Rostmilbe

Aculops lycopersici

Sie ist in Mitteleuropa sicher schon seit 1993 gelegentlich an Tomaten aufgetreten. Seit 1999 kommt sie aber verstärkt vor und kann, wenn Gegenmaßnahmen unterlassen werden, kulturbedrohend sein. Die adulte Milbe besitzt 2 Beinpaare und ist mit etwa 0,16 mm so klein, dass sie erst mit einer Handlupe mit 15-fachen Vergrößerung zu sehen ist. Sie ist weißlich, durchscheinend. Die Überwinterung geschieht als Ei. Meist beginnt der Befall erst (Juni-)Juli-August, wenn die Lebensbedingungen für sie besser sind. Durch ihr Auftreten beginnen sich einzelne Pflanzen bronze zu verfärben. Die Verfärbung verbreitet sich von einzelnen Stellen, meist bei den Blättern beginnend, über die ganze Pflanze aus. Es folgen die Nachbarpflanzen und innerhalb weniger Wochen der ganze Tomatenbestand. Verursacht wird die Verfärbung durch Anstiche der Rostmilbe. Einzelne Zellen verfärben sich rostbraun oder bronzefarben. Sie vermehrt sich rasant, damit auch die Anzahl Saugstellen und wiederum die stärke der Verfärbung. Die Pflanze vertrocknet durch die Tätigkeit der Rostmilbe regelrecht. Am stärksten wird die Rostmilbe im Betrieb verteilt, da bei Kulturarbeiten die Mitarbeiter an ihrer Kleidung haftende Milben im Bestand verteilen. Verbreitet wird sie jedoch auch durch Jungpflanzenmaterial, das europaweit produziert und transportiert wird. Teilweise kommen auch Pflanzen aus dem Nahen Osten (Türkei, Israel) und von Nordafrika (Marokko). Auch Besucher und Material (Kisten, Handel treibender Gemüseanbau), die Kontakt mit befallenen Beständen oder Personen anderer Betriebe hatten kommen als Überträger in Frage. Gegenmaßnahmen sind sicher saubere Pflanzen, sauberes Material und übliche saubere Überbekleidung für Besucher, um ein Einschleppen des Schädlings zu vermeiden. Trat bereits in früheren Jahren Befall im Betrieb auf, tritt der Schädling im Folgejahr sicher wieder auf, da in spezialisierten Betrieben die überbauten Kulturflächen frostfrei gehalten werden. Daher muss die Kultur mindestens wöchentlich kontrolliert werden um Befall rechtzeitig zu erkennen. Häufige Bestandskontrollen sind Standard. Sie gelten auch für andere Schadursachen und um so wichtiger je länger die Kultur steht.

Pflanzenschutzmittel