Cantus

Hersteller
BASF
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2023-07-31
Registrierungsnummer
025180-00
Wirkstoffe
Links

Fungizid gegen Botrytis an Weinreben, gegen Sclerotinia sclerotiorum, Botrytis cinerea an Buschbohne sowie Botrytis-Arten und Sclerotinia sclerotiorum an Dicke Bohne, Stangenbohne und Erbse

ANWENDUNG
Wirkungsweise
Cantus verhindert die Sporenkeimung und zeigt eine hemmende Wirkung auf die Keimschlauchausbildung, das Myzelwachstum und die Sporulation der pilzlichen Schaderreger.
Das Produkt wirkt vorbeugend und wird nach der Applikation auf die Pflanze über das Blatt aufgenommen und in der Pflanze systemisch akropetal verlagert.
Bei vielen Fungiziden besteht generell das Risiko des Auftretens von wirkstoffresistenten Pilzstämmen. Deshalb kann unter besonders ungünstigen Bedingungen eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels nicht ausgeschlossen werden.
Die von der BASF empfohlenen Aufwandmengen, Spritzintervalle und maximale Anzahl der Anwendungen sind unbedingt einzuhalten.

Pflanzenverträglichkeit
Cantus ist in der empfohlenen Aufwandmenge in allen geprüften Kulturen sehr gut pflanzenver träglich.

Wichtiger Hinweis / Nachbau

Nachbau
Derzeit sind für alle wesentlichen landwirtschaftlichen Kulturen Rückstandshöchstmengen für den Wirkstoff Boscalid festgesetzt. Sind die angebauten Kulturen allerdings für die Verwendung in Babynahrung vorgesehen, sollten diese Kulturen nach Einsatz von Boscalid-enthaltenden Pflanzenschutzmitteln nach derzeitigem Kenntnisstand nicht nachgebaut werden. Entsprechendes gilt bei Wechsel von konventionellem zu ökologischem Anbau. Bitte informieren Sie sich zum Nachbau bei Ihrem zuständigen BASF-Berater.

Anwendungsempfehlungen und Indikationen

WEINBAU
Gegen Botrytis (Botrytis cinerea) an Kelter- und Tafeltrauben
Basisaufwand: 0,3 kg/ha
Entwicklungsstadium 61 (BBCH-Code) 0,6 kg/ha
Entwicklungsstadium 71 (BBCH-Code) 0,9 kg/ha
Entwicklungsstadium 75 (BBCH-Code) 1,2 kg/ha
Die Behandlung erfolgt bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis .
BASF empfiehlt die Anwendung von Cantus gegen Botrytis zur Spritzung „Vor Traubenschluss“. Besonders bei kompakten Sorten wird zu diesem Termin das Stielgerüst und die Ansatzstellen der Beeren vorbeugend mit einem Fungizidbelag versehen und frühe Infektionen im Traubeninneren vermieden.
Maximale Zahl der Behandlungen
-in dieser Anwendung: 1
-für die Kultur bzw. je Jahr: 1

Wasseraufwandmenge
Direktzuglagen: Abhängig vom Entwicklungsstadium der Reben und von der der Applikationstechnik liegt die empfohlene Wassermenge im Weinbau zwischen 100 und 800 l/ha. Wassermenge so wählen, dass eine flächendeckende und gleichmäßige Benetzung der Reben gewährleistet ist.
Um Abtropfverluste zu vermeiden, sollten bei Behandlungen der gesamten Laubwand maximal 800 l/ha, und bei Behandlungen der Traubenzone maximal 400 l/ha Wasser ausgebracht werden.
Steillagen: Bitte die Empfehlungen der örtlichen Beratung zu Aufwandmengen und Wassermengen beachten.
Um die Wirkung von Cantus langfristig zu sichern, empfiehlt BASF in einer BotrytisSpritzfolge einen Wechsel zwischen Produkten mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen gegen Botrytis cinerea durchzuführen.

Kennzeichnungsauflagen im Weinbau: (WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

BUSCHBOHNE im Freiland
Gegen Botrytis- Arten und Sclerotinia sclerotiorum 1,0 kg/ha
Buschbohnen können im Freiland bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden erster Symptome ab ES 60 (vereinzelt offene Blüten) bis Ende der Blüte (ES 69) behandelt werden. Auf gute Benetzung der Fruchtanlagen achten, Unterblattspritzungen sind empfehlenswert.
Maximale Zahl der Behandlungen
- je Anwendung 2
-für die Kultur bzw. je Jahr 2
-Abstand 7–10 Tage

BUSCHBOHNE im Gewächshaus (Verwendung als Frischgemüse)
Gegen Botrytis cinerea und Sclerotinia-Arten (Sclerotinia spp.) 1,0 kg/ha
Buschbohnen können bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden erster Symptome ab ES 60 (vereinzelt offene Blüten) bis Ende der Blüte (ES 69) behandelt werden.
Wasseraufwandmenge: 300 bis 600 l Wasser/ha
Maximale Zahl der Behandlungen
- je Anwendung 2
- für die Kultur bzw. je Jahr 2
- Abstand 7 – 10 Tage
(SS110) Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) tragen beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel.

ERBSE (Verwendung als Frischgemüse)
Gegen Botrytis-Arten (Botrytis spp.) und Sclerotinia sclerotiorum 1,0 kg/ha
Anwendung bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome ab ES 60 (vereinzelt offene Blüten) bis Ende der Blüte (ES 69 )
Maximale Zahl der Behandlungen
- je Anwendung 2
- für die Kultur bzw. je Jahr 2
- Abstand 7 – 10 Tage

DICKE BOHNE (Verwend ung als Frischgemüse)
Gegen Botrytis-Arten (Botrytis spp.) und Sclerotinia sclerotiorum 1,0 kg/ha
Anwendung bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome ab ES 60 (vereinzelt offene Blüten) bis Ende der Blüte (ES 69)
Maximale Zahl der Behandlungen
-je Anwendung 2
-für die Kultur bzw. je Jahr 2
-Abstand 7–10 Tage

STANGENBOHNE im Gewächshaus (Verwendung als Frischgemüse)
Gegen Botrytis cinerea und Sclerotinia-Arten (Sclerotinia spp.)
Aufwandmenge:
- Pflanzengröße bis 50 cm 1,0 kg/ha in 600 l Wasser/ha
- Pflanzengröße 50 bis 125 cm 1,5 kg/ha in 900 l Wasser/ha
- Pflanzengröße über 125 cm 2 kg/ha in 1200 l Wasser/ha
Buschbohnen können bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden erster Symptome ab ES 60 (vereinzelt offene Blüten) bis Ende der Blüte (ES 69) behandelt werden.
Maximale Zahl der Behandlungen
- je Anwendung 2
- für die Kultur bzw. je Jahr 2
- Abstand 7– 10 Tage
(SS110) Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) tragen beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel.

Weitere Hinweise und Bemerkungen zu den genehmigten Anwendungen:
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte und Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Wartezeiten
Weinrebe 28 Tage
Buschbohne (Freiland) 14 Tage
Erbse, Dicke Bohne, Buschbohne (Gewächshaus), Stangenbohne 7 Tage

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Ansetzen der Spritzflüssigkeit
Grundsätzlich ist bei Tankmischungen wie folgt vorzugehen:
1. Sieb entfernen und während des Befüllens mit Wasser Cantus bei eingeschaltetem Rührwerk langsam einrieseln lassen. Bei Verwendung einer Einspülschleuse Sieb entfernen und Cantus langsam in den Wasserstrom zugeben.
2. Mischungspartner bei laufendem Rührwerk zusetzen.
3. Tank mit Wasser auffüllen.
4. Mischungen umgehend bei laufendem Rührwerk ausbringen.
III. Spritzarbeit
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen!
Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach einer Arbeitspause Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.
Wassermenge: Buschbohne, Dicke Bohne, Erbse 300–600 l/ha

Mischbarkeit
Cantus ist gut mischbar mit Fungiziden, z. B. Cabrio Top, Collis, Delan WG, Forum, Forum Star, Forum Gold, Kumulus WG, Polyram WG, Vivando, Rovral WG, mit Insektiziden, mit Akariziden, z. B. Masai, mit Herbiziden, z. B. Basagran, Spectrum sowie mit AHL und Blattdüngern (Marken qualität).
Die Tankmischung von Cantus mit dem Insektizid Fastac SC Super Contact ist nicht bienengefährlich (B4).
Mischungen umgehend ausbringen.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Weinreben0.3 - 1.2 kg61 - 7528
Bohnen1 - 2 kg014
Erbsen1 kg07