Motivell Forte

Manufacturer
Belchim
Category
Herbicides
Registered until
2024-12-31
Registration number
005945-64
Active materials
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EIGENSCHAFTEN UND WIRKUNGSWEISE auf einer öligen Dispersion mit einem neuen Netzmittel basiert. Dadurch wird Aufnahme - geschwindigkeit und Aufnahmemenge des aktiven Wirkstoffes in das Blatt der Zielpflanzen verbessert. Dies führt zu einer deutlich rascheren Regenfestigkeit, die bereits nach 2 Stunden erreicht wird. Die Aufnahme des Wirkstoffes erfolgt hauptsächlich über das Blatt, zu geringem Teil aber auch über die Wurzeln. Durch die neue Technologie der Formulierung zeigen sich die Symptome des Absterbeprozesses an den Blättern der Ungräser und Unkräuter früher, d.h. die Wirksamkeit von Nicosulfuron, insbesondere gegen Quecke, Borstenhirse-Arten, Mohrenhirse, Kamille, Vogelmiere und Stiefmütterchen ist verbessert. Die Wirkung erfolgt über die Hemmung des Enzyms Acetolactat Synthase (ALS) in den Zellen der Unkräuter und Gräser. Diese stellen das Wachstum unverzüglich ein, verfärben sich und sterben anschließend langsam ab.
Wirkungsmechanismus (HRAC): B

Wirkungsspektrum
Sehr gut - gut bekämpfbar:
Gräser: Ackerfuchsschwanz, Ausfallgetreide, Einjährige Rispe, Flughafer, Gemeine Quecke, Borstenhirse-Arten, Hühnerhirse, Mohrenhirse, Weidelgras–Arten, Windhalm.
Unkräuter: Acker-Senf, Amarant-Arten, Ausfallraps, Ackerstiefmütterchen, Acker-Hellerkraut, Einjähriges Bingelkraut, Flohknöterich, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten, Klettenlabkraut, Kleine Brennnessel, Kreuzkraut-Arten, Taubnessel-Arten, Vogelsternmiere.
Weniger gut bekämpfbar: Gänsefuß-Arten, Distel, Franzosenkraut-Arten, Melde-Arten, Minze-Arten, Schwarzer Nachtschatten, Windenknöterich, Winde-Arten, Ziest-Arten, Blutfingerhirse.
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ackerwinde, Erdrauch, Schachtelhalm, Vogelknöterich, Faden-Fingerhirse.

ANWENDUNG
Von der Zulassung festgesetzte Anwendungsgebiete:

MAIS
Stadium Kultur: Von 2. Laubblatt bis 8. Laubblatt entfaltet
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Einjährige einkeimblättrige und zweikeimblättrige Unkräuter
Aufwandmenge: 0,75 l/ha in 200 – 400 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen
Einsatzgebiet: Ackerbau
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungstechnik: Spritzen
Anwendungshäufigkeit: 1 pro Kultur/Jahr aufderselben Fläche nur alle 2 Jahre
Wartezeit: -

ANWENDUNGSEMPFEHLUNGEN
Der Einsatz von Motivell forte erfolgt zwischen dem 2- bis 8-Blattstadium des Maises im Nachauflauf. Die Unkräuter sollten zum Zeitpunkt der Applikation bereits aufgelaufen sein und sich im 2- bis 4-Blattstadium befinden. Ungräser werden vom 2-Blattstadium bis zur Bestockung erfasst. Die Quecke sollte 4 – 6 Blätter gebildet haben. Die Anwendung von Motivell forte in Tankmischung mit anderen Maisherbiziden ergänzt bzw. sichert die Wirkung gegen Ungräser und Hirsen.

Wichtiger Hinweis
Motivell forte ist äußerst sortenverträglich und kann in einem breiten Anwendungs - fenster vom 2- bis 8-Blattstadium des Maises angewendet werden. Motivell forte sollte nach Möglichkeit bei wüchsigen Bedingungen und Temperaturen von 10 °C – 25 °C eingesetzt werden, dabei sollten die Tag / Nachtschwankungen nicht über 20 °C liegen. Der Mais sollte zum Zeitpunkt der Anwendung eine gute Wachsschicht ausgebildet haben. Nach Regenperioden einen Tag warten, bis sich die Wachsschicht neu gebildet hat. Bei Temperaturen über 25 °C und intensiver Sonneneinstrahlung sollte die Anwendung verschoben werden. Nach der Anwendung von Motivell forte sollte 2 Stunden kein Niederschlag fallen.

Resistenzmanagement
Motivell forte enthält den Wirkstoff Nicosulfuron, welcher zur Gruppe der Sulfonyl - harnstoffe zählt, deren Wirkungsmechanismus vom HRAC (Herbicide Resistance Action Committee) in die Gruppe B eingestuft wurde. Werden diese Herbizide über mehrere Jahre auf derselben Fläche eingesetzt, ist eine Selektion von resistenten Biotypen möglich. Deshalb kann unter besonders ungünstigen Bedingungen eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels nicht ausgeschlossen werden. Die von Belchim Crop Protection empfohlene Aufwandmenge ist daher unbedingt einzuhalten.

KULTURVERTRÄGLICHKEIT
Nach bisherigen Erfahrungen wird Motivell forte von den meisten geprüften, Silo- und Körnermaissorten gut vertragen, wenn keine ungünstigen Bedingungen vor, während und nach der Anwendung herrschen.
Die Anwendung von Motivell forte wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen:
- bei kühler, feuchter Witterung
- bei Frost, Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen
- bei anhaltender Trockenheit
- bei Staunässe,
- unmittelbar nach einer Regenperiode, durch die die Wachsschicht geschwächt ist
- solange sich Wasser auf Blättern oder in der Blatttüte befindet
- bei Temperaturschwankungen Tag/Nacht von über 20 °C
- bei Temperaturen > 25 °C und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung
- bei sich langsam erwärmenden Böden
- in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden
- im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais
Maisbestände, die mit Motivell forte behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis organischer Phosphorsäure-Ester oder Thiocarbamate behandelt werden, um Mais- Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während 4 Wochen vor und nach der Anwendung von Motivell forte. Die Anwendung von Motivell forte ist möglich auf Flächen, die vor, während oder nach der Saat mit Insektiziden auf Pyrethroid-, Neonicotinoid- oder Carbamat-Wirkstoffbasis behandelt wurden.

Als unverträglich für Motivell forte haben sich nach bisherigen Erfahrungen folgende Sorten erwiesen:
GZ Aldera, Nescio.
Die Liste der unverträglichen Sorten wird laufend aktualisiert und ist in der Produkt - information im Internet unter http://www.belchim.com zu finden. Für nicht geprüfte Mais sorten oder für neu zugelassene Maissorten informieren Sie sich bzgl. der Herbizidverträglichkeit bitte auch bei den Züchtern bzw. deren Vertriebspartnern.

NACHBAU
Bei vorzeitigem Umbruch können Mais und Sojabohnen nach vorherigem Pflügen nachgebaut werden. In der Fruchtfolge können nach Bodenbearbeitung Wintergetreide und Frühjahrskulturen nachgebaut werden. Unter ungünstigen Bedingungen (z.B. extreme Sommer- oder Wintertrockenheit, Überlappung, Böden mit schlechter Bodenstruktur oder geringer biologischer Aktivität, sandige, zur Austrocknung neigende Böden) sind Schäden an Folgekulturen möglich.

ANWENDUNGSTECHNIK
Ansetzen der Spritzbrühe und Spritzenreinigung siehe allg. Hinweise Seite 226 Wasseraufwandmenge 200 – 400 l/ha Motivell forte gut schütteln und bei laufendem Rührwerk beimischen. Tankmischpartner erst nach Motivell forte zusetzen.

Spritzenreinigung
Andere Kulturen reagieren empfindlich auf den Wirkstoff von Nicosulfuron in Motivell forte. Das Ausbringungsgerät muss deshalb nach der Anwendung sorgfältig gereinigt werden. Die Reinigung kann ausschließlich nur mit einem alkalischen Reiniger wie z.B. spezielle Spritzenreiniger oder Salmiaklösung durchgeführt werden. Aktivkohle ist nicht
zur Spritzenreinigung geeignet.
Geeignet sind:
- Spezielle Spritzenreiniger in entsprechender Konzentration
- Salmiaklösung (3 % ig): 1 l/100 l Wasser
- Ammoniaklösung (25 % ig): 0,2 l/100 l Wasser

MISCHBARKEIT
Motivell forte ist mit Triketonen, Chloracetamiden, Bromoxynil sowie Terbu thylazin - produkten mischbar und gut verträglich. Beim Einsatz von Motivell forte mit anderen Produkten sind die Empfehlungen und die Auflagen der Mischpartner zu beachten.

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