UP CTU

Hersteller
UPL
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
043753-62
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 700 g/l Chlortoluron
Formulierung: Suspensionskonzentrat (SC)

Herbizid zur Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern in Wintergetreide.

Gebrauchsanleitung
Chlortoluron wird sowohl über die Wurzeln als auch über die Blätter aufgenommen und erfasst daher bereits vorhandene wie auch später keimende Ungräser und Unkräuter. Bei der Nachauflaufanwendung wird Chlortoluron von den Ungräsern überwiegend über die Wurzeln aufgenommen, während bei den Unkräutern die Hauptwirkung über die Blätter erfolgt. Ausreichende Bodenfeuchtigkeit ist daher wichtig für eine gute Ungraswirkung, insbesondere
bei der Frühjahrsanwendung.

Anwendung

WINTERWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, TRITICALE
Gegen Acker-Fuchsschwanz, Windhalm, Einjährige Rispe und zweikeimblättrige Unkräuter 3 l/ha spritzen in 200-400 l/ha Wasser.
Winterweizen (Sortenverträglichkeit beachten!) und Wintergerste Anwendungszeitraum: Im Herbst im Vor- und Nachauflauf (bis BBCH 29) und im Frühjahr mit Beginn der Vegetation bis Ende Bestockung (bis BBCH 29).
Winterroggen: Anwendungszeitraum: Im Herbst im Vorauflauf (unmittelbar bis zu 5 Tage nach der Saat).
Triticale: Anwendungszeitraum: Im Herbst im Nachauflauf (bis BBCH 29).
Max 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr.
Die Wirkung von UP CTU ist am besten, wenn die Ungräser das 4-Blattstadium nicht überschritten haben. Bei verstärkter Nachfrostgefahr nicht mehr spritzen. Nur in bis Ende Oktober gedrillten Winterweizen anwenden (Herbstanwendung). Auf Flächen mit häufigem Getreidebau und einseitigem Chlortoluron-Einsatz kann die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz nachlassen (Sensitivitätsverschiebung).
In diesen Fällen sollte eine gezielte Nachbehandlung im Frühjahr erfolgen.

Fruchtfolgegestaltung, Bodenbearbeitung und Saattermin: Bei der Vorauflaufanwendung ist ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett wichtig für eine gute Wirkung und Kulturverträglichkeit.
Das Wintergetreide sollte gleichmäßig tief, mindestens 2–3 cm gedrillt werden. Feuchter Boden und Niederschläge nach der Spritzung fördern die Wirkung. Extrem trockener Boden beeinträchtigt bzw. verzögert die Wirkung. Auf humusreichen Böden und Moorböden ist mit einer verminderten Wirkung zu rechnen. Nach der Behandlung keine Bodenbearbeitung mehr durchführen. Untersaaten sind nicht möglich. Zwischen der Anwendung von UP CTU und einer Kalkstickstoffgabe sollte eine Zeitspanne von mindestens 4 Wochen liegen. Auf Gülleflächen, die mit UP CTU behandelt werden, können u.U. Wirkungsminderungen auftreten. Flächen, die zur Staunässe neigen, sind von der Behandlung auszuschließen. Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen auf sehr sandigen, sehr leichten oder sehr steinigen Böden nicht behandelt werden. Eine Nachauflauf- Behandlung von Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder Nährstoffmangel leiden, ist zu vermeiden. Darüber hinaus sind folgende Hinweise zu beachten:
Kein Walzen der im Herbst behandelten Kulturen im Frühjahr.
Kein Eggen der Kultur nach der Behandlung.
Kein Behandeln von Getreidebeständen mit Untersaaten.
Kein Behandeln von Getreide, welches in Breitsaat gesät wurde. Ungeschützte Saat kann geschädigt werden.
Schäden an Kulturpflanze möglich.

Nicht behandeln:
Frostgeschädigte, aufgefrorene, schwache, flach wurzelnde oder kranke Wintergetreidebestände. Wintergetreide auf leichten, gleichzeitig humusarmen und durchlässigen Böden.

Wirkungsspektrum
Gut bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Einjährige Rispe, Windhalm, Ackerfrauenmantel, Ackerhellerkraut, Ackervergissmeinnicht, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten, Kornblume, Vogelmiere.
Ausreichend gut bekämpfbar: Ackersenf, Ausfallraps, Gänsefuß, Gemeiner Hohlzahn, Gemeiner Rainkohl, Mauerrauke.
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ackerklee, Ackerkratzdistel, Ackerstiefmütterchen, Ehrenpreis-Arten, Erdrauch, Klettenlabkraut, Storchschnabel-Arten, Wicke-Arten, Klatschmohn, Knöterich-Arten, Taubnessel.

Wirkungsweise
UP CTU enthält den Wirkstoff Chlortoluron. Chlotoluron gehört zur Gruppe der Harnstoffe, dessen Wirkungsmechanismus in die Gruppe C2 der HRAC-Klassifizierung eingestuft ist; weitere Informationen siehe Internet http://www.plantprotetion.org. Wenn diese Herbizide über mehrere Jahre auf demselben Feld eingesetzt werden, ist regional eine Selektion von resistenten Biotypen potenziell möglich. Geeignete Resistenzvermeidungsstrategien sind zu berücksichtigen, wie z.B. Wechsel von Herbiziden bzw. Spritzfolgen / Tankmischungen mit Herbiziden, die einen unterschiedlichen Wirkungsmechanismus besitzen.

Pflanzenverträglichkeit
UP CTU wird nach bisheriger Kenntnis in allen Wintergersten-, Winterroggen- und Triticalesorten gut vertragen.
In Winterweizen Sortenverträglichkeit beachten.
UP CTU kann nach bisherigen Erkenntnissen in folgenden Sorten angewendet werden: Achat, Actros, Adular, Agronom, Akcento, Akratos, Akteur, Albrecht, Allegro, Ambras, Andalou, Andros, Ares, Asano, Astardo, Astron, Athlet, Atlantis, Azzuro, Bandit, Ba-tis, Beauver, Belisar, Bermude, Boheme, Bontaris, Boomer, Borneo, Brigadier, Brilliant, Bussard, Buteo, Campari, Capo, Carenius, Carolus, Certo, Cetus, Chagall, Champion, Charger, Chevalier, Clan, Cliff, Complet, Contra, Contur, Cubus, Dakota, Dekan, Discus, Dias, Dobson, Dolomit, Drifter, Elegant, Elvis, Enorm, Ephoros, Esket, Euris, Excellenz, Faktor, Farandole, Flair, Florett, Florida, Fregatt, Frühprobst, Futur, Gaston, Gecko, Glockner, Gorbi, Götz, Granada, Greif, Grommit, Hakon, Hattrik, Haven, Heroldo, Herzog, Hourra, Hybnos 1, Hybred, Hysun, Ibis, Ignatz, Impetus, Inspiration, Isengrain, Jaguar, Jakob, Jenga, Jonas, Kanzler, Kornett, Kraka, Lahertis, Lambros, Levendis, Limes, Lindos, Longos, Ludwig, Lukull, Markant, Meteor, Mirage, Miras, Mobie, Moldau, Monopol, Mulan, Niklas, Nirvana, Oberst, Ohio, Okapi, Olymp, Opus, Orkan, Orvantis, Paroli, Pegassos, Pepital, Perceval, Petrus, Pikeur, Potenzial, Privileg, Prowidur, Ramiro, Ranger, Rektor, Ritmo, Ronos, Schamane, Skagen, Skalmeje, Skater, Sokrates, Soleil, Sperber, St. Kranich, Tambor, Taras, Tarso, Tataros, Terrier, Tiger, Tommi, Toras, Toronto, Torrild, Tristan, Trokadero, Tuareg, Tulsa, Türkis, Urban, Vergas, Vivant, Vulkan, Wattines, Winnetou, Xanthos, Zebedee, Zobel.

Anwendungstechnik
Bitte vor Anwendung Behälter kräftig schütteln!

Ansetzen der Spritzbrühe
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.
Reihenfolge der Spritzarbeit:
1. Tank zu 1/3 bis 3/4 mit Wasser füllen.
2. Rührwerk einschalten.
3. UP CTU in das Wasser schütten.
4. Tank mit Wasser auffüllen; die Wasserzuleitung unter die Wasseroberfläche verhindert ein Schäumen der Lösung. Wasserschlauch nicht direkt in die Spritzbrühe eintauchen, da die Gefahr des Brühe-Rückflusses bei Druckabfall in Wasserleitung besteht.
Fülltrichter verwenden, der in die Spritzbrühe eintaucht.
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.

Wasseraufwandmenge
200 - 400 l/ha

Mischbarkeit
Tankmischungen von UP CTU mit anderen Herbiziden sind möglich.
Bei der Mischung mit AHL ist folgendes zu beachten:
a) AHL mit Wasser im Verhältnis 1:3 gemischt:
UP CTU kann direkt der verdünnten Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung zugegeben werden.

b) AHL konzentriert, d.h. unverdünnt:
UP CTU vorher (!) mindestens im Verhältnis 1 : 1 mit Wasser vermischen und erst dann der Ammoniumnitrat-Harnstofflösung zugeben:
Stets für eine unmittelbare, gute Vermischung sorgen. Mischungen möglichst umgehend ausbringen. In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.
Für evtl. negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.
Bei Verwendung mehrerer Produkte in einer Tankmischung können unvorhergesehene Wechselwirkungen auftreten. Generell sind die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sowie die Grundsätze der Guten Landwirtschaftlichen Praxis zu beachten.

Reinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden:
– Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen.
– Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen.
Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen. Spritzgeräte regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge ist der Nachbau aller Kulturen nach der Getreideernte möglich. Untersaaten in mit UP CTU behandeltem Wintergetreide dürfen nicht erfolgen. Bei vorzeitigem Umbruch behandelter Kulturen durch ungünstige Verhältnisse (z.B. Frost) ist eine Neubestellung von Winterweizen (Sortenverträglichkeit beachten) und Winterroggen im Herbst bis Winter möglich. Bei Herbstanwendung von UP CTU und Umbruch im Frühjahrkönnen Sommerweizen und Sommergerste (nichtDurum-Weizen), Kartoffel und Mais nachgebaut werden. Beim Nachbau von Sommerweizen und Sommergerste ist auf eine gut mischende Bodenbearbeitung (Pflug, Fräse, mindestens 20 cm tief) zu achten. Nach einer Frühjahrsanwendung von UP CTU können bei vorzeitigem Umbruch Kartoffel und Mais nachgebaut werden. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich (WP710).
Schäden an der Kulturpflanze möglich (WP734).

Wartezeit
Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen3 l29
Wintergerste3 l29
Winterroggen3 l29
Wintertriticale3 l29
Sommertriticale3 l29