Bacara Forte

Manufacturer
BAYER
Category
Herbicides
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Registration number
006369-00
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Wirkstoffe: 120 g/l Flufenacet + 120 g/l Flurtamone + 120 g/l Diflufenican
Formulierung: SC (Suspensionskonzentrat)

Herbizid zur Bekämpfung von Gemeinem Windhalm, Einjährigem Rispengras, Kletten-Labkraut und einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Wintergetreide im Vor- und Nachauflauf Herbst.

Wirkungsweise und -spektrum
Der Wirkstoff Flufenacet (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: K3) wird hauptsächlich über die Wurzeln und das Hypokotyl (Keimspross) aufgenommen. Voraussetzung für gute Wirkungsgrade ist ausreichend Bodenfeuchte.
Der Wirkstoff Flurtamone (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: F1) kommt aus der chemischen Gruppe der Furanone. Die Wirkung erfolg tauch hier überwiegend über den Boden. Flurtamone wird über die Wurzel und den keimenden Spross aufgenommen und hemmt die Biosynthese der Karotinoide. Demzufolge zeigen die keimenden Pflanzen einen "bleaching"-Effekt (Ausbleichung).
Der Wirkstoff Diflufenican (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: F1) gehört zu der chemischen Gruppe der Phenoxynicotinanilide. Die Wirkung erfolgt hauptsächlich über den Boden, aus dem der Wirkstoff zum größten Teil vom keimenden Spross und den Keimwurzeln aufgenommen wird. Diflufenican hemmt ebenfalls die Biosynthese der Karotinoide und führt zum Chlorophyllabbau.
Bei Nachauflauf-Anwendungen werden Diflufenican, Flufenacet und Flurtamone auch über das Blatt aufgenommen.
Sowohl Diflufenican und Flufenacet als auch Flurtamone bleiben über eine gewisse Zeit im Boden wirksam, sodass auch später keimende Ungräser und Unkräuter erfasst werden.

- Sehr gut bis gut bekämpfbar: Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras; Acker-Frauenmantel, Acker-Hellerkraut, Ackerkrummhals, Acker-Vergissmeinnicht, Ausfallraps, Ehrenpreis-Arten, Einjähriges Bingelkraut, Franzosenkraut, Gänsefuß-Arten, Gemeiner Erdrauch, Gemeines Kreuzkraut, Hederich, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Kamille-Arten, Klatschmohn, Kletten-Labkraut, Knöterich-Arten, Rauke-Arten, Schwarzer Nachtschatten, Stiefmütterchen-Arten, Storchschnabel-Arten, Taubnessel-Arten, Vogel-Sternmiere.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Quecke, Trespen-Arten, Kornblume.

Anwendung
Bacara Forte wird im Herbst in Winterweichweizen, Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale vom Vorauflauf (BBCH 00 - 09) bis Nachauflauf der Kultur (BBCH 10 - 29) angewandt.
Gegen Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras und Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Kletten-Labkraut) in WINTERWEICHWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN UND WINTERTRITICALE spritzen
Aufwandmenge: 0,8 l/ha.
Wasseraufwandmenge 200 - 400 l/ha.

Gegen Kletten-Labkraut in WINTERWEICHWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN UND WINTERTRITICALE spritzen.
Aufwandmenge: 1,0 l/ha.
Wasseraufwandmenge 200 - 400 l/ha.

Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Wartezeit Freiland, Winterweichweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Besondere Hinweise
Im Falle der Ausbildung von schwer bekämpfbaren Biotypen kann es bei Ungräsern oder Unkräutern in Einzelfällen zu einer verminderten Wirksamkeit der eingesetzten Herbizide kommen.
Um der Entwicklung von resistenten Ungräsern oder Unkräutern vorzubeugen, sollte die Anwendung von Bacara Forte im Rahmen eines Anti-Resistenz-Managementes erfolgen. Vermeidung von Getreide-Monokultur und ein regelmäßiger Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen ist zu empfehlen.
Wie bei allen Herbiziden mit Bodenwirkung, ist ein möglichst feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett und eine gleichmäßige Saattiefe (mind. 2 cm) wichtig. Flächen, die zu Staunässe neigen, sind von der Behandlung auszuschließen. Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen auf sehr sandigen, sehr leichten oder sehr steinigen Böden nicht behandelt werden.
Vor der Behandlung mit Bacara Forte muss sichergestellt sein, dass die Kultur gleichmäßig gedrillt wurde und die Saat gut bedeckt ist.
Eine Nachauflauf-Behandlung von Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder Nährstof fmangel leiden, ist zu vermeiden.
Beim Einsatz von Bacara Forte können unter ungünstigen Witterungsbedingungen anwendungsbedingt Kulturreaktionen auftreten. Ursache hierfür ist eine Wirkstoffaufnahme durch die Getreidepflanzen bei verzögertem Auflauf der Kultur oder nach heftigen Niederschlägen kurz nach der Herbizidbehandlung. Diese können eine Ausbleichung der ersten beiden Blätter bewirken. Das Wurzelsystem wird jedoch nicht beeinträchtigt und die nachfolgenden Blätter zeigen keine Symptome. Die sichtbaren Kulturreaktionen sind nicht ertragsrelevant.

Pflanzenverträglichkeit
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Bacara Forte zeichnet sich durch eine sehr gute Kulturverträglichkeit in Wintergetreide aus. Der Einsatz ist ohne Sorteneinschränkung möglich.
Voraussetzung für eine gute Kulturverträglichkeit ist ein abgesetztes Saatbett, eine gleichmäßige Saattiefe von 2-3 cm und eine ausreichende Erdbedeckung des Saatgutes.
Spätanwendungen von Bacara Forte kurz vor oder nach Vegetationsende sollten vermieden werden.
Anwendungen in Winterhafer sind nicht möglich.
Da einzelne Mutter- oder Vaterlinien, im Besonderen bei Roggen, eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Flufenacet aufweisen können, wird der Einsatz in Vater- bzw. Mutterlinien zur Herstellung von Hybridsaatgut nicht empfohlen.

Anwendungstechnik

Herstellung der Spritzbrühe
Pflanzenschutzmittelbehälter vor Gebrauch kräftig schütteln.
Bacara Forte unter gründlichem Umrühren in den mit 2/3 der erforderlichen Wassermenge gefüllten Spritzbrühebehälter zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen. Nach Arbeitspausen die Spritzbrühe erneut sorgfältig umrühren. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
Längere Standzeiten sollten vermieden werden.

Spritztechnik
Bacara Forte nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.

Reinigung
Nach dem Einsatz von Bacara Forte Spritzgerät und Leitungen gründlich mit Wasser reinigen. Spülflüssigkeit auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

Mischbarkeit
Bacara Forte kann mit Atlantis WG, Atlantis OD, Cadou SC, Cadou Forte Set, Fenikan, IPU, Pointer SX, Primus sowie mit den Insektiziden Decis forte und Biscaya gemischt werden. Weiterhin sind Mischungen mit 30 l/ha AHL + 170 l/ha Wasser möglich.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten oder Mehrfachmischungen haften wir nicht.

Nachbau
(WP710) Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Bei vorzeitigem Umbruch des Getreides im Frühjahr sollte zwischen der Behandlung mit Bacara Forte und der Neuansaat von Sommerkulturen ein Zeitraum von 12 Wochen liegen. Nach Pflugfurche können Sommerweizen, Sommergerste, Hafer, Kartoffeln, Mais und Sonnenblumen angebaut werden.
An Stelle der Pflugfurche kann auch eine tiefe, mischende Bodenbearbeitung (mindestens 20 cm), z. B. Grubbern vorgenommen werden.

Registered for culturesRateBBCH
Winter wheat0.8 - 1 l0 - 29
Winter barley0.8 - 1 l0 - 29
Winter rye0.8 - 1 l0 - 29
Winter triticale0.8 - 1 l0 - 29