TilmorVergleich von PflanzenschutzmittelnVergleich von PflanzenschutzmittelnUngenauigkeiten meldenUngenauigkeiten melden

Fungizid gegen pilzliche Krankheiten sowie zur Erhöhung der Stand- und Winterfestigkeit im Raps.

Wirkungsweise und -spektrum
Tilmor enthält die Wirkstoffe Prothioconazol und Tebuconazol. Tilmor wirkt vorbeugend (protektiv), stoppt vorhandene latente pilzliche Infektionen (kurativ) und verhindert deren weitere Ausbreitung. Prothioconazol und Tebuconazol sind den DMI-Fungiziden zuzuordnen und unterbrechen die Ergosterol-Biosynthese des Pilzes.

Anwendung

WINTERRAPS
Gegen Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) bei Befallsbeginn spritzen.
1. Anwendungszeitpunkt gegen Wurzelhalsfäule: im Herbst ab 2-Blatt-Stadium bis ca. Ende Oktober (BBCH 12 - 18)
2. Anwendungszeitpunkt gegen Stängelfäule: im Frühjahr bis kurz vor der Blüte (BBCH 30 - 59).
Aufwandmenge: 1,2 Liter/ha in 200 - 400 l Wasser/ha.
Maximal 2 Anwendungen.

Zur Verbesserung der Standfestigkeit im Herbst und Frühjahr spritzen.
1. Anwendungszeitpunkt: (BBCH 12 - 18)
2. Anwendungszeitpunkt: (BBCH 30 - 59)
Aufwandmenge: 1,2 Liter/ha in 200 - 400 l Wasser/ha.
Maximal 2 Anwendungen.

Zur Verbesserung der Winterfestigkeit im Herbst spritzen, wenn 2. bis 8. Laubblatt entfaltet ist (BBCH 12 - 18).
Aufwandmenge: 1,2 Liter/ha in 200 - 400 l Wasser/ha.
Maximal 1 Anwendung.

Insgesamt maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit/Raps: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Zusätzliche Wirkungen im Winterraps
Nach eigenen Erfahrungen wird bei der Anwendung von Tilmor in den festgesetzten Anwendungsgebieten (s. Tab. Anwendungsgebiete) vorhandener Befall von Cylindrosporiose (Cylindrosporium concentricum, Hauptfruchtform: Pyrenopeziza brassicae), Echter Mehltau (Erysiphe cruciferarum), Rapsschwärze (Alternaria brassicae) sowie Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) über Nebenwirkung mit erfasst, bzw. im Befall reduziert.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unseren Erfahrungen ist Tilmor in der empfohlenen Aufwandmenge in Raps gut verträglich.

Anwendungstechnik

Herstellung und Ausbringung der Spritzbrühe
Brühebehälter mindestens mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Produkt unter gründlichem Umrühren zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen. Bei Mischungen Tilmor stets als letzten Partner in den Tank geben.
Die Spritzflüssigkeit ist unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung auszubringen.
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
Spritzgerät und -leitungen sind nach vorhergegangener Herbizid-Anwendung gründlich mit Spülmittellösung bzw. mit einem von dem jeweiligen Herbizid-Produzenten empfohlenen Reinigungsmittel zu reinigen.

Spritzenreinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen.
Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen.
Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Mischbarkeit
Tilmor kann mit den meisten Fungiziden und Insektiziden in Tankmischung ausgebracht werden.
Eine Mischung mit Gräsermitteln ist möglich. Von einer Mischung mit den Herbiziden Stomp Raps und Kerb FLO raten wir aus Verträglichkeitsgründen ab. Blattdünger: Ammonnitrat - Harnstoff - Lösung (AHL Markenware) kann bis maximal 15 kg N/ha zugemischt werden.
Eine Tankmischung aus Tilmor mit Bor-Dünger ist möglich.
Wasseraufwandmenge: Mindestens 200 - 400 Liter/ha für Mischbrühen.
Mischbrühen grundsätzlich sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Die für die Praxis wichtigsten, in Frage kommenden Tankmischpartner zu Tilmor werden in Feldversuchen geprüft (technische Mischbarkeit bzw. Kulturpflanzenverträglichkeit). Unterschiedliche Pflanzenschutzmittel unterscheiden sich in ihren Wirkstoffen, aber vor allem auch in ihren Formulierungen (z.B. EC; SC, WG, etc.). Bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen kann eine Mischung zu den unterschiedlichsten, nicht vorhersehbaren Wechselwirkungen führen.
In Fällen, wo von Bayer CropScience geprüfte Tankmisch-Kombinationen nachteiligen Effekte zeigten, werden diese Mischungen von uns ausdrücklich nicht freigegeben (s. Gebrauchsanleitung bzw. Mischtabellen). Allerdings können nicht alle erdenklichen Produktkombinationen abgeprüft werden. Auch wenn die meisten praxisrelevanten Tankmischungen keine Probleme verursachen, weisen wir generell darauf hin, dass jeder zusätzliche Tankmischpartner in der Spritzbrühe das Restrisiko für nachteilige Effekte auf Kulturpflanzen erhöht: Neben der Anzahl der tatsächlich in der Spritzbrühe verwendeter Tankmischpartner beeinflussen eine Vielzahl weiterer Parameter das Restrisiko für die Pflanzenverträglichkeit. In welchem Ausmaß solche Einflussgrößen (z.B. Produktformulierungen, Sorteneigenschaften, Ausprägung der Wachsschicht, Temperatur, Sonneneinstrahlung, Taubildung, Bodeneigenschaften/Wasserversorgung etc.) die Mischbarkeit bzw. Kulturpflanzenverträglichkeit der Spritzbrühe negativ beeinflussen, kann im Einzelfall nicht im Voraus gesagt werden. Im Zweifel bitte Beratung einholen oder von fragwürdigen Mehrfachmischungen Abstand nehmen.