Azur

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-07-31
Registrierungsnummer
W-6210
Wirkstoffe
Links

Herbizid gegen einjährige Gräser und Unkräuter in Getreide.

Wirkungsweise
Durch die Kombination von drei Wirkstoffen (Isoproturon, Diflufenican und Ioxynil) verbindet Azur Kontakt- und Bodenwirkung und erreicht ein breites Wirkungsspektrum und hohe Wirkungssicherheit. Mit Diflufenican werden keimende sowie bereits aufgelaufene Unkräuter vernichtet. Dieser praktisch unlösliche und kaum flüchtige Wirkstoff verbleibt in der obersten Bodenschicht und wird hauptsächlich über den Spross der keimenden Sämlinge aufgenommen. Bei einer Nachauflaufbehandlung dringt der Wirkstoff via Blätter in die jungen Unkräuter ein.
Eine Aufnahme über die Wurzeln findet ebenfalls statt, solange sich diese in der oberen Bodenschicht befinden. Bei empfindlichen Unkräutern hemmt Diflufenican die Biosynthese der Pflanzenpigmente. Dies hat einen raschen Chlorophyll-Abbau und die Zerstörung der Zellmembran zur Folge. Junge Unkräuter (bis zum 4-Blatt-Stadium) sind gegenüber Diflufenican speziell empfindlich.
Ioxynil ist ein Kontaktherbizid, das in die Photosynthese der Pflanze eingreift. Dabei wird aktiver Sauerstoff freigesetzt, welcher die Chloroplastmembranen und das Zellgewebe rasch zerstört. Isoproturon wird im Wesentlichen über Wurzeln der einjährigen Ungräser und Unkräuter aufgenommen, welche durch Photosynthese-Hemmung absterben. Die beste Wirkung wird erreicht, wenn die Gräser das 3- bis 4-Blatt-Stadium und die Unkräuter das 4-bis 6-Blatt-Stadium nicht überschritten haben. Wüchsige Witterung und hohe Lichtintensität unterstützen und beschleunigen die Wirkung von Azur. Azur wirkt gegen die wichtigsten einjährigen Unkräuter und Gräser der Getreidekulturen. Hervorzuheben ist die sichere Wirkung gegen Stiefmütterchen, Kamille, Ehrenpreis, Hühnerdarm usw. Gegen Kletten-labkraut kann die Wirkung von Azur unter Umständen (Nachkeimen, grössere Pflanzen) nicht genügen. Bei starkem Klettenlabkraut-Besatz wird daher empfohlen, 1,5–2 l/ha Apell STE zuzusetzen.

Wirkungsspektrum

Ackerfuchsschwanz - Volle Wirkung (Bis Mitte Bestockung (F/25))
Ehrenpreis - Volle Wirkung
Flughafer - Teilwirkung
Gänsefuss - Volle Wirkung
Gänsedisteln (einjährige) - Volle Wirkung
Hahnenfuss (Acker-) - Volle Wirkung
Hederich - Volle Wirkung
Hellerkraut - Volle Wirkung
Hirsen - Volle Wirkung
Hirtentäschel - Volle Wirkung
Hohlzahn (Gluren) - Volle Wirkung (Bei Frühjahrsbehandlung)
Hundspetersilie - Teilwirkung
Kamille - Volle Wirkung
Klatschmohn - Volle Wirkung
Klebern (Klettenlabkraut) - Teilwirkung
Knöterich - Volle Wirkung
Kreuzkraut - Volle Wirkung
Raps (Ausfall) - Volle Wirkung (Bis 2–4-Blatt-Stadium)
Raygras - Teilwirkung
Senf (Gelber) - Volle Wirkung
Stiefmütterchen - Volle Wirkung
Taubnessel - Volle Wirkung
Vogelmiere (Hühnerdarm) - Volle Wirkung
Windhalm - Volle Wirkung

Anwendung
In Winter- und Sommergetreide ausser Hafer.
Vom 3-Blatt-Stadium der Kultur bis Ende Bestockung (BBCH 13–19). Gerste, Roggen und Triticale im Herbst, Winterweizen je nach Entwicklung im Herbst oder Frühjahr behandeln.
WINTERGETREIDE
Herbst 2,5–3,0 l/ha
Frühjahr 3,0–3,5 l/ha
SOMMERGETREIDE
2,5–3,0 l/ha
Obere Aufwandmenge in ton- und humusreichen Böden und gegen Ackerfuchsschwanz einsetzen (bis spätestens BBCH 25).
Bei starkem Vorkommen von Ackerfuchsschwanz auf schweren Böden hat die Mischung 3 l/ha Azur + 0,15 l/ha Topik im Stadium BBCH 21–29 die besten Resultate gezeigt. Herbstbehandlungen bis Ende Oktober durchführen. Zur Entfaltung der vollen Wirkung sollten mindestens 2 Wochen zwischen der Behandlung und dem ersten starken Frost bzw. kompletten Stillstand der Vegetation liegen.
Im Frühjahr so früh wie möglich bei frostfreien Nächten und ab Tages-temperaturen um ca. 5°C (gegen Ackerfuchsschwanz bis Anfang Bestockung) behandeln.
Die beste Wirkung wird erreicht, wenn die Gräser das 3- bis 4-Blatt-Stadium und die Unkräuter das 4-bis 6-Blatt-Stadium nicht überschritten haben.
Bei starkem Klettenlabkraut-Besatz 1,5–2 l/ha Apell zusetzen. Dort, wo Ackerfuchsschwanz als Hauptproblem vorkommt, empfiehlt es sich Azur früh anzuwenden und später, bei geeigneter Temperatur, nach Bedarf Apell gegen Klettenlabkraut und ausdauernde Unkräuter einzusetzen.

Mischbarkeit
Mischbar mit Express SX, Ally SX, Millenium Opti (gegen Blacken, Hundspetersilie), Apell STE (gegen Klettenlabkraut und ausdauernde Unkräuter), Duplosan KV-Combi, Starane 180 und Topik.

Brühezubereitung
Azur vor Gebrauch gut schütteln und bei laufendem Rührwerk in den zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllten Spritztank geben und mit restlichem Wasser auffüllen.

Nachbau
In der normalen Fruchtfolge können nach der Ernte einer behandelten Getreidefläche alle Kulturen nachgebaut werden. Bei Kulturausfall im Herbst können mit Azur behandelte Flächen mit Winterweizen direkt neu bestellt werden. Nach üblicher Bodenbearbeitung können dann Mais, Sommerweizen, Sommergerste und Kartoffeln angebaut werden. Nach einer Pflugfurche sind zusätzlich noch möglich: Hafer, Rüben, Kohlarten.

Marke
Registered trademark of Bayer, Leverkusen

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen2.5 - 3.5 l13 - 19
Sommergerste2.5 - 3.5 l13 - 19
Wintergerste2.5 - 3.5 l13 - 19
Winterroggen2.5 - 3.5 l13 - 19
Sommerroggen2.5 - 3.5 l13 - 19
Wintertriticale2.5 - 3.5 l13 - 19
Sommertriticale2.5 - 3.5 l13 - 19
Winterweizen2.5 - 3.5 l21 - 29
Sommergerste2.5 - 3.5 l21 - 29
Wintergerste2.5 - 3.5 l21 - 29
Winterroggen2.5 - 3.5 l21 - 29
Sommerroggen2.5 - 3.5 l21 - 29
Wintertriticale2.5 - 3.5 l21 - 29
Sommertriticale2.5 - 3.5 l21 - 29