Vegas

Hersteller
BASF
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
025609-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 51,3 g/l Cyflufenamid (Gew.-%: 5)
Formulierung: Emulsion, Öl in Wasser

Flüssiges Fungizid gegen Echten Mehltau (Erysiphe graminis) an Getreide, Apfel, Birne und Weinrebe

Anwendung
Wirkungsweise

Vegas ist ein Spezialfungizid gegen Getreidemehltau mit einer schnellen Anfangswirkung, einer sehr guten kurativen und einer lang anhaltenden protektiven Wirkung. Vegas wird schnell über das Blatt aufgenommen, besitzt gute translaminare Eigenschaften und wird lokalsystemisch in der Pflanze verteilt. Über die Dampfphase werden auch angrenzende Pflanzenteile erreicht.
Vegas greift an verschiedenen Stellen in den Entwicklungszyklus des Getreidemehltaus ein, hemmt so seine Ausbreitung und verhindert einen Neubefall (WMFUN - Wirkungsmechanismus (FRAC-Gruppe): unbekannt).
Vegas weist nach derzeitigem Kenntnisstand bei Echtem Mehltau keine Kreuzresistenz mit anderen praxisüblichen Fungiziden auf. Vegas dringt sehr schnell in die Wachsschicht ein und ist nach ca. einer Stunde regenfest. Vegas wirkt weitgehend temperaturunabhängig und auch bei wechselhaften oder warmen Witterungsbedingungen zuverlässig.

Pflanzenverträglichkeit
Vegas besitzt in der empfohlenen Aufwandmenge eine ausgezeichnete Pflanzenund Sortenverträglichkeit gegenüber Winter- und Sommerweizen, Durumweizen, Winter- und Sommergerste, Roggen, Triticale und Hafer. Apfel und Birne: nach bisheriger Kenntnis sind keine Unverträglichkeiten aufgetreten (WH915). 

Anwendungsempfehlungen und Indikationen

Gegen Echten Mehltau (Erysiphe graminis) an WEIZEN, GERSTE, ROGGEN, TRITICALE UND HAFER 0,375 l/ha
Die erste Anwendung erfolgt im Frühjahr bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, frühestens vom Beginn des Schossens (BBCH 30). Bei Neubefall ist eine zweite Spritzung möglich. Spätester Anwendungstermin ist zum Ende des Ähren-/Rispenschiebens (BBCH 59).
Wassermenge: 200-400 l/ha
Max. Zahl der Behandlungen:
- in dieser Anwendung: 2
- in der Kultur bzw. je Jahr: 2
- Abstand: 2 bis 4 Wochen

OBSTAU
Gegen Echte Mehltaupilze an Apfel und Birne im Freiland von BBCH 19 bis 87 bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis 0,25 l/ha und je m Krohnenhöhe in maximal 500 l Wasser /ha und je m Kronenhöhe im Abstand von 7 bis 14 Tagen spritzen oder sprühen.
Maximal 2 Behandlungen in dieser Anwendung und für die Kultur bzw. je Jahr. Anwendungsbezogene Kennzeichnungsauflagen:
WW7091 - Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
WW750 - Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.
WH950 - Resistenzmanagement Wenn Wirkstoffe mit gleichen Wirkungsmechanismen über mehrere Jahre auf derselben Fläche eingesetzt werden, ist regional eine Selektion von resistenten Biotypen möglich.
Geeignete Resistenzmanagementstrategien sind z.B.:
- Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, mechanischen und biologischen Verfahren im Rahmen der „Guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz“,
- eine der Bestandesentwicklung angepasste Applikationstechnik,
- der Verzicht auf reduzierte Aufwandmengen,
- die Reduzierung der Anzahl von Anwendungen,
- der Wirkstoffwechsel mit Produkten unterschiedlicher Wirkungsmechanismen, auch in Spritzfolgen,
- Behandlung möglichst vor Befallsbeginn - eine geeignete Sortenwahl Die Erfahrungen der lokalen Pflanzenschutzberatung sowie die aktuellen Warndienstmeldungen sollten mit berücksichtigt werden.

WEINBAU

Gegen Echter Mehltau (Uncinula necator) an Weinrebe, zur Nutzung als Tafel- und Keltertrauben, von BBCH 09 bis BBCH 85 bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis im Abstand von 7 - 14 Tagen spritzen oder sprühen. Maximal 2 Behandlungen in dieser Anwendung und für die Kultur bzw. je Jahr.
Aufwandmenge:
- Basisaufwand: 0,12 l/ha in maximal 400 l Wasser/ha
- ES 61 0,24 l/ha in maximal 800 l Wasser/ha
- ES 71 0,36 l/ha in maximal 1.200 l Wasser/ha
- ES 75 0,48 l/ha in maximal 1.600 l Wasser/ha

Anwendungsbezogene Kennzeichnungsauflagen:
WW7091 - Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
WW750 - Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

Wartezeiten
Apfel, Birne: 14 Tage
Weinrebe: 21 Tage
Weizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer (F)
(F) Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Ansetzen der Spritzflüssigkeit
1. Tank zu 3/4 mit Wasser füllen und Rührwerk einschalten.
2. Vegas bei laufendem Rührwerk in den Tank geben.
3. Dann die fehlende Wassermenge auffüllen.
III. Spritzarbeit / Spritztechnik
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen! Spritzbrühe unmittelbar nach dem Ansetzen und ohne Unterbrechung ausbringen. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Umlauf in Bewegung halten. Spritztechnik und Wassermenge sollten so gewählt werden, dass je nach Bestandeshöhe und -dichte alle Pflanzenteile gut benetzt werden!
IV. Gerätereinigung
Spritzgerät und -leitungen sowie Filtersysteme sollten nach jedem Gebrauch sofort gründlich gereinigt werden. Die Reinigung mit Agroclean 2 hat sich bewährt. Spülwasser bzw. Restbrühe auf die zuvor behandelte Fläche ausbringen.

Mischbarkeit
Vegas ist mischbar mit Fungiziden, z.B. Adexar, Corbel, Capalo, Eleando, Osiris, mit Insektiziden, Wachstumsreglern und Blattdüngern. Vegas kann auch mit Harnstoff ausgebracht werden.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Sommerweizen0.375 l30 - 59
Winterweizen0.375 l30 - 59
Sommergerste0.375 l30 - 59
Wintergerste0.375 l30 - 59
Winterroggen0.375 l30 - 59
Wintertriticale0.375 l30 - 59
Sommertriticale0.375 l30 - 59
Sommerhafer0.375 l30 - 59
Winterhafer0.375 l30 - 59
Äpfel0.25 l19 - 8714
Birnen0.25 l19 - 8714
Weinreben0.12 - 0.48 l9 - 8521