Envidor

Hersteller
BAYER
Kategorie
Insektizid
Registriert bis
2023-12-31
Registrierungsnummer
3351
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Envidor ist ein selektives Akarizid mit guter Kontakt- und sehr guter Dauerwirkung.
Der Wirkstoff Spirodiclofen (Wirkungsmechanismus (IRAC-Gruppe): 23) hemmt den Fettstoffwechsel der Milben und unterscheidet sich im Wirkmechanismus von allen anderen auf dem Markt befindlichen Akariziden. Die beste Wirkung wird gegen Eier und junge Entwicklungsstadien der Milben erzielt. Aus diesem Grund muss die Behandlung vor dem Massenschlupf der Milben erfolgen.

Registrierte Indikationen

PAPRIKA, TOMATEN, GURKEN (unter Glas)
Gegen Spinnmilben bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome/Schadorganismen spritzen.
- Pflanzenhöhe bis 50 cm 0,24 l/ha in 600 l/ha Wasser
- Pflanzenhöhe 50 – 125 cm 0,36 l/ha in 900 l/ha Wasser
- Pflanzenhöhe über 125 cm 0,48 l/ha in 1200 l/ha Wasser
Kultur Paprika, Gurken: Max. 2 Anwendungen im Abstand von 10–14 Tagen
Kultur Tomaten: Max. 2 Anwendungen im Abstand von 8-10 Tagen
Wartefrist: 3 Tage
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
Insgesamt nicht mehr als 2 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode.
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

HOPFEN 
Gegen Spinnmilben an Hopfen mit 1,8 l/ha nach Erreichen der Schadschwelle oder nach Warndienstaufruf; Stadium 51 (Infloreszenzknopsen sichtbar) bis Stadium 71 (Beginn der «Ausdoldung»: 10% der Blütenstände haben sich zu «Dolden» entwickelt) spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 1200-3000 l/ha
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen. Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.

KERNOBST
Gegen Spinnmilben, Apfelrostmilbe (Aculus schlechtendali) mit max. 0,6 l/ha (0,2 l/ha/m/Kronenhöhe) bei Befall, unter Beachtung der Schadensschwelle, nach der Blüte, Stadium 69 (Ende der Blüte: alle Blütenblätter abgefallen) bis Stadium 85 (Fortgeschrittene Fruchtreife: zunehmend sortentypische Intensität der Deckfarbe) spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 500 l/ha/m Kronenhöhe
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Gegen Spinnmilben, Apfelrostmilbe (Aculus schlechtendali) mit max. 0,6 l/ha (0,2 l/ha/m/Kronenhöhe) bei Befall, unter Beachtung der Schadensschwelle, vor der Blüte, Stadium 51 (Knospenschwellen: erstes deutliches Anschwellen der Blütenstandsknospen; Knospenschuppen werden länger und bekommen hellere Partien) bis Stadium 57 (Rotknospenstadium: Blütenstiele strecken sich, Klechblätter sind leicht geöffnet; Blütenblätter gerade erkennbar) spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 500 l/ha/m Kronenhöhe
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen. Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.

BIRNE
Gegen Birnblattsauger (Psylla spp.) mit max. 0,6 l/ha (0,2 l/ha/m/Kronenhöhe) bei Befall, nach der Blüte, ab Schlüpfen der ersten Larven, ab Stadium 72 (Fruchtdurchmesser bis 20 mm Haselnussgröße) spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 500 l/ha/m Kronenhöhe
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.

ERDBEEREN
Gegen Spinnmilben mit 0,8 l/ha bei Befall, nach der Ernte, ab Stadium 91 (Beginn der Bildung von Seitentrieben) spritzen.
Wasseraufwandmenge: 1000-2000 l/ha
Max. 1 Anwendung
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen. Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.

STACHELBEEREN, JOHANNESBEEREN
Gegen Spinnmilben (Imagines und Larven) mit 0,4 l/ha bei Befall, unter Beachtung der Schadensschwelle, nach der Blüte spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 1000 l/ha
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Zum Schutz von Gewässerorganismen nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern anwenden. In jedem Fall ist eine unbehandelte Pufferzone von 3 m zu Oberflächengewässern einzuhalten. Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

PFLAUMEN (ZWETSCHKEN) 
Gegen Spinnmilben (Imagines und Larven), Rostmilben (Aculus spp.) mit max. 0,6 l/ha (0,2 l/ha/m/Kronenhöhe) bei Befall unter Beachtung der Schadensschwelle, nach der Blüte spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 500 l/ha/m Kronenhöhe
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 21 Tage
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

PFIRSICHEN, MARILLEN
Gegen Spinnmilben (Imagines und Larven), Rostmilben (Aculus spp.) mit max. 0,6 l/ha (0,2 l/ha/m/Kronenhöhe) bei Befall unter Beachtung der Schadensschwelle spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 500 l/ha/m Kronenhöhe
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

WEINREBEN 
Gegen Spinnmilben mit max. 0,64 l/ha bei Befall, unter Beachtung der Schadensschwelle, nach der Blüte, Stadium 69 (Ende der Blüte) bis Stadium 85 (Weichwerden der Beeren) spritzen oder sprühen.
Wasseraufwandmenge: 1000 l/ha ( Berechnungsbasis)
Max. 1 Anwendung
Wartefrist: 14 Tage
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
In Abhängigkeit von der Bestandesdichte und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze werden folgende Aufwandmengen festgelegt:
- BBCH-Entwicklungsstadium-bis Stadium 71 (bis Fruchtansatz); Aufwandmenge 0,20 – 0,48 l/ha
- BBCH-Entwicklungsstadium-ab Stadium 71 (ab Fruchtansatz); Aufwandmenge 0,32 – 0,65 l/ha

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Bei der Anwendung die Ober- und Unterseite des Blattes gut befeuchten.
Warnhinweis: Wegen des möglichen Schadens für die Pflanze, Envidor nicht bei Rosen anwenden.
Wichtiger Hinweis für die Anwendung gegen Birnenblattsauger: 
Envidor leistet bei der Bekämpfung des Birnenblattsaugers nur eingeschränkte Wirkkonstanz und somit keine absolute Bekämpfungssicherheit.
Deshalb Envidor in Spritzfolge mit einem anderen wirksamen Produkt (Larvizid) einsetzen. Die Bekämpfung muss nach der Blüte erfolgen, wenn überwiegend weiße und gelbe Eier vorhanden sind. Die sicherste Wirkung wird bei Vorhandensein von überwiegend gelben Eiern erzielt.
Larvenstadien werden von Envidor nur unzureichend erfasst. Auf eine gleichmäßige Benetzung aller Pflanzenteile ist zu achten. Vorzugsweise 1000l Wasser/ ha.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unseren Erfahrungen ist Envidor in der empfohlenen Aufwandmenge in allen Reb-, Kernobst-, Hopfen- und Erdbeersorten gut verträglich.

Mischbarkeit
Envidor ist mischbar mit: Profiler, Melody Combi, Ortho Phaltan SC, Luna Experience, Flint Max, Flint, Prosper, Teldor und Runner.
Bei der Tankmischung mit Profiler ist die richtige Mischreihenfolge zu beachten (siehe Verpackung Profiler oder Produktbeschreibung Profiler).

Anwendungstechnik
Herstellung der Spritzbrühe:
Brühebehälter mit 3/4 der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl), Produkt ohne Verwendung eines Siebeinsatzes in den Behälter schütten und fehlende Wassermenge auffüllen. Keine Feinstfilter mit Maschenweiten unter 0,180 mm (> 80 mesh) verwenden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
Spritzenreinigung:
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Paprika0.24 - 0.48 l03
Tomaten0.24 - 0.48 l03
Gurken0.24 - 0.48 l03
Hopfen1.8 l51 - 7114
Birnen0.6 l014
Erdbeeren0.8 l0
Stachelbeeren0.4 l014
Schwarze Johannisbeere0.4 l014
Rote Johannisbeere0.4 l014
Weiße Johannisbeeren0.4 l014
Pflaumen0.6 l021
Pfirsiche0.6 l014
Aprikosen0.6 l014
Weinreben0.2 - 0.65 l69 - 8514