Zantara

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2026-01-31
Registrierungsnummer
3062
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Wirkungsweise (FRAC): Gruppe 3, 7
Zantara verfügt über eine neue, einzigartige Formulierungstechnologie, die eine sehr gute Spritzbrühenanhaftung und -verteilung am Getreide gewährleistet. Die Wirkstoffe werden sehr rasch in der unteren, amorphen Wachsschicht der Getreideblätter und Ähre eingelagert und sind dort bereits 1/2 Stunde nach dem Antrocknen regenfest und UV-stabil. Aus diesem Wirkungsdepot in der Wachsschicht diffundieren die Wirkstoffe in die Pflanze und werden dort systemisch mit dem aufsteigendem Saftstrom verteilt.
Bixafen gehört zur Wirkstoffgruppe der Carboxamide (Untergruppe Pyrazol-Carboxamide) und hemmt ein Enzym am Komplex II der mitochondrialen Atmungskette der Pilze. Dadurch wird die Energiegewinnung der Pflanzenzelle unterbunden.
Tebuconazole gehört zur Wirkstoffgruppe der Azolfungizide, unterbricht die Ergosterol-Biosynthese der Pilze und stört damit den Zellwandaufbau.
Dadurch verhindert Zantara effektiv die Sporenkeimung (=vorbeugend bzw. protektive Wirkung), hemmt das Keimschlauch- bzw. Haftorganwachstum und stört das interzelluläre Hyphenwachstum
(= heilende bzw. kurative Wirkung). Latent vorhandene Infektionen werden dadurch abgestoppt und deren weitere Ausbreitung nachhaltig verhindert.

Registrierte Indikationen

GERSTE
Gegen Echten Mehltau (Erysiphe graminis), Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit (Rhynochsporium secalis), Netzfleckenkrankheit (Pyreophora teres), Zwergrost (Puccinia hordei), Sprenkelkrankheit (Ramularia collo-cygni), Nichtparasitäre Blattflecken mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Ab Befallsbeginn, Stadium 30 (Beginn des Schosses: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 61 (Beginn der Blüte)

WEIZEN
Gegen Echten Mehltau (Erysiphe graminis), Septoria-Blattdürre (Septoria tritici), Septoria Blatt- und Spelzenbräune (Septoria nodorum), DTR-Blattdürre (Drechslera tritici-repentis), Braunrost (Puccinia recondita), Gelbrost (Puccinia striformis), Schneeschimmel (Microdochium nivale) mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: ab Befallsbeginn Stadium 30 (Beginn des Schosses: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 69 (Ende der Blüte)
Gegen Ährenfusariosen (Fusarium spp.) mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Ab Stadium 61 (Beginn der Blüte) bis Stadium 69 (Ende der Blüte)

ROGGEN
Gegen Echten Mehltau (Erysiphe graminis), Braunrost (Puccinia recondita), Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit (Rynchosporium secalis) mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: ab Befallsbeginn Stadium 30 (Beginn des Schosses: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 69 (Ende der Blüte)

TRITICALE
Gegen Echten Mehltau (Erysiphe graminis), Braunrost (Puccinia recondita), Gelbrost (Puccinia striiformis), Septoria-Arten (Septoria spp.) mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: ab Befallsbeginn Stadium 30 (Beginn des Schosses: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 69 (Ende der Blüte)
Gegen Ährenfusariosen (Fusarium spp.) mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Ab Stadium 61 (Beginn der Blüte) bis Stadium 69 (Ende der Blüte)

GRÄSER (zur Saatguterzeugung)
Gegen Rostpilze [-], Pilzliche Blattfleckenerreger [-] mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Stadium 30 (Beginn des Schosses: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken.
Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 61 (Beginn der Blüte)
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Gilt für alle Indikationen:
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Wartefrist für alle Getreidearten: 35 Tage, Gräser: -
Max. Anzahl der Anwendungen: 1 Anwendung/ Kultur und Jahr

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlung
Gerste:
Zantara zeichnet sich durch eine sehr gute Wirkung gegen alle Krankheiten in der Gerste aus.
1,0 l/ha Zantara ist die optimale Aufwandmenge in Sommergerste (Braugerste), wenn die Anwendung bei Befallsbeginn erfolgt. Aufgrund der langen Dauerwirkung von Bixafen wird bereits mit dieser Aufwandmenge die ertrags- und qualitätsentscheidente Grün- und Kornfüllungsphase zuverlässig geschützt.
1,25 l/ha Zantara wird in Wintergerste empfohlen, da hier die zu schützende Grün- und Kornfüllungsphase länger als bei Sommergerste ist. Eine noch längere Wirkung gegen Krankheiten (z.B. Ramularia bzw. Netzflecken) ist dadurch gewährleistet.
Weizen:
Zantara verfügt über eine um bis zu 14 Tagen längere Dauerwirkung gegen Krankheiten, was speziell bei Septoria-Arten und DTR, aber auch beim Braunrost eine Verbesserung gegenüber Folicur darstellt. 1,0 l/ha Zantara ist in der Wirkung gegen Ährenfusariosen mit der Wirkung von 1 l Folicur vergleichbar. Gegen Ährenfusariosen ist eine gute Benetzung der Ähre (Doppelflachstrahl- oder Hohlkegeldüsen) sowie eine zeitnahe Behandlung bis 2 Tage vor oder nach der Infektion während der Weizenblüte notwendig. Das prognoseprogramm Proplant auf www.agrar.bayer.at informiert gebietsspezifisch über die Infektionsbedingungen.
Einmalbehandlung bei Befallsbeginn:
- Im Trockengebiet wird bei gering anfälligen Sorten 1,0 l/ha Zantara empfohlen. Bei anfälligen Sorten und hohem Infektionsdruck sollte, speziell bei zeitiger Anwendung, die Aufwandmenge bei guter Ertragserwartung auf 1,25 l/ha Zantara erhöht werden.
- Im Feuchtgebiet wird bei gering anfälligen Sorten bei einer Einmalbehandlung 1,25 l/ha Zantara empfohlen.
Spritzfolge von Blatt- und Ährenbehandlung im Feuchtgebiet:
Bei anfälligen Sorten und hohem Infektionsdruck wird eine Spritzfolge von 0,8 l/ha AviatorXpro bei Befallsbeginn im Blattbereich gefolgt von einer Ährenbehandlung mit 1,0 l/ha Zantara empfohlen. Damit können alle Halmbasis-, Blatt- und Ährenkrankheiten (inkl. Ährenfusariosen am Wirkniveau von 1 l/ha Folicur) bekämpft werden.
Roggen:
Im Roggen wird eine Einmalbehandlung nach Erscheinen des letzten Blattes in Abhängigkeit vom Infektionsdruck und Ertragserwartung mit 1,25 l/ha Zantara empfohlen.

Zusatzwirkungen nach eigenen Erfahrungen
Physiologische Effekte:
Zantara beeinflusst das Blattwachstum, die oberen Getreideblätter werden um bis zu 10 % länger und breiter und somit die Assimilationsfläche signifikant vergrößert.
Zudem erhöht Zantara die Chlorophylldichte in den Blättern und steigert die Assimilationsleistung. Die Getreidepflanze bleibt zudem länger vital und leistungsfähig. Versuche im krankheitsfreien Getreide zeigen, dass dadurch das TKG und der Ertrag um bis zu 10 % erhöht werden können.
Zantara aktiviert sogenannte „Stressschutzgene“ die frühzeitig die Spaltöffnungen schließen und damit die Verdunstung reduzieren. Zantara behandeltes Getreide erholt sich besser von vorübergehenden Trockenperioden.
Zantara reduziert die Blatt- und Ährentemperatur während der gesamten Kornfüllungsphase um bis zu 2°C. Eine intensivere Assimilation ist die Ursache dieses Effektes. Kurzfristige Hitzeperioden werden besser überstanden.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unseren Erfahrungen ist Zantara in den empfohlenen Aufwandmengen in allen Weizen-, Gerste- und Roggensorten gut verträglich.
Wichtige Hinweise:
Nicht in der größten Mittagshitze spritzen. Innerhalb von einer halben Stunde nach dem Antrocknen sollte kein Niederschlag fallen. Die Anwendung auf leicht taufeuchten Getreidebeständen ist möglich. Die Hinweise der guten fachlichen Praxis sind zu beachten. Die Kulturverträglichkeit kann insbesondere durch die Witterung beeinflusst werden. Das Wirkungspotential des Produktes wird am besten bei
infektionsnaher Anwendung der jeweiligen Pilzkrankheiten genutzt.

Mischbarkeit
Zantara ist mit Herbiziden wie Husar PLUS, Sekator OD, Sekator Plus problemlos mischbar. Eine Tankmischung mit Artist bzw. Abbrenner, ... ist nicht möglich.
Eine Tankmischung mit Wuchsreglern (z.B. CCC oder Cerone), Insektiziden (Decis forte, Biscaya) oder Fungiziden (z.B. Fandango) ist möglich, sofern die Anwendungsbedingungen übereinstimmen.
Tankmischungen mit Bayfloan S, Mangansulfat oder Harnstoff (bis max. 10 kg N/ha ohne Zugabe weiterer Mischpartner bei Ausbringung in den kühleren Abendstunden) sind grundsätzlich möglich.
Für Mischbrühen mindestens 300 l/ha Wasser verwenden. Mischbrühen in richtiger Reihenfolge ansetzen und grundsätzlich sofort danach ausbringen. Tankmischungen mit mehr als 3 Mischpartnern werden nicht empfohlen.
Für eventuell negative Auswirkungen von Tankmischungen (Verträglichkeit/ Mischbarkeit) mit von uns nicht freigegebenen Produkten haften wir nicht.
Bei Spezialmischungen Beratung anfordern.

Anwendungstechnik
Herstellung und Ausbringung der Spritzbrühe:
Mischbrühen grundsätzlich sofort nach dem Ansetzen und bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Brühebehälter mindestens mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Produkt unter gründlichem Umrühren zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen.
Die Spritzflüssigkeit ist unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung auszubringen. Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
Spritzenreinigung:
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen.Anfallendes Spülwasser auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Wintergerste1.5 l30 - 6135
Sommergerste1.5 l30 - 6135
Winterweizen1.5 l30 - 6935
Sommerweizen1.5 l30 - 6935
Winterroggen1.5 l30 - 6935
Sommerroggen1.5 l30 - 6935
Wintertriticale1.5 l30 - 6935
Sommertriticale1.5 l30 - 6935
Gras1.5 l30 - 61