Melody Combi

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
005215-00
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 90 g/kg Iprovalicarb + 563 g/kg Folpet
Formulierung: WG (Wasserdispergierbares Granulat)

Wasserdispergierbares Granulat gegen pilzliche Krankheiten im Weinbau sowie gegen Blauschimmel an Tabak.

Wirkungsweise
Melody Combi ist ein Fungizid mit hoher Wirksicherheit gegen pilzliche Schaderreger im Weinbau. Das Kombinationspräparat aus Iprovalicarb und Folpet besitzt eine sehr gute Tiefenwirkung gegen Rebenperonospora und zeichnet sich darüber hinaus durch seine systemischen Eigenschaften und gute Kontaktwirkung aus. Der Wirkstoff Iprovalicarb bildet ein Wirkstoffdepot auf der Pflanzenoberfläche und wird von dort ins Pflanzengewebe verlagert. Die Wirkung von Iprovalicarb beruht auf der Hemmung von Sporenkeimung und Keimschlauchwachstum. Iprovalicarb wirkt sowohl protektiv als auch kurativ. Der Kontaktwirkstoff Folpet verhindert auf der Pflanzenoberfläche bereits vorbeugend das Keimen und Eindringen des Pilzes in das Pflanzengewebe.

Anwendung

WEINREBE (Nutzung als Keltertraube)
Gegen Rebenperonospora (Plasmopara viticola) und Graufäule (Botrytis cinerea) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis spritzen oder sprühen im Abstand von 10 - 14 Tagen.
Maximal 5 Anwendungen (Plasmopara) bzw. 4 Anwendungen (Botrytis)
(VA210) Anwendung nur bei Keltertrauben.
(WG734) Die Anwendung des Mittels kann bei Spontangärung zu Gärverzögerungen führen.
(WW717) Wiederholte Anwendung kann zur Wirkungsminderung führen.
(WW750) Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden. (Auflage nur bei Plasmopara).
Im Interesse des Resistenzmanagements empfehlen wir max. 3 Behandlungen mit Melody Combi pro Saison im Wechsel mit Fungiziden aus anderen Wirkstoffklassen (z. B. Profiler).

Dabei gelten in den einzelnen Entwicklungsstadien die folgenden Aufwandmengen:
Basisaufwand beträgt 0,6 kg/ha (in max. 400 l Wasser/ha).
Rebstadium 61 nach BBCH-Code: 1,2 kg/ha (in max. 800 l Wasser/ha)
Rebstadium 71 nach BBCH-Code: 1,8 kg/ha (in max.1200 l Wasser/ha)
Ab Rebstadium 75 nach BBCH-Code: 2,4 kg/ha (in max.1600 l Wasser/ha)

Gegen Schwarzfleckenkrankheit (Phomopsis viticola) und Roter Brenner (Pseudopezicula tracheiphila) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis bis vor der Blüte spritzen oder sprühen im Abstand von 10 - 14 Tagen.
Maximal 3 Anwendungen.
(VA210) Anwendung nur bei Keltertrauben.
Der Basisaufwand beträgt 0,6 kg/ha (in max. 400 l Wasser/ha).
Rebstadium 61 nach BBCH-Code: 1,2 kg/ha (in max. 800 l Wasser/ha).

Wartezeit Weinrebe (Keltertrauben): 28 Tage.

TABAK
Gegen Blauschimmel an Tabak an Jungpflanzen in Anzucht- und Saatbeeten (Gewächshaus) bei Infektionsgefahr ab BBCH-Stadium 12 spritzen.
Aufwandmenge: 20 g je 100 m2 in maximal 10 l Wasser/100 m2
Maximal 3 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 10 - 14 Tagen.

Gegen Blauschimmel an Tabak an Jungpflanzen in Anzucht- und Saatbeeten (Gewächshaus) ab der Saat bis BBCH-Stadium 12 zum Wasser bei schwimmender Pflanzenanzucht im Becken zugeben.
1000 Pflanzen entsprechen einer Standfläche von 1 m2
Aufwandmenge: 3,3 g/m2 in maximal 100 l Wasser/m2
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Wartezeit Tabak in Anzucht- und Saatbeeten (Gewächshaus): Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Hinweis für genehmigte Anwendungen
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.
Bei der Anwendung eines Pflanzenschutzmittels in einem nach § 18 PflSchG a.F. genehmigten Anwendungsgebiet ist zu beachten, dass die Prüfung der Wirksamkeit des Mittels in dem genehmigten Anwendungsgebiet sowie die Prüfung möglicher Schäden an Kulturpflanzen grundsätzlich nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens der deutschen Zulassungsbehörde sind und daher nicht ausreichend getestet und geprüft sind. Mögliche Schäden aufgrund mangelnder Wirksamkeit oder Schäden an den Kulturpflanzen sind daher nicht auszuschließen und liegen nicht im Verantwortungsbereich des Herstellers, sondern ausschließlich im Verantwortungsbereich des Anwenders. Die Wirksamkeit und Pflanzenverträglichkeit des Pflanzenschutzmittels ist daher vom Anwender vor der Ausbringung des Mittels unter den betriebsspezifischen Bedingungen ausreichend zu prüfen.

Anwendungstechnik
Die Spritztechnik ist bei der Bekämpfung der Krankheiten im Weinbau ausschlaggebend für den Erfolg. Deshalb auf gute Benetzung aller Pflanzenteile achten.
Werden Sprühgeräte verwendet, so ist die Konzentration entsprechend der eingesparten Wassermenge zu erhöhen.
Die Wassermenge von 400 Liter/ha sollte auch im Sprühverfahren nicht unterschritten werden. Bei Tagestemperaturen über 30° C in den Abendstunden spritzen.

Herstellung der Spritzbrühe
Brühebehälter mit 3/4 der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl), Produkt nach und nach ohne Verwendung eines Siebeinsatzes in den Behälter schütten und fehlende Wassermenge auffüllen.
Spritzbehälter ohne Rührwerk müssen nach dem langsamen Einschütten von Melody Combi in den mit Wasser gefüllten Behälter unbedingt manuell aufgerührt werden.
Nicht separat im Eimer anteigen!
Angesetzte Spritzbrühe möglichst noch am gleichen Tag verbrauchen, Standzeiten von mehr als einem Tag vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.

Spritzenreinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen.
Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen.
Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Mischbarkeit
Keltertrauben
Melody Combi ist mit den gängigen Fungiziden und Insektiziden mischbar (z. B. Luna Experience, Flint, Teldor, Confidor WG 70, Envidor).
Grundsätzlich sind bei der Mischung mit anderen Pflanzenschutzmitteln die Anwendungshinweise der Mischpartner zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Tabak0 kg0
Weinreben1.2 - 2.4 kg61 - 7528