mit einem Schutzbelag versehen, der die Sporenkeimung von Pilzen (Echter Mehltau, Schorf) reduziert bzw. verhindert.
Die Wirkung ist protektiv, das Produkt muss daher vor oder zum Infektionsbeginn eingesetzt werden.
Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): M2

Kulturverträglichkeit:
Nach unseren bisherigen Erfahrungen wird THIOVIT JET von allen Kulturarten außer bei schwefelempfindlichen Sorten (Kernobst, Beerenobst) gut vertragen.
Nicht bei akuter oder zu erwartender großer Hitze und praller Sonne (Gefahr von Verbrennungen und Berostungen) spritzen!
Als empfindlich einzustufende Apfel- und Birnensorten sind bisher bekannt:
Altländer Pfannkuchen, Berlepsch, Berner Rosenapfel, Black Ben Davis, Black Staymann, Braeburn, Commercio, Cox Orange, Croncels, Danziger Kantapfel, Golden Delicious, Granny Smith, Grüner Stettiner, Holsteiner Cox, Kidd‘s Orange, Jonathan, Klarapfel, Landsberger Renette, Morgenduft, Oldenburg, Ontario, Red Delicious, Renetta, Rheinischer Winterrambour, Rome Beauty, Signe Tillisch, Stayman Red, Weißer Winterkalvill, Winesap, Winterglockenapfel, Alexander Lucas, Bosc‘s Flaschenbirne, Gräfin von Paris, Gute Luise, Josefine von Mecheln, Kaiser Alexander, Köstliche von Charneux, Vereinsdechant, Williams
THIOVIT JET hat sich bisher bei folgenden Zierpflanzenarten als gut verträglich erwiesen:
Acer spp. (Ahorn), Ageratum houstonianum (Leberbalsam), Antirrhinum majus (Löwenmaul), Aquilegia-Hybriden (Akelei), Asparagus spp. (Zierspargel), Aster spp. (Aster), Cheiranthus cheiri
(Goldlack), Crataegus spp. (Weiß- und Rotdorn), Dahlia-Hybriden (Dahlie, Georgine), Delphinium-Hybriden (Rittersporn), Doronicum spp. (Gemswurz), Freesia-Hybriden (Freesie), Fuchsia-Hybriden (Fuchsie), Gladiolus (Gladiole), Helleborus niger (Christrose), Malus spp. (Apfelsämlinge), Paeonia spp. (Pfingstrose), Pelargonium spp. (Pelargonie), Quercus spp. (Eiche), Rosa spp. (Rosen, nicht alle Sorten!), Solidago (Goldrute), Tulipa spp. (Tulpe) Da nicht alle in Frage kommenden Zierpflanzenarten und -sorten sowie Kernobst- und Stachelbeersorten bei den unterschiedlichen und häufig betriebsspezifischen Bedingungen auf die Kulturverträglichkeit bei Anwendung von THIOVIT JET geprüft werden können, sollten in jedem
Falle Versuche mit einer kleinen Anzahl der betreffenden Pflanzen durchgeführt werden. Dies gilt auch für die als gut verträglich klassifizierten Zierpflanzenarten und -sorten sowie alle nicht als schwefelempfindlich aufgeführte Kernobst- und Stachelbeersorten.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
NW642: Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig (§6 Abs. 2 PflSchG). Unabhängig davon ist der gemäß Länderrecht verbindlich vorgegebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten.
Zuwiderhandlungen können mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 Euro geahndet werden.
Die grobe Reinigung der Spritzen auf dem Feld vornehmen. Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungs-und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendung im Freiland.

Anwendungszeitpunkt:
Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.

Anzahl Anwendungen:
Eiche: Maximal 3 Anwendungen im Abstand von 10 – 14 Tagen.
Weizen, Roggen, Gerste: Maximal 2 Anwendungen.
Erbse: Maximal 3 Anwendungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen.
Gurke: Maximal 6 Anwendungen.
Weinrebe: Maximal acht Anwendungen in Weinreben.
Zierpflanzen: Maximal 15 Anwendungen im Abstand von 6 bis 8 Tagen.
Stachelbeeren: Maximal 6 Anwendungen.
Kernobst: Insgesamt maximal 14 Anwendungen in Kernobst.
Wurzel- und Knollengemüse: Maximal 6 Anwendungen.
Hopfen: Maximal 8 Anwendungen im Abstand von 6 bis 8 Tagen.
Gewürz- und Teekräuter: Maximal 3 Behandlungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen.
Arzneipflanzen: Maximal 3 Behandlungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen.

Wartezeiten:
Gurke: 3 Tage
Kernobst, Stachelbeere, Erbse, Wurzel- und Knollengemüse: 7 Tage Hopfen: 8 Tage
Tafeltrauben (Freiland, Weinrebe): 28 Tage
Getreide: 35 Tage
Keltertrauben (Freiland, Weinrebe): 56 Tage
Eiche, Zierpflanzen (Freiland): Die Festsetzung einer Wartezeit ist ohne Bedeutung (N).
Arzneipflanzen, Gewürz- und Teekräuter: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Wichtige Hinweise:
Bestimmte Pflanzenarten oder Sorten können empfindlich reagieren. Deshalb bei Zierpflanzen vor der Behandlung des gesamten Bestandes erst an einzelnen Pflanzen die Verträglichkeit bei gegebenen Anzuchtbedingungen prüfen.
THIOVIT JET wirkt am besten bei vorbeugender Anwendung. Warndiensthinweise beachten. Achtung! Die Wirkung von THIOVIT JET ist temperaturabhängig, deshalb nicht bei kühlem Wetter (ungenügende Wirkung) und bei akuter oder zu erwartender großer Hitze und praller Sonne (Gefahr von Verbrennungen und Berostungen) spritzen. Bei sehr hohen Außentemperaturen sollte die Anwendung von Schwefel und schwefelhaltigen Produkten unterbleiben. In keinem Fall bei schwefelempfindlichen Sorten von Kernobst und Beerenobst anwenden.

Weizen, Roggen, Gerste
Echter Mehltau (Erysiphe graminis)
6,0 kg/ha in 200–400 l Wasser/ha. Ab Frühjahr bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome (BBCH 25–61). Maximal 2 Anwendungen.

Erbse (Gemüsebau, Freiland)
Echter Mehltau (Erysiphe pisi)
1,5 kg/ha in 600 l Wasser/ha. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 3 Anwendungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen.
Die maximale Zahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

Gurke (Gemüsebau, Freiland)
Echter Mehltau (Sphaerotheca fuliginea), Echter Mehltau (Erysiphe cichoracearum)
1,5 kg/ha in 600 l Wasser/ha. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 6 Anwendungen.

Weinrebe (Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Echter Mehltau (Uncinula necator)
Aufwandmengen gegen Echten Mehltau:
ES 09: 3,6 kg/ha in 400 l Wasser/ha.
ES 61: 4,8 kg/ha in 800 l Wasser/ha.
ES 71: 2,4 kg/ha in 1200 l Wasser/ha.
ES 75: 3,2 kg/ha in 1600 l Wasser/ha.
Spritzen oder sprühen. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 8 Anwendungen in Weinreben.
Rebenpockenmilbe (Eriophyes vitis), Rebstock-Kräuselmilbe (Calepitrimerus vitis)
ES 09: 3,6 kg/ha in 400–800 l Wasser/ha.
ES 61: 4,8 kg/ha in 400–800 l Wasser/ha.
Knospenaufbruch: grüne Triebspitzen deutlich sichtbar bis Beginn der Blüte: 10 % der Blütenkäppchen abgeworfen.
Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome/Schadorganismen. Larve bis Imago. Maximal 5 Anwendungen im Abstand von 10 Tagen. Insgesamt maximal 8 Anwendungen in Weinreben. Spritzen oder sprühen.

Stachelbeere (Freiland)
Amerikanischer Mehltau (Sphaerotheca mors-uvae)
Vor Austrieb 5,0 kg/ha in 1000 l Wasser/ha. Nach Austrieb 4,0 kg/ha in 1000 l Wasser/ha. Spritzen oder sprühen. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 6 Anwendungen

Kernobst (Obstbau)
Schorf; mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben
Vor der Blüte: 3,5 kg/ha und je 1 m Kronenhöhe in 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe.
Nach der Blüte: 2 kg/ha und je m Kronenhöhe in 500 l Wasser/ ha und je m Kronenhöhe.
Mittelaufwand vor der Blüte von 3,5 abfallend auf 2,5 kg/ha und je m Kronenhöhe, nach der Blüte von 2,0 abfallend auf 1,0 kg/ ha und je m Kronenhöhe. Spritzen oder sprühen. Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Insgesamt maximal 14 Anwendungen in Kernobst. Berostung bei empfindlichen Sorten möglich.
Bei Sonneneinstrahlung können nach der Anwendung Schäden an den Kulturpflanzen auftreten.
Echte Mehltaupilze; mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben
Vor der Blüte: 3,5 kg/ha und je 1 m Kronenhöhe in 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe.
Nach der Blüte: 2 kg/ha und je m Kronenhöhe in 500 l Wasser/ ha und je m Kronenhöhe.
Mittelaufwand vor der Blüte von 3,5 abfallend auf 2,5 kg/ha und je m Kronenhöhe, nach der Blüte von 2,0 abfallend auf 1,0 kg/ ha und je m Kronenhöhe. Spritzen oder sprühen. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Insgesamt maximal 14 Anwendungen in Kernobst.
Berostung bei empfindlichen Sorten möglich. Bei Sonneneinstrahlung können nach der Anwendung Schäden an den Kulturpflanzen auftreten.

Wurzel- und Knollengemüse (Freiland)
Echte Mehltaupilze
1,5 kg/ha in 600 l Wasser/ha. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 6 Anwendungen.
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte und dem Anbauverfahren können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

Hopfen
Echter Mehltau (Sphaerotheca macularis)
Bis BBCH 37: 5,6 kg/ha.
Bis BBCH 55: 8,4 kg/ha.
Über BBCH 55: 12,5 kg/ha.
Pro Vegetationsperiode maximal 70,6 kg/ha Mittel. Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Ab Entwicklungsstadium BBCH 31. Maximal 8 Anwendungen im Abstand von 6 bis 8 Tagen. Spritzen oder sprühen.

Gewürzkräuter
Echte Mehltaupilze, pilzliche Doldenerkrankungen (nur zur Befallsminderung)
3 kg/ha in 400–600 l Wasser/ha. Samen- und Fruchtnutzung; Nutzung als Gewürz.
Entwicklungsstadium BBCH 69–71, bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 3 Behandlungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen.
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Teekräuter
Echte Mehltaupilze, pilzliche Doldenerkrankungen (nur zur Befallsminderung)
3 kg/ha in 400–600 l Wasser/ha. Samen- und Fruchtnutzung; Verwendung als teeähnliches Erzeugnis. Entwicklungsstadium BBCH 69–71, bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 3 Behandlungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen.
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Arzneipflanzen
Echte Mehltaupilze, pilzliche Doldenerkrankungen (nur zur Befallsminderung)
3 kg/ha in 400–600 l Wasser/ha. Samen- und Fruchtnutzung; Verwendung als Arzneipflanze.
Entwicklungsstadium BBCH 69–71, bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.
Maximal 3 Behandlungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen. In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
THIOVIT JET ist mit vielen gängigen Präparaten wie CHORUS, INSEGAR, SCORE, PERGADO, TOPAS und UNIVERSALIS mischbar.
THIOVIT JET bei Mischungen immer zuerst in Wasser auflösen. Mischpartner in fester Form werden als Erstes in den Tank gegeben.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von THIOVIT JET ist in allen Kulturen auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe zu achten.
Mit genügendem Druck und ausreichender Wasseraufwandmenge spritzen, um eine gründliche Benetzung der Blattober- und -unterseite zu gewährleisten. Ein Abtropfen sowie Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.
Nur trockene Bestände behandeln.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Winterweizen6 kg25 - 6135
Sommerweizen6 kg25 - 6135
Winterroggen6 kg25 - 6135
Sommergerste6 kg25 - 6135
Wintergerste6 kg25 - 6135
Erbsen1.5 kg07
Gurken1.5 kg01
Stachelbeeren4 - 5 kg07
Hopfen5.6 - 12.5 kg31 - 558
Weinreben2.4 - 4.8 kg028