Colzor Trio

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2023-10-31
Registrierungsnummer
006324-00
Wirkstoffe
Links

Formulierungsbeschreibung:
Emulsionskonzentrat mit 187,5 g/l (17,6 Gew.-%) Dimethachlor, 187,5 g/l (17,6 Gew.-%) Napropamid und 30 g/l (2,8 Gew.-%) Clomazone

Einsatzgebiet:
Herbizid zur Bekämpfung von einjährigen, zweikeimblättrigen Unkräutern, Acker-Fuchsschwanz, Gemeinem Windhalm und Einjährigem Rispengras in Winterraps im Vorauflaufverfahren.

Wirkungsweise:
COLZOR TRIO ist eine Wirkstoffkombination, bestehend aus den Wirkstoffen Dimethachlor, Napropamid und Clomazone.
COLZOR TRIO zeichnet sich durch ein breites Wirkungsspektrum gegen ein- und zweikeimblättrige Unkräuter in Winterraps aus.
Die Wirkstoffe Dimethachlor und Napropamid werden hauptsächlich über den Keimspross bzw. das Hypokotyl in Keimung und Auflauf befindlicher Unkräuter und Ungräser aufgenommen. Beide Wirkstoffe hemmen in empfindlichen Pflanzen die Zellteilung und/oder Zellstreckung in den Meristemgeweben der Keimlinge. Der Wirkstoff Clomazone wird hauptsächlich über Wurzeln und Spross aufgenommen und anschließend in die Blätter verlagert. In empfindlichen Unkräutern unterbindet Clomazone die Bildung von Blattpigmenten.
Die Kombination der drei Wirkstoffe erfasst ein breites Spektrum einjähriger Unkräuter und Ungräser mit einer hohen Wirkungssicherheit auch gegen schwierig zu bekämpfende Arten wie Kamille, Storchschnabel, Kletten-Labkraut und Klatsch-Mohn.
Wirkmechanismen (HRAC-Gruppe): F3 (Clomazone), K3 (Napropamid, Dimethachlor)

Wirkungsspektrum:
Folgende Unkräuter und Ungräser werden von COLZOR TRIO sehr gut bis gut bekämpft:
Einjähriges Rispengras, Gemeiner Windhalm, Rot-Schwingel, Acker-Frauenmantel, Gemeine Melde, Hirtentäschelkraut, Weißer Gänsefuß, Kornblume**, Kleinblütiges Franzosenkraut, Kletten-Labkraut, Schlitzblättriger Storchschnabel, Kleiner Storchschnabel, Taubnessel-Arten, Kamille-Arten, Acker-Nacht-/-Lichtnelke, Acker-Vergissmeinnicht, Klatsch-Mohn, Knöterich-Arten, Rauke-Arten, Vogel-Sternmiere, Acker-Hellerkraut, Ehrenpreis-Arten Weniger gut bekämpfbar:
Acker-Fuchsschwanz*, Gemeiner Erdrauch
Nicht ausreichend bekämpfbar:
Ausfallgetreide, Einjähriges Bingelkraut, Hederich, Acker-Senf, Stiefmütterchen-Arten, mehrjährige Unkräuter und Ungräser
* auf stark sorptiven Böden (toniger Lehm, Ton) oder bei hohem Befallsdruck sind unzureichende Wirkungsgrade möglich.
** bei hohem Befallsdruck oder bei Auflauf über einen längeren Zeitraum sind unzureichende Wirkungsgrade möglich.

Im Frühjahr auflaufende Unkräuter oder Ungräser werden von COLZOR TRIO nicht immer ausreichend erfasst.

Kulturverträglichkeit:
COLZOR TRIO erwies sich nach bisherigen Erkenntnissen in allen Winterrapssorten als gut verträglich.
Schäden an der Kulturpflanze möglich.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungszeitpunkt:
COLZOR TRIO wird in Winterraps im Vorauflauf eingesetzt.

Aufwandmenge:
4,0 l/ha in 300-400 l Wasser

Anzahl Anwendungen:
Maximal 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr

Wartezeiten:
Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Wichtige Hinweise:
An empfindlichen benachbart wachsenden Pflanzen können vorübergehende Blattaufhellungen auftreten. Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich. Schäden an benachbart wachsenden Gehölzen möglich.
Zur Vermeidung sind die Hinweise und Vorgaben zur Anwendungstechnik strikt einzuhalten. Bei der Anwendung des Mittels beschleunigen feuchte Bodenbedingungen den Wirkungseintritt. Bei anhaltender Trockenheit kann die Wirkung verzögert sein. Von Anwendungen auf komplett ausgetrockneten Böden wird abgeraten.
Ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett ist wichtig für eine gute Wirkung und Kulturverträglichkeit sowie einen gleichmäßigen Rapsauflauf. Das Rapssaatgut muss mit mindestens 2 cm feinkrümeligem Bodenmaterial abgedeckt sein.
Auf leichten, sandigen Böden mit gleichzeitig niedrigem Humusgehalt (Raps-Grenzstandorten) besteht ein erhöhtes Risiko von Ausbleichungen der Kultur. Schäden an der Kulturpflanze sind möglich. Hohe Niederschläge in den ersten Wochen nach der Behandlung können zu Blattverfärbungen oder Wuchshemmungen, im Extremfall zu Ausdünnungen führen. Auf sehr durchlässigen, wenig absorptiven Böden ist deshalb von einer Behandlung mit COLZOR TRIO abzusehen.
Auf Flächen mit hoher Zufuhr von organischer Masse ist eine Wirkungsminderung möglich. Unter ungünstigen Bedingungen ist ein Wirkungsabfall gegen Ungräser und Unkräuter (z. B. sehr grobe Saatbettbereitung, Ungräser und Unkräuter bereits aufgelaufen) möglich.

Nachbau:
Nach bestimmungsgemäßem und sachgerechtem Einsatz von COLZOR TRIO in Winterraps kann im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge jede auf die Rapsernte folgende Kultur nachgebaut werden.
Nach einem vorzeitigen Umbruch mit COLZOR TRIO behandelter Flächen kann im Herbst des Anwendungsjahres Winterraps und Winterweizen nachgebaut werden. Zwischen der COLZOR TRIO-Anwendung und der Aussaat von Winterweizen muss mindestens ein Zeitraum von 6 Wochen liegen. Gegebenenfalls die Aussaatstärke erhöhen bzw. anpassen. Zudem muss vor der Winterweizenaussaat eine tief wendende Bodenbearbeitung (mind. 20–25 cm) durchgeführt werden.
Sollte ein vorzeitiger Umbruch des mit COLZOR TRIO behandelten Winterrapses aufgrund von Auswinterung oder anderen Umständen im Frühjahr erforderlich sein, können Sommerraps, Mais, Sonnenblumen, Kartoffeln, Lupinen oder Luzerne nachgebaut werden. Nach vorheriger tiefer (mind. 20–25 cm) wendender oder mischender Bodenbearbeitung ist auch der Nachbau von Sommergerste, Sommertriticale, Sommerweizen, Hafer, Weidelgräsern, Ackerbohnen oder Erbsen im Frühjahr möglich.
Unter ungünstigen Witterungsbedingungen (z. B. außerordentlicher Trockenheit, lang anhaltender Kälteperiode, biologisch wenig aktiven Böden) sind Schäden an Folgekulturen, insbesondere Wintergetreide, möglich.

Anwendungstechnik
Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
COLZOR TRIO ist mit Ammoniumnitrat-Harnstofflösung (AHL) Markenware in der Reihenfolge Wasser – AHL – COLZOR TRIO mischbar. Aus Gründen der homogenen Mischbarkeit darf im AHL-Wasser Gemisch der Anteil des AHL 50% nicht übersteigen. D.h. bei 300 Liter Spritzflüssigkeit dürfen maximal 150 Liter der Wassermenge durch AHL ersetzt werden. Die Hinweise zur Ausbringung Clomazone-haltiger Produkte (s. Wichtiger Hinweis zur Anwendungstechnik) sind einzuhalten.
COLZOR TRIO ist nicht mischbar mit CIRRUS® oder schwefelhaltigen N-Flüssigdüngern.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuell negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommenden Mischungen prüfen können.

Spritztechnik:
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten.
Beim Ausbringen von COLZOR TRIO ist auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Spritzflüssigkeit zu achten. Überdosierung ist zu vermeiden. Abdrift oder ein Verwehen von Spritzflüssigkeit ist unbedingt zu vermeiden, da Nichtzielpflanzen empfindlich reagieren können.
Schäden an benachbart wachsenden empfindlichen Kulturpflanzen und Gehölzen sind möglich.

Wichtiger Hinweis zur Anwendungstechnik:
Zur Vermeidung von Abdrift und von Feintropfen muss COLZOR TRIO grundsätzlich mit einer Wasseraufwandmenge von mindestens 300 l/ha ausgebracht werden.
Für die Anwendung von Clomazone-haltigen Pflanzenschutzmitteln im Raps sind spezielle Anwendungsbestimmungen vorgesehen. Vor der Pflanzenschutzmaßnahme ist ein Dokumentationsbogen auszufüllen und ein flächenscharfer Anwendungsplan zu erstellen.
Die Ausbringung von COLZOR TRIO muß mit Düsen erfolgen, die in die Abdriftminderungsklasse von mindestens 90 % Abdriftminderung eingetragen sind. In dem offiziellen Verzeichnis verlustmindernder Geräte (JKI) werden in der jeweils aktuellen Fassung auf http://www.jki.bund.de für diese Vorgaben folgende Düsen empfohlen:
Die Vorauflaufdüsen Syngenta 130-05 und Lechler PRE 130-05 erreichen 95 % Abdriftminderung bei einem Wasseraufwand von 300 l/ha, wenn bei einem Spritzdruck von 1,5 bar mit 6,2 km/h oder bei 2,0 bar mit 6,9 km/h oder bei 2,5 bar mit 7,5 km/h gefahren wird.
Die Düsen Lechler ID 120-05 POM, Lechler ID 120-05 C, Hardi S Injet 05 (bis Herstellungsjahr 2007), TeeJet AI 110-05 VS, TeeJet AIC 110-05 VS, TeeJet AIC 110 05 VP und TeeJet TTI 110 05 VP erreichen die erforderlichen 90 % Abdriftminderung bei einem Wasseraufwand von 300 l/ha, wenn bei einem Spritzdruck von 2,0 bar mit 6,4 km/h gefahren wird.
Siehe Tabelle im Anhang: Düsen für Wasseraufwandmengen.
Die Kombination aus der angegebenen Fahrgeschwindigkeit, dem Spritzdruck und der daraus resultierenden Wasseraufwandmenge muss eingehalten und darf nicht überschritten werden.
Entsprechend den Grundsätzen der Guten Fachlichen Praxis ist die Spritzbalkenhöhe auf 50 cm einzustellen und es darf keine Fahrgeschwindigkeit über 7,5 km/h gewählt werden. Durch diese Kombinationsmöglichkeiten ist die Gefahr einer eventuellen Abdrift von Feintropfen deutlich verringert.

Registriert für KulturenAnsatz
Winterraps4 l