Toluron 700 SC

Manufacturer
ADAMA
Category
Herbicides
Registered until
2024-10-31
Registration number
024091-00
Active materials
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Wirkungsweise
Toluron 700 SC ist ein Herbizid zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz, Windhalm und zweikeimblättrigen Unkräutern. Der Wirkstoff Chlortoluron wird sowohl über die Wurzel als auch über die Blätter aufgenommen und erfasst daher bereits vorhandene wie auch später keimende Ungräser und Unkräuter.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Chlortoluron: C2

Wirkungsspektrum
gut bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Acker-Frauenmantel, Acker-Vergissmeinnicht, Weißer Gänsefuß, Hederich, Hirtentäschelkraut, Echte Kamille, Vogelmiere
weniger gut bekämpfbar: Knöterich-Arten, Rote Taubnessel
nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Stiefmütterchen, Ausfallraps, Disteln, Ehrenpreis-Arten, Kletten-Labkraut

Anwendung

WINTERGERSTE, WINTERWEICHWEIZEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter; ausgenommen: Kletten-Labkraut, Ehrenpreis-Arten
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von Erstes Blatt aus der Koleoptile ausgetreten bis Ende der Bestockung: Maximale Anzahl der Bestockungstriebe erreicht (BBCH: Code 10 - 29)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 3,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

WINTERGERSTE, WINTERWEICHWEIZEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter; ausgenommen: Kletten-Labkraut, Ehrenpreis-Arten
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 3-Blatt-Stadium: 3. Laubblatt entfaltet bis Ende der Bestockung: Maximale Anzahl der Bestockungstriebe erreicht (BBCH-Code: 13 - 29)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Frühjahr
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 3,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

WICHTIGE HINWEISE
In Gebieten mit enger Getreidefruchtfolge und häufigem Einsatz von Herbiziden aus der Gruppe der Harnstoffderivate kann der Bekämpfungserfolg gegen Ackerfuchsschwanz und Windhalm nachlassen (Sensitivitätsverschiebung). Bei Verdacht auf Vorkommen dieser schwerer bekämpfbaren Biotypen dieser Grasarten und zur Vermeidung deren weiteren regionalen Ausbreitung wird empfohlen, auf Herbizide anderer Wirkstoffgruppen auszuweichen.
Herbizidanwendung nach guter landwirtschaftlicher Praxis an Schwellenwerten orientieren, um unnötigen Selektionsdruck zu vermeiden.
Auf humusreichen Böden und Moorböden ist mit einer verminderten Wirksamkeit zu rechnen.
Auf Gülleflächen können u. U. Wirkungsminderungen auftreten.
In Winterweichweizen und Wintergerste ist der Einsatz von Toluron 700 SC im Nachauflauf Herbst bis zum Auftreten starker Fröste durchgehend möglich. Toluron 700 SC im Nachauflauf Herbst nur in bis Ende Oktober gedrilltem Winterweichweizen anwenden. Im Frühjahr kann Toluron 700 SC in Winterweichweizen und Wintergerste ab Ende Vegetationsruhe nach Ausbildung des 3. Blattes bis zum Ende der Bestockung (BBCH-Code: 13 - 29) eingesetzt werden.
Nicht in Perioden mit verstärkter Nachtfrostgefahr spritzen. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Ungräser das 4-Blatt-Stadium nicht überschritten haben.
Nach der Behandlung darf keine Bodenbearbeitung mehr durchgeführt werde. Untersaaten sind nicht möglich.
Zwischen der Anwendung von Toluron 700 SC und einer Kalkstickstoffgabe sollte eine Zeitspanne von mindestens 4 Wochen liegen.
Nicht behandeln: Frostgeschädigte, aufgefrorene, schwache, flachwurzelnde oder kranke Wintergetreidebestände sowie Wintergetreide auf leichten, gleichzeitig humusarmen und durchlässigen Böden.

Mischbarkeit
Toluron 700 SC ist mit anderen Herbiziden mischbar (z. B. Herold® SC, Activus® SC) ebenso mit Ammoniumnitrat-Harnstofflösung (AHL) im frühen Nachauflauf bis 200 l. Bei der gemeinsamen Ausbringung von Toluron 700 SC mit AHL dürfen keine weiteren Mischpartner zugesetzt werden.
Bei der Tankmischung mit AHL ist Folgendes zu beachten:
1. AHL mit Wasser im Verhältnis 1: 3 gemischt:
Toluron 700 SC kann direkt der verdünnten Ammoniumnitrat-Harnstofflösung zugegeben werden.
2. AHL konzentriert, d. h. unverdünnt:
Toluron 700 SC vorher (!) mindestens im Verhältnis 1:1 mit Wasser vermischen und erst dann der Ammoniumnitrat-Harnstofflösung zugeben. Stets für eine unmittelbare, gute Vermischung sorgen. Generell sind die Gebrauchsanleitungen bzw. Empfehlungen der Mischpartner zu beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommende Mischungen prüfen können.

Pflanzenverträglichkeit
Toluron 700 SC wird nach bisheriger Kenntnis von allen Wintergerstensorten gut vertragen.
In Winterweichweizen ist die unterschiedliche Sortenempfindlichkeit zu beachten.
Toluron 700 SC kann in folgenden Sorten angewendet werden (Stand: Juli 2015):
Actros, Adler, Akratos, Akteur, Alves, Anapolis, Apache, Ararat, Arezzo, Arktis, Astardo, Attraktion, Avenir, Barok, Batis, Bombus, Brilliant, Bussard, Buteo, Chevalier, Colonia, Cubus, Dekan, Desamo, Discus, Drifter, Edgar, Elixer, Esket, Estevan, Estivus, Etana, Euclide, Farandole, Florian, Forum, Frument, Genius, Hattrick, Hermann, Hybnos 1, Hybred, Hycory, Inspiration, JB Asano, Jenga, Joker, Julius, Kerubino, Kometus, Kranich, Kredo, KWS Ferrum, Lahertis, Levendis, Limes, Linus, Ludwig, Manager, Matrix, Meister, Memory, Mirage, Monopol, Mulan, Opal, Orcas, Pamier, Paroli, Patras, Pegassos, Pepital, Petrus, Pionier, Potenzial, Princeps, Profilus, Retro, Ritmo, Rumor, Sailor, Schamane, Skagen, Skalmeje, Smaragd, Sokrates, Sophytra, Tarso, Tiger, Tommi, Tobak, Toras, Torrild, Tuareg, Türkis, Winnetou, Zeppelin, Zobel. Die aktuelle Sortenverträglichkeitsliste finden Sie auch im Internet unter www.adama.com/de. Für die Anwendung in Sorten, die an dieser Stelle nicht aufgeführt sind, empfehlen wir, sich mit den amtlichen Beratungsstellen oder Züchtern in Verbindung zu setzen.

Anwendungstechnik

ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Tank zur Hälfte mit Wasser füllen. Rührwerk einschalten. Produkt vor Gebrauch stets kräftig schütteln. Produkt über das Einspülsieb oder direkt in den Tank geben. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Tank mit Wasser auffüllen. Spritzbrühe sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

REINIGUNG
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Anfallendes Spülwasser nach der Gerätereinigung auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

Nachbau
Mit Toluron 700 SC behandelte Flächen können nach der Ernte im Rahmen der üblichen Fruchtfolge neu bestellt werden. Bei einer Behandlung im Frühjahr ist ein Pflügen der zu bestellenden Flächen auch bei Zwischenfrüchten erforderlich. Sollte ein vorzeitiger Umbruch notwendig sein, sind vor einer Bestellung folgende Maßnahmen durchzuführen:
Bei Umbruch im Herbst kann auf mit Toluron 700 SC behandelten Flächen Winterweichweizen (Sortenverträglichkeit beachten) eingesät werden. Diese Flächen dürfen im Herbst nicht mehr mit Herbiziden behandelt werden.
Nach Herbstanwendung von Toluron 700 SC und Umbruch im Frühjahr lassen sich wahlweise Sommerweizen (nicht Durum-Weizen), Kartoffeln und Mais nachbauen. Ist ein Nachbau von Sommerweizen vorgesehen, muss eine gut mischende Bodenbearbeitung (Pflug oder Fräse, mindestens 20 cm tief) durchgeführt werden. Nach einer Frühjahrsbehandlung mit Toluron 700 SC können bei vorzeitigem Umbruch Mais oder Kartoffeln nachgebaut werden.

Registered for culturesRateBBCH
Winter barley3 l10 - 29
Winter wheat3 l10 - 29