PergadoVergleich von PflanzenschutzmittelnVergleich von PflanzenschutzmittelnUngenauigkeiten meldenUngenauigkeiten melden

Fungizid gegen Falschen Mehltau im Weinbau.

Wirkungsweise
Mandipropamid ist ein neuer Wirkstoff aus der Gruppe der Mandelsäure­amide, der spezielle Eigenschaften aufweist. Der Wirkstoff wird zunächst sofort in die Wachsschicht der Pflanzen  eingeschlossen und somit von den Blättern der Reben aufge­nommen und auf die Blattunterseiten transportiert (translaminare Wirkung). Dieser hochaktive Mechanismus wird LOK+FLO* ­Effekt genannt. Mandipropamid greift an verschiede­nen Orten in den Pilzzyklus ein. Nebst der Keimhemmung der Sporen, die für die Weiterentwick­lung des Pilzes unabdingbar sind, hemmt das Produkt zudem das Myzelwachstum bei bereits erfolgten Infektionen. Folpet hemmt die Zell­atmung an verschiedenen Wirkungs­orten im Mechanismus und besitzt eine Kontaktwirkung. Nach einer Behandlung mit Pergado kommt es zu einem sofortigen Abstoppen des Pilzwachstums und die vorhandenen Sporen werden abgetötet. Das Produkt weist also sowohl eine vor beugende (protektive) als auch eine heilende (kurative) Wirkung auf; zudem ist eine sporenabtötende Wirkung vorhanden. Ein weiterer Vorteil von Pergado liegt in der hohen Regenfestigkeit.
Der Wirkstoff wird rasch an die Wachsschicht auf den Blattoberflächen gebunden und so vor einer Abwaschung geschützt. Durch die Kombination zweier unterschiedlich wirkender Wirkstoffe in einem Produkt und den Einsatz weiterer Fungizide in einer Bekämpfungsstra­tegie besteht ein geringes Resistenz­risiko. Das Produkt verfügt also quasi über eine eingebaute Antiresis­tenz­-Strategie.
*von «lock & flow» = einschliessen, dann fliessen (lassen)

Anwendung
Reben
Dosierung:
0,2% (1,6 – 3,2 kg/ha) Pergado gegen Falschen Mehltau sowie Schwarz fleckenkrankheit und Rotbrenner (Nebenwirkung) und mit Teilwirkung gegen Botrytis. Für die Luftapplikation beträgt die Dosierung 0,2 – 0,25% (2,0 – 4,0 kg/ha). Pergado kann grundsätzlich vom Knospenaufbruch der Reben (BBCH 09) bis Mitte August eingesetzt werden. Pro Jahr dürfen maximal 3 Behandlungen mit Pergado durch­geführt werden.
Je nach Witterung und Krankheits­ druck (Prognosedienste beachten!) werden Spritzintervalle von 10 bis zu 14 Tagen empfohlen.

Brühezubereitung
Spritztank zur Hälfte mit Wasser füllen, die abgemessene Menge Pergado beifügen und Spritztank bei laufendem Rührwerk auffüllen. Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

Beachten
Pergado ist bei allen Rebsorten gut verträglich.
Um einen idealen Fungizidschutz auch auf den Beeren zu erreichen, sollte die Spritzbrühe auch die Ge­scheine (Blütenstände) vollständig benetzen können (Auslauben).
Die Anwendung von Pergado hat keinen Einfluss auf die Gärung und auf die Weinbereitung.
Es wird empfohlen, Pergado in der Tankmischung mit einem Produkt gegen Echten Mehltau (Dynali, Astor, Topas Vino) anzuwenden.
Zur Vermeidung einer Resistenzbildung maximal 3 Behandlungen pro Parzelle und Jahr mit Produkten aus derselben Wirkstoffgruppe.
Pergado zeichnet sich durch ein sehr günstiges Umweltprofil aus.
SPe 3: Zum Schutz von Gewässerorganismen vor den Folgen von Drift und einer allfälligen Abschwemmung ist eine mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsene unbe­handelte Pufferzone von 6 m zu Oberflächengewässern einzuhalten.
Nachfolgearbeiten in behandelten Kulturen: bis 48 Stunden nach Ausbringung des Mittels Schutzhand­schuhe + Schutzanzug tragen.
Beim Ansetzen und Ausbringen der Spritzbrühe müssen Schutz­handschuhe, Schutzanzug und fes­tes Schuhwerk getragen werden. Technische Schutzvorrichtungen während des Ausbringens (z.B. ge­schlossene Traktorkabine) können die vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung ersetzen, wenn gewährleistet ist, dass sie einen vergleichbaren oder höheren Schutz bieten.

Mischbarkeit
Pergado kann mit allen unseren Syngenta­-Fungiziden, ­-Insektiziden und ­Blattdüngern gemischt werden.

Marke
Registered trademark of a Syngenta Group Company