Caramba

Hersteller
BASF
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2026-03-15
Registrierungsnummer
024487-00
Wirkstoffe

Fungizid zur Bekämpfung von Krankheiten an Raps, zur Wuchsregulierung in Raps , Stauchen an Zierpflanzen, sowie zur Bekämpfung von Blatt- und Ährenkrankheiten an Getreide

ANWENDUNG
Wirkungsweise

Breitwirksames, flüssiges Fungizid für den Raps- und Getreideanbau mit systemischen Eigenschaften. Metconazol dringt sehr schnell in die Pflanze ein und wird akropetal mit dem Saftstrom verteilt. Einmal in die Pflanze eingedrungen ist der Wirkstoff vor nachfolgendem Regen geschützt.
Caramba wirkt sowohl vorbeugend als auch bei beginnendem Befall. Die Ausbreitung schon vorhandener Infektionen wird verhindert. In Raps bremst Caramba das Längenwachstum und führt dadurch zu kompakteren, standfesteren Pflanzen.

Wirkungsspektrum
I. Raps
Wurzelhals- und Stängelfäule Leptosphaeria maculans, Weißstängeligkeit Sclerotinia sclerotiorum, Verbesserung der Standfestigkeit
II. Weizen
Echter Mehlta, Erysiphe graminis, Gelbrost Puccinia striiformis, Braunrost Puccinia recondita, Septoria-Blattdürre Septoria tritici, Blatt- und Spelzenbräune Septoria nodorum, Fusarium-Arten zur Verminderung der Mykotoxinbildung
III. Gerste
Echter Mehltau Erysiphe graminis, Zwergrost Puccinia hordei, Blattfleckenkrankheit Rhynchosporium secalis, Netzflecken Pyrenophora teres
IV. Roggen
Echter Mehltau Erysiphe graminis, Braunrost Puccinia recondita, Blattfleckenkrankheit Rhynchosporium secalis
V. Triticale
Septoria-Arten Septoria spp.

Anwendungsempfehlungen und Indikationen

RAPS
Gegen Wurzelhals- und Stängelfäule (Leptoshaeria maculans) in Winterraps

Spritzen bei Befallsbeginn bis ca. Mitte Oktober und ab Vegetationsbeginn bis kurz vor der Blüte. Aufwandmenge 1,5 l/ha
Maximal 2 Anwendungen in der Indikation, insgesamt maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr 

Gegen Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) in Winterraps
Spritzen bei Befallsgefahr bzw. nach Warndiensthinweis wenn 50–60% der Blüten geöffnet sind (Vollblüte, BBCH 65) Aufwandmenge 1,5 l/ha
Maximal 1 Anwendung in der Indikation, insgesamt maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr 

Zur Verbesserung der Standfestigkeit bzw. zur Verminderung des Lagerrisikos von Winterraps
Anwendung im Frühjahr ab 9 und mehr sichtbar gestreckte Internodien (bei Raps Stängelabschnitt zwischen zwei aufeinanderfolgenden Blättern) bis erste Blütenblätter sichtbar werden, Blüten noch geschlossen (BBCH 39-59) Aufwandmenge 1,5 l/ha
Maximal 1 Anwendung in der Indikation, insgesamt max. 2 Anwendungen in dieser Kultur bzw. je Jahr 

Besondere Anwendungshinweise
Die Caramba-Anwendung im Herbst verbessert durch den fungiziden und wachstumsregulatorischen Effekt die Winterhärte der Pflanzen wesentlich, fördert das Wurzelwachstum und Auswinterungsschäden können verhindert werden. Bei Anwendungen im Frühjahr wird das Längenwachstum der Rapspflanzen vermindert und die Standfestigkeit dadurch erhöht.
Caramba sollte eingesetzt werden, wenn mit Lager zu rechnen ist und das Ertragspotential bei hoher Anbauintensität abgesichert werden soll. Caramba verfügt über einen langen Einsatzzeitraum. Dies ermöglicht eine Anwendung bei wüchsiger Witterung für eine optimale Wirkung. Ein wuchsregulatorischer Effekt kann bei weniger starkwüchsigen Sorten mit reduzierten Aufwandmengen (0,5–1,0 l/ha im Herbst, 1,0–1,5 l/ha im Frühjahr) erreicht werden.
Wasseraufwandmenge in Raps: 200 – 400 l Wasser/ha

GETREIDE
Gegen Fusarium-Arten (Ährenbefall) zur Verminderung der Mykotoxinbildung in Weizen
Anwendung bei Befallsgefahr Aufwandmenge 1,5 l/ha
Die Anwendung erfolgt von Beginn der Blüte: Erste Staubgefäße werden sichtbar (BBCH 61) bis Ende der Blüte (BBCH 69).
Max. 1 Anwendung in der Indikation, insgesamt max. 2 Anwendungen in dieser Kultur bzw. je Jahr.
(WA721) Anwendung insbesondere zur Reduktion der Mykotoxinbelastung durch Bekämpfung der Ährenfusariosen an Getreide in befallsgefährdeten Beständen aufgrund ungünstiger Vorfrucht, Bodenbearbeitung, Sortenwahl und Witterung. 

Gegen Echten Mehltau, Braunrost, Gelbrost, Septoria tritici, Septoria nodorum in Weizen (BBCH 25-61)
Aufwandmenge
1,5 l/ha

Gegen Echten Mehltau, Zwergrost, Netzflecken, Rhynchosporium Blattfleckenkrankheit in Gerste (BBCH 25-61)
Aufwandmenge 1,5 l/ha

Gegen Echten Mehltau, Braunrost, Rhynchosporium Blattfleckenkrankheit in Roggen (BBCH 25 – 61)
Aufwandmenge
1,5 l/ha

Gegen Septoria-Arten in Triticale (BBCH 25-61)
Aufwandmenge
1,5 l/ha 

Die erste Anwendung im Frühjahr kann ab Mitte der Bestockung (BBCH-Code 25) bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome erfolgen. Bei Neubefall ist eine zweite Spritzung bis zum Beginn der Blüte (BBCH-Code 61) möglich.
Max. 2 Anwendungen in der Indikation, insgesamt 2 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr
Wasseraufwandmenge in Getreide: 200 – 400 l Wasser/ha

Pflanzenverträglichkeit
Caramba besitzt nach bisherigen Erfahrungen eine gute Kulturverträglichkeit in allen Rapssorten sowie in allen Getreidearten und -sorten. Nach bisherigen Versuchserfahrungen zeigte Caramba bei Weihnachtssternen eine gute Verträglichkeit in allen getesteten Sorten, ebenso an Stiefmütterchen und einer Vielzahl verschiedener Beet- und Balkonpflanzen. 

Wartezeit
Winterraps, Weizen, Gerste, Roggen, Triticale (F) Zierpflanzen (N)
(F) = abgedeckt durch zugelassene Anwendung (N) = Die Festsetzung einer Wartezeit ist ohne Bedeutung 

Anwendungstechnik
I. Wasseraufwandmenge
Caramba sollte in Raps und Getreide in Wassermengen von 200–400 l/ha gespritzt werden.
Zur Beachtung:  Caramba muss unbedingt frostgeschützt gelagert werden, da das Produkt sonst auskristallisiert. Ein Wiederauflösen ist nur durch kräftiges Schütteln des Behälters bei erhöhten Temperaturen von mind. 10 °C möglich. In Einzelfällen können bereits bei niedrigen Lagertemperaturen oberhalb des Gefrierpunktes Ausflockungen auftreten. Dieser Vorgang kann durch kräftiges Schütteln des Behälters wieder rückgängig gemacht werden. Die Wirkung von Caramba wird dadurch in keinem Fall beeinträchtigt.
II. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.
III. Entnahme aus dem Ecomatic-Gebinde
Bei der Entnahme von Caramba aus dem Ecomatic Gebinde gilt der Kalibrierwert 8.
IV. Herstellung und Ausbringung der Spritzflüssigkeit
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen. Vor Einsatz Gerät und Düsenausstoß überprüfen.
- Spritztank mit 3/4 der erforderlichen Wassermenge füllen.
- Produktbehälter gut schütteln, Caramba bei eingeschaltetem Rührwerk zugeben.
- Ggf. Mischpartner zugeben.
- Restliche Wassermenge auffüllen.
Spritzbrühe umgehend ausbringen. Überdosierung und Abtrift vermeiden.
V. Gerätereinigung
Vor der Anwendung von Caramba im Raps ist das Spritzgerät gründlichst zu reinigen, wenn zuvor in anderen Kulturen Herbizide ausgebracht wurden, die in Raps nicht verträglich sind.
Die Reinigung von Herbizidresten muss mit Spülmittellösung bzw. mit einem von dem jeweiligen Herbizid-Hersteller empfohlenen Reinigungsmittel erfolgen. Nach der Anwendung von Caramba Spritzgerät und -leitungen gründlich mit Wasser spülen. Innen- und Außenreinigung der Spritzgeräte sollte grundsätzlich auf dem Feld erfolgen.
Anfallendes Spülwasser auf vorher behandelten Flächen ausspritzen. Waschwasser aus der Gerätereinigung nicht in Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.

Mischbarkeit
Caramba ist mischbar mit Herbiziden, z.B. Butisan, Butisan Top, Butisan Kombi, Stomp Aqua, Focus Ultra, mit Insektiziden, z.B. Fastac SC Super Contact, Sumicidin 2 Alpha EC, mit Fungiziden, z.B. Swing Gold, Juwel Top.
Caramba ist ebenfalls mischbar mit AHL und Nutrimix 3 fluid sowie mit Magnesiumsulfat, Mangansulfat und Solubor 4DF, Nutribor 3.
AHL kann in Raps bis maximal 50 l/ha gemeinsam mit Caramba ausgebracht werden. Die Wassermenge sollte dann mindestens 200 l/ha betragen. Anwendungszeitpunkt für AHL-Mischungen im Raps bis BBCH 65 (Vollblüte). Nicht unmittelbar nach Regen spritzen, da die Wachsschicht der Pflanzen dann beeinträchtigt ist. Die AHL-Mischungen nicht an heißen Tagen in den Mittagsstundenn ausbringen und wegen schwankender AHL-Qualitäten keine weiteren Mischungspartner zugeben.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterraps1.5 l0
Winterweizen1.5 l25 - 69
Sommerweizen1.5 l25 - 69
Sommergerste1.5 l25 - 61
Wintergerste1.5 l25 - 61
Winterroggen1.5 l25 - 61
Wintertriticale1.5 l25 - 61
Sommertriticale1.5 l25 - 61