Vivando

Hersteller
BASF
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2025-12-15
Registrierungsnummer
025628-00
Wirkstoffe
Links

Anwendung
Wirkungsweise

Vivando ist ein Weinbaufungizid mit dem Wirkstoff Metrafenone. Metrafenone ist der erste Wirkstoff aus der Wirkstoffklasse der Benzophenone. Der biochemische Wirkungsmechanismus ist derzeit noch nicht aufgeklärt, unterscheidet sich aber von allen derzeit zugelassenen Mehltaufungiziden.
Durch Vivando wird das Eindringen des Pilzes in das Pflanzengewebe verhindert. Außerdem wird das Myzelwachstum, die Haustorienbildung und die Sporulation des Mehltaus gehemmt. Beste Wirkungen werden bei vorbeugendem Einsatz erzielt. Vivando wird schnell in das Pflanzengewebe aufgenommen und besitzt lokalsystemische Aktivität. An der Pflanzenoberfläche erfolgt die Wirkstoffverteilung über die Dampfphase. Dadurch wird auch nach der Applikation zuwachsendes Gewebe geschützt.
Bei vielen Fungiziden besteht generell das Risiko des Auftretens von wirkstoffresistenten Pilzstämmen. Deshalb kann unter besonders ungünstigen Bedingungen eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels nicht ausgeschlossen werden. Die von der BASF empfohlenen Aufwandmengen, Spritzintervalle und maximale Anzahl der Anwendungen sind unbedingt einzuhalten.

Pflanzenverträglichkeit
Vivando ist in den empfohlenen Aufwandmengen in allen geprüften Rebsorten sehr gut pflanzenverträglich.

Anwendungsempfehlungen und Indikationen

WEINBAU
Oidium / Echter Mehltau (Uncinula necator) an Reben
Basisaufwand: 0,08 l/ha
Entwicklungsstadium 61 (BBCH - Code) 0,16 l/ha
Entwicklungsstadium 71 (BBCH - Code) 0,24 l/ha
Entwicklungsstadium 75 (BBCH - Code) 0,32 l/ha
Die erste Behandlung erfolgt bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndienstaufruf, frühestens ab 5-Blatt-Stadium der Reben. Weitere Behandlungen folgen in Abständen von 10 - 14 Tagen. Bei hohem Infektionsdruck (starken Niederschlägen) und starkem Blattzuwachs sind die Spritzintervalle zu verkürzen.
Max. 3 Anwendungen in dieser Indikation und in der Kultur pro Jahr
Mit Vivando sollten nicht mehr als zwei Behandlungen in Folge durchgeführt werden. Ein Wirkstoffwechsel mit Produkten aus anderen Wirkstoffgruppen wie den Carboxianiliden (z.B. in Collis) oder den Azolen wird empfohlen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

HOPFEN
Echter Mehltau (Sphaerotheca macularis) im Hopfen (BBCH 32 bis 81)
bis Entwicklungsstadium 37 (BBCH - Code) 0,3 l/ha in 800 – 1500 l Wasser/ha
bis Entwicklungsstadium 55 (BBCH - Code) 0,44 l/ha in 1500 – 2200 l Wasser/ha
über Entwicklungsstadium 55 (BBCH - Code) 0,66 l/ha in 2200 – 3300 l Wasser/ha
Die Anwendung erfolgt bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis.
Max. Zahl der Behandlungen:
- in dieser Anwendung: 2
- für die Kultur bzw. je Jahr: 2
- Abstand: 7 bis 12 Tage

Wartezeiten
Freiland: Weinrebe (Keltertrauben, Tafeltrauben) 28 Tage
Freiland: Hopfen 3 Tage

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Spritzarbeit
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen! Vivando vor Gebrauch gut schütteln und in den zu 3/4 mit Wasser gefüllten Behälter langsam eingeben. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach einer Arbeitspause Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.
III. Wassermengen:
Direktzuglagen: Abhängig vom Entwicklungsstadium der Reben und von der Applikationstechnik liegt die empfohlene Wassermenge im Weinbau zwischen 100 und 800 l/ha. Wassermenge so wählen, dass eine flächendeckende und gleichmäßige Benetzung der Reben gewährleistet ist. Um Abtropfverluste zu vermeiden, sollten bei Behandlungen der gesamten Laubwand maximal 800 l/ha Wasser ausgebracht werden.
Steillagen: Bitte die Empfehlungen der örtlichen Beratung zu Aufwandmengen und Wassermengen beachten.

Mischbarkeit
Vivando ist mischbar mit Fungiziden, wie z.B. Cantus, Collis, Delan WG, ForumStar, Forum Gold, Enervin, Kumulus WG, Polyram WG und Scala, mit Akariziden, wie z.B. Masai und Ordoval2.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Hopfen0.3 - 0.66 l32 - 813
Weinreben0.08 - 0.32 l61 - 7528