Luna Experience

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2024-08-31
Registrierungsnummer
026861-00
Wirkstoffe
Links

Fungizid gegen pilzliche Krankheiten an Keltertrauben, Kernobst, Kirschen, Pflaumen, Pfirsich sowie verschiedenen Gemüsekulturen.

Wirkungsweise und -spektrum
Luna Experience enthält den neu entwickelten systemischen Wirkstoff Fluopyram und den bewährten Wirkstoff Tebuconazol. Fluopyram gehört zu der neuen chemischen Klasse der Benzamide und wirkt als SDH Inhibitor (Wirkungsmechanismus [FRAC-Gruppe]: C2). Tebuconazol ist ein praxisbewährter Ergosterol-Biosynthese-Hemmer (Wirkungsmechanismus [FRAC-Gruppe]: G1) mit einem breiten Wirkungsspektrum und einer langen Wirkungsdauer.
Luna Experience unterbindet das Keimschlauchwachstum und die Etablierung der Haustorien. Durch eine kombinierte Aktivität beider Wirkstoffe auf der Pflanzenoberfläche und im Pflanzengewebe wird bei vorbeugendem Einsatz eine hohe und lang anhaltende Bekämpfungssicherheit gewährleistet.

Anwendung

WEINREBE
Gegen Echten Mehltau (Uncinula necator) und Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) an der Weinrebe (Keltertrauben) im Freiland bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis von BBCH-Stadium 13 - 81 spritzen oder sprühen.
Der Basisaufwand beträgt 0,125 l/ha in maximal 400 l Wasser/ha.
Bis Rebstadium 61 nach BBCH Code: 0,25 l/ha in maximal 800 l Wasser/ha
ab Rebstadium 71 nach BBCH Code: 0,375 l/ha in maximal 1.200 l Wasser/ha
ab Rebstadium 75 nach BBCH Code: 0,5 l/ha in maximal 1.600 l Wasser/ha
Maximal 3 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 12 bis 14 Tagen.
Unter dem Aspekt des Resistenzmanagements empfehlen wir, Luna Experience grundsätzlich im Wechsel mit Fungiziden aus anderen Wirkstoffklassen einzusetzen.
Wartezeit Weinrebe Keltertrauben: 14 Tage.
(NN234) Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Typhlodromus pyri (Raubmilbe) eingestuft.
(WG734) Die Anwendung des Mittels kann bei Spontangärung zu Gärverzögerungen führen.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

KERNOBST
Gegen Echten Mehltau (Podosphaera leucotricha) an Kernobst im Freiland bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis von BBCH-Stadium 55 - 77 0,125 l/ha und je m Kronenhöhe in 100 - 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe spritzen oder sprühen.
Maximal 2 Anwendungen im Abstand von 14 Tagen.

Gegen Pilzliche Lagerfäulen (Gloeosporium-, Botrytis- und Monilia-Arten) an Kernobst im Freiland von BBCH-Stadium 75 - 85 0,25 l/ha und je m Kronenhöhe in 100 - 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe spritzen oder sprühen.
Maximal 2 Anwendungen im Abstand von 14 Tagen.

Nach unseren Erfahrungen werden pilzliche Lagerfäulen, die durch folgende Schaderreger verursacht werden, gut bekämpft: Gloeosporium-, Botrytis- und Monilia-Arten.
Zur Erhöhung der Bekämpfungssicherheit gegen Lagerschorf empfehlen wir Luna Experience nur vorbeugend in Spritzfolgen mit anderen, nicht kreuzresistenten Schorffungiziden anzuwenden. Von Blockanwendungen raten wir ab.
Insgesamt max. 3 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Kernobst: 14 Tage
Unter dem Aspekt des Resistenzmanagements empfehlen wir Luna Experience grundsätzlich im Wechsel mit Fungiziden aus anderen Wirkstoffklassen (z. B. Consist Plus) einzusetzen.
(NN234) Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Typhlodromus pyri (Raubmilbe) eingestuft.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

SPEISEZWEIBEL
Gegen Botrytis squamosa und Laubkrankheit (Stemphylium botryosum) an Speisezwiebel im Freiland bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 41 – BBCH 49 0,5 l/ha in 200 – 800 l Wasser/ha spritzen.
Maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 7 Tagen.
Wartezeit Speisezwiebel: 7 Tage.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

MÖHRE
Gegen Möhrenschwärze (Alternaria dauci) und Echten Mehltau (Erysiphe heraclei) an Möhre im Freiland bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 41 – BBCH 49 0,75 l/ha in 200 – 800 l Wasser/ha spritzen.
Maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 14 Tagen.
Wartezeit Möhre: 14 Tage.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

PORREE
Gegen Purpurfleckenkrankheit (Alternaria porrii) und Rost (Puccinia allii) an Porree im Freiland bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 41 – BBCH 49 1,0 l/ha in 200 – 700 l Wasser/ha spritzen.
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Porree: 21 Tage.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

ROSENKOHL, BLUMENKOHLE, KOPFKOHL (Rot-, Weiß-, Spitz- und Wirsingkohl)
Gegen Kohlschwärze (Alternaria brassicae) und Mycosphaerella brassicicola an Kopfkohl, Rosenkohl und Blumenkohlen im Freiland bei Befallsbeginn bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 41 – BBCH 49 0,9 l/ha in 300 – 800 l Wasser/ha spritzen.
Maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 14 Tagen.
Wartezeit Rosenkohl, Blumenkohle, Kopfkohl: 14 Tage.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

PFLAUME
Gegen Monilinia laxa, Monilinia fructigena, Sprühfleckenkrankheit (Blumeriella jaapii), Fleischfleckenkrankheit (Polystigma rubrum) und Schrotschusskrankheit (Stigmina carpophila) an Pflaume im Freiland bei Infektionsgefahr bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 59 - 87 0,2 l/ha und je m Kronenhöhe in 100 - 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe spritzen oder sprühen.
Maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 7 Tagen.
Wartezeit Pflaume: 7 Tage.

SÜßKIRSCHE, SAUERKIRSCHE
Gegen Monilinia laxa, Monilinia fructigena und Sprühfleckenkrankheit (Blumeriella jaapii) an Süß- und Sauerkirsche im Freiland bei Infektionsgefahr bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 59 - 87 0,2 l/ha und je m Kronenhöhe in 100 - 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe spritzen oder sprühen.
Maximal 2 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 7 Tagen.
Wartezeit Süß-, Sauerkirsche: 7 Tage.
(NN234) Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Typhlodromus pyri (Raubmilbe) eingestuft.
(WW7091) Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

PFIRSICH
Gegen Monilinia laxa, Monilinia fructigena und Schrotschusskrankheit (Stigmina carpophila) an Pfirsich im Freiland bei Infektionsgefahr bzw. ab Sichtbarwerden der ersten Symptome von BBCH-Stadium 59 - 87 0,2 l/ha und je m Kronenhöh in 100 - 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe spritzen oder sprühen.
Maximal 2 Anwendungen für die Kultur bze. je Jahr im Abstand von 7 Tagen.
Wartezeit Pfirsich: 7 Tage.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unseren Erfahrungen ist Luna Experience in den empfohlenen Aufwandmengen gut verträglich.

Anwendungstechnik

Wichtige Hinweise
Nur abgetrocknete Bestände behandeln. Nicht in der größten Mittagshitze spritzen. Innerhalb von zwei Stunden nach der Anwendung sollte kein Niederschlag fallen. Die Hinweise der guten fachlichen Praxis sind zu beachten.

Herstellung der Spritzbrühe
Brühebehälter mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Produkt unter gründlichem Umrühren zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen.
Spritzbrühe unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung ausbringen.
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.

Spritztechnik
Die Qualität der Spritztechnik ist ausschlaggebend für den Erfolg. Spritzgeräte regelmäßig überprüfen. Werden Sprühgeräte verwendet, so ist die Konzentration entsprechend der eingesparten Wassermenge zu erhöhen.

Spritzenreinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen.
Dazu ca. 20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Mischbarkeit
Keltertrauben: Luna Experience ist mit den gängigen Fungiziden und Insektiziden mischbar (z. B. Melody Combi, Profiler, Confidor WG 70, Envidor).
Kernobst: Luna Experience war in Versuchen mit folgenden Fungiziden und Insektiziden mischbar (z. B. Produkte mit dem Wirkstoff Captan1, Calypso, Confidor WG 70, Envidor).
Grundsätzlich sind bei der Mischung mit anderen Pflanzenschutzmitteln die Anwendungshinweise der Mischpartner zu beachten.
Von Tankmischungen mit Blattdüngern oder sonstigen Zusatzstoffen wird abgeraten.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
Hinweis zum Nachbau von Gemüse, Frischen Kräutern, Heil- und Gewürzpflanzen.
Bei sachgemäßer Anwendung von Luna Experience kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Nachbaukulturen, die im selben oder auch im folgenden Jahr nachgebaut werden Rückstände nachgewiesen werden können, ohne dass in diesen Kulturen Luna Experience eingesetzt wurde.
Es werden jedoch die gesetzlich festgelegten Höchstmengen eingehalten und die erzeugten Lebensmittel sind in Deutschland verkehrsfähig, wenn das Produkt entsprechend der Zulassung und wie in der Gebrauchsanleitung angegeben sachgerecht eingesetzt wird.
Im Fall von
- speziellen Anforderungen der Abnehmer hinsichtlich der Anzahl der nachgewiesenen Wirkstoffe oder der Ausschöpfung der gesetzlich festgesetzten Höchstmengen,
- beim Anbau von Kulturen für die Produktion von Babynahrung,
- bei Wechsel von konventionellem zu ökologischem Anbau,
muss die Einhaltung der spezifischen Anforderungen vor der Anwendung beachtet werden.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Zwiebeln0.5 l41 - 497
Möhren0.75 l41 - 4914
Porree1 l41 - 4921
Rosenkohl0.9 l41 - 4914
Blumenkohl0.9 l41 - 4914
Kopfkohl0.9 l41 - 4914
Pfirsiche0.2 l59 - 877
Pflaumen0.2 l59 - 877
Kirschen0.2 l59 - 877
Vogelkirsche0.2 l59 - 877
Weinreben0.25 - 0.5 l13 - 8114