Basagran

Hersteller
BASF
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
052506-00
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 480 g/l Bentazon (Gew.-%: 44)
Wirkmechanismus (HRAC-Gruppe): C3
Formulierung: Wässrige Lösung (SL)

Unkrautbekämpfungsmittel gegen zweikeimblättrige Unkräuter in Ackerbohne, Erbse, Futtererbse und Sojabohne, Johanniskraut, Minze-Arten, Melisse, Wolligem Fingerhut, Stangenbohne, Buschbohne, Dicker Bohne, Baldrian, Oregano, Dost, Salbei und Thymian

ANWENDUNG
Wirkungsweise
Basagran ist ein Kontaktherbizid, das vornehmlich über die grünen Pflanzenteile aufgenommen wird. Es greift in die Photosynthese der Unkräuter ein. Helle, wüchsige Witterung fördert die Aufnahme des Wirkstoffes und begünstigt dadurch die Wirkung.
Kühle, trübe Witterung verzögert den Wirkungse intritt und kann zu einer Wirkungsminderung führen. Basagran kann nur im Nachauflaufverfahren angewendet werden. Die Unkräuter müssen z. Zt. der Behandlung aufgelaufen sein und sollten das 4-Blattstadium nicht überschritten haben.

Wirkungsspektrum
Mit Basagran gut bekämpfbar: Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Ausfall-Raps, Gemeines Hirtentäschel, Hederich, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Rainkohl, Senf, Vogel-Sternmiere
weniger gut bekämpfbar: Amarant-Arten, Kornblume, Einjähriges Bingelkraut, Kreuzkraut-Arten, Kleine Brennnessel, Schwarzer Nachtschatten, Ehrenpreis-Arten, Acker-Steinsame, Gemeiner Erdrauch, Storchschnabel -Arten, Floh-Knöterich, Acker-Vergissmeinnicht, Franzosenkraut
nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Stiefmütterchen, Gänsefuß-Arten, Hohlzahn-Arten, Melde-Arten, Mohn-Arten, Taubnessel-Arten, Vogel-Knöterich, Wicke-Arten, Winden-Knöterich, Wurzelunkräuter

Sonstige Hinweise
Nach der Anwendung von Basagran sollte für einige Stunden kein Niederschlag fallen, damit genügend Wirkstoff von den Unkräutern aufgenommen werden kann. Andernfalls ist nur ein Teilerfolg zu erwarten. Sollten durch irgendwelche Umstände bereits behandelte Kulturen umgebrochen werden müssen, so kann nach der Anwendung von Basagran jede Kultur nachgebaut werden.

Anwendungsempfehlungen und Indikationen

FUTTERERBSEN
Aufwandmenge 2,0 l/ha
Anwendung nach dem Auflaufen; bei 5 cm Wuchshöhe
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

ACKERBOHNEN
Im Splittingverfahren
Zeitpunkt 1 1,0 l/ha
Zeitpunkt 2 1,0 l/ha
Anwendung nach dem Auflaufen; bis 5 cm Wuchshöhe
Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 8–14 Tagen
(WP733) Schäden, einschließlich Ertragsminderung an der Kulturpflanze, sind möglich.

SOJABOHNE
Aufwandmenge
2,0 l/ha
Anwendung nach dem Auflaufen; bis 10 cm Wuchshöhe
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

ERBSE
Aufwandmenge 2,0 l/ha
Anwendung nach dem Auflaufen; bei 5 cm Wuchshöhe
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

STANGENBOHNE, BUSCHBOHNE, DICKE BOHNE
Splittinganwendung:
- 1. Zeitpunkt (BBCH 10–12): 1 l/ha in 200-400 l Wasser/ha
- 2. Zeitpunkt (BBCH 11–13): 1 l/ha in 200-400 l Wasser/ha
Die Anwendung erfolgt im Splitting-Verfahren: 1. Behandlung im Stadium, wenn das erste 3-geteilte Laubblatt sichtbar wird; die 2. Behandlung ca. 1 Woche später bis maximal 3-Blattstadium. Die Behandlung sollte in den Abend-oder frühen Morgenstunden erfolgen, wenn die Bohnenpflanzen in sog. „Schlafstellung“ sind.
Nicht nach stärkeren Regenfällen oder trüben Witterungsphasen, wenn die Wachsschicht der Bohnenpflanzen schwach ausgebildet ist. Schäden sind möglich!
Keine Anwendung auf leichten Böden!
Keine Bewässerung nach der Anwendung von Bentazon!
Maximale Zahl der Behandlungen

-in dieser Anwendung: 2
- für die Kultur bzw. je Jahr: 2
-Abstand: 8 bis 14 Tage

Weitere Hinweise und Bemerkungen für die Anwendung in Dicke Bohne, Stangenbohne und Buschbohne:
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

OREGANO, DOST, SSLBEI (Nutzung als frisches Kraut)ab BBCH 41
Splittinganwendung:
- 1. Zeitpunkt: 1 l/ha in 200-400 l Wasser/ha
- 2. Zeitpunkt: 1 l/ha
Die Spritzung erfolgt nach dem Pflanzen, nach dem Austrieb.
Maximale Zahl der Behandlungen
- in dieser Anwendung 2
- für die Kultur bzw. je Jahr 2
- Abstand 8 bis 14 Tage

THYMIAN (Nutzung als frisches Kraut)ab BBCH 41
Splittinganwendung:
- 1. Zeitpunkt: 1 l/ha in 200-400 l Wasser/ha
- 2. Zeitpunkt: 1 l/ha
Die Spritzung erfolgt ab dem 2. Standjahr, nach dem Austrieb.
Maximale Zahl der Behandlungen
- in dieser Anwendung 2
- für die Kultur bzw. je Jahr 2
- Abstand 8 bis 14 Tage

MINZE-ARTEN, MELISSE (Stadium 11 – 13)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11 – 14) 2 l/ha
Anwendung im Pflanzjahr, nach dem Anwachsen
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

(Stadium 13 – 15)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11 – 14) 2 l/ha
Anwendung ab 2. Standjahr, Frühjahr, nach dem Austrieb, bei 5 – 15 cm Wuchshöhe
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

(Stadium 13 – 15)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11 – 14)
Im Splittingverfahren Zeitpunkt 1: 1 l/ha
Zeitpunkt 2: 1 l/ha Anwendung ab 2. Standjahr, nach dem Schnitt, bei 5 – 15 cm Wuchshöhe
Max. 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 8 – 14 Tagen

JOHANNISKRAUT (Stadium 11 – 13)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11-14) 2 l/ha
Anwendung im Pflanzjahr, nach dem Anwachsen.
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

(Stadium 13 – 15)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11 - 14) 2 l/ha
Anwendung ab 2. Standjahr, nach dem Austrieb, bei 5 – 10 cm Wuchshöhe.
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

WOLLIGER FiINGERHUT (Stadium 11 – 13)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11-14) 2 l/ha
Anwendung im Ansaatjahr, nach dem Auflaufen
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

Weitere Hinweise und Bemerkungen für die Anwendung in Johanniskraut, MinzeArten, Melisse, Wolliger Fingerhut
In Abhängigkeit von der Kultur können Schäden an den zu behandelnden Pflanzen nicht ausgeschlossen werden. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit unter den standorts- und betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

Baldrian (Wurzelnutzung, Verwendung als Arzneipflanze ab Stadium 13)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ES 11-14) 2 l/ha
Anwendung im Pflanzjahr nach dem Anwachsen
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

Weitere Hinweise und Bemerkungen für die Anwendung in Baldrian
In Abhängigkeit von der Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen. Die Anwendung des Mittels darf nicht auf extrem durchlässigen oder leichten Böden (sehr leichte Sandböden, Karst- oder Kiesböden) sowie auf Flächen mit Beregnung erfolgen.

Wichtige Hinweise
BASF empfiehlt für Bentazon-haltige Produkte zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers generell die nachfolgenden Maßnahmen. Zusätzlich zu diesen Anwendungsempfehlungen sind die von der Zulassungsbehörde erteilten Auflagen und Anwendungsbestimmungen selbstverständlich uneingeschränkt zusätzlich zu beachten, auch wenn hierauf nachfolgend im Einzelnen nicht ausdrücklich Bezug genommen wird:

Bewachsener Randstreifen
Zwischen behandelten Flächen und Oberflächengewässern - ausgenommen nur gelegentlich aber einschließlich periodisch wasserführender – muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen vorhanden sein. Dessen Schutzfunktion darf durch den Einsatz von Arbeitsgeräten nicht beeinträchtigt werden. Er muss eine Mindestbreite von 5 m haben. Ein bewachsener Randstreifen mit einer Mindestbreite von 3 m ist erforderlich, wenn ausreichende Auffangsysteme für das abgeschwemmte Wasser bzw. den abgeschwemmten Boden vorhanden sind, die nicht in ein Oberflächengewässer münden bzw. mit der Kanalisation verbunden sind oder die Anwendung auf einer Fläche erfolgt, die im Mulch- oder Direktsaatverfahren geführt wird. (Für die Anwendung in Sojabohne, Futtererbse, Erbse bitte beachten: Ab mehr als 2% Hangneigung schreibt die Zulassungsbehörde einen bewachsenen Randstreifen von 10 m Mindestbreite vor, siehe Anwendungsbestimmungen).

Grundwasserbeeinflusste Böden
Von einer Behandlung auf Böden, die dauernd oder zeitweise pro Jahr einen hohen Grundwasserstand aufweisen (<= 1 m unter Flur), ist abzusehen. Dies kann typischerweise der Fall in Tallagen, Flussauen und Tiefebenen sein.

Flachgründige Karst- und Kiesböden
Von einer Behandlung auf flachgründigen* Böden und steinreichen Schlägen (>10 % der Bodenoberfläche von Steinen bedeckt bzw. im Oberboden) in Karstgebieten ist abzusehen (Bodentyp: Rendzina).
Ein Boden ist flachgründig, wenn er weniger als 30cm mächtig ist; er kann von Kalkgestein (Karst), Schotter, Kiesen, Sanden (z.B. in Flusstälern), Schutt oder Geschiebe (z.B. im Alpenvorland) unterlagert sein.

Wartezeiten
Futtererbse, Erbse: 40 Tage
Minze-Arten, Melisse, Johanniskraut: 42 Tage
Stangenbohne, Buschbohne, Dicke Bohne 35 Tage
Freiland: Oregano, Dost, Salbei, Thymian 28 Tage
Sojabohne, Ackerbohne, Wolliger Fingerhut, Baldrian: (F)

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzflüssigkeit ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben! Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Ansetzen der Spritzflüssigkeit
1. Tank zu 1/2 bis 3/4 mit Wasser füllen.
2. Basagran in den Tank schütten.
3. Tank mit Wasser auffüllen und Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzflüssigkeit gleichmäßig zu verteilen.
III. Spritzarbeit
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen!
Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzflüssigkeit durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzflüssigkeit erneut aufrühren. Überdosierungen sind zu vermeiden.
Wasseraufwandmenge im Acker-und Gemüsebau: 200–400 l Wasser/ha

Mischbarkeit
I. Mit anderen Pflanzenschutzmitteln
Basagran ist mischbar mit Acrobat Plus WG, Stomp Aqua und Spectrum.
II. Mit Düngern
Zur Blattdüngung können Dünger der Marken Basfoliar, Fetrilon-Combi, Nutrimix fluid sowie AHL oder Harnstoff zugesetzt werden.
Mischungen möglichst umgehend ausbringen.
In Tankmischungen sind die von Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Bohnen1 l10 - 1335
Erbsen2 l040
Minze1 - 2 l11 - 1542
Sojabohnen2 l0
Salbei1 l4128
Thymian1 l4128