Microthiol WG

Hersteller
UPL
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
004348-00
Wirkstoffe

Wirkstoff: 800 g/kg Schwefel
Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat (WG)

Fungizides wasserdispergierbares Granulat gegen Echte Mehltaupilze im Acker-, Obst- und Weinbau sowie im Gemüse- und Zierpflanzenbau.

Anwendung

WEIZEN, ROGGEN UND GERSTE
Gegen Echten Mehltau 6 kg/ha spritzen in 200 – 400 l Wasser/ha, Einsatzzeitpunkt ab Frühjahr bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome (Mitte der Bestockung bis Blühbeginn). Max. 2 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.
Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig (§ 6 Absatz 2 PflSchG). Unabhängig davon ist der gemäß Länderrecht ver-bindlich vorgegebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten. Zuwiderhandlungen können mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 Euro geahndet werden (NW642).

ERBSEN
Gegen Echten Mehltau (Erysiphe pisi) 1,5 kg/ha spritzen in 600 l Wasser/ha, Einsatzzeitpunkt bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Max. 3 Anwen-dungen in der Kultur bzw. je jahr im Abstand von 6 - 8 Tagen.
Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig (§ 6 Absatz 2 PflSchG). Unabhängig davon ist der gemäß Länderrecht ver-bindlich vorgegebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten. Zuwiderhandlungen können mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 Euro geahndet werden (NW642).
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezi-fischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden (WW 750).

GURKEN (Freiland)
Gegen Echten Mehltau (Erysiphe cichoracearum und Sphaerotheca fuliginea) 1,5 kg/ha spritzen in 600 l Wasser/ha, Einsatzzeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Max. 6 Anwen-dungen in der Kultur bzw. je jahr im Abstand von 6 – 8 Tagen.
Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig (§ 6 Absatz 2 PflSchG). Unabhängig davon ist der gemäß Länderrecht ver-bindlich vorgegebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten. Zuwiderhandlungen können mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 Euro geahndet werden (NW642).

WURZELGEMÜSE, KNOLLENGEMÜSE
Gegen Echte Mehltaupilze 1,5 kg/ha spritzen in 600 l Wasser/ha, Einsatzzeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Max. 6 Anwen-dungen in der Kultur bzw. je jahr im Abstand von 5 – 7 Tagen.
In Abhängigkeit von Kultur, Sorte und dem Anbauverfahren können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausge-schlossen werden. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflan-zenverträglichkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen (WP747).

KERNOBST
Gegen Schorf und Echte Mehltaupilze mit befallsmindernder Wir kung gegen Spinn- und Rostmilben
vor Blüte 3,5 kg/ha und je m Kronenhöhe (0.7%)
Abfallend zur Blüte auf 2,5 kg/ha und je m Kronenhöhe (0.5%)
nach der Blüte 2.0 kg/ha und je m Kronenhöhe (0.4%)
Abfallend auf 1.0 kg/ha und je m Kronenhöhe (0.2%)
spritzen oder sprühen in max. 500 l Wasser/ha, Einsatzzeitpunkt bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis (Schorf) bzw. bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome (Echte Mehltaupilze). Max. 14 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.
Bei schwefelempfindlichen Apfelsorten wie z.B. Berlepsch, Cox Orange und Ontario die Hinweise des amtlichen Planzenschutz-dienstes Beachen. Bei Sonneneinstrahlung können nach der Anwendung Schäden an den Kulturpflanzen auftreten (WP732). Berostung bei empfindlichen Sorten möglich (WP7371).

STACHELBEERE
Gegen Amerikanischen Mehltau mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben
vor dem Austrieb 5 kg/ha (0.5%)
nach dem Austrieb  4 kg/ha (0.4%)
spritzen oder sprühen in 1000 l Wasser/ha, Einsatzzeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Max. 6 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.
In die Gebrauchsanleitung ist eine Arten- und/oder Sortenliste der Kulturpflanzen aufzunehmen, für die der vorgesehene Mittelauf-wand verträglich ist (Positivliste) (WH915). Bei Sonneneinstrah-lung können nach der Anwendung Schäden an den Kulturpflanzen auftreten (WP732).

WEINREBE (Tafel- und Keltertraube)
Gegen Echten Mehltau (Uncinula necator)
vor der Blüte, Rebstadium 09 3.6 kg/ha nach der Blüte
Rebstadium 61 4.8 kg/ha
Rebstadium 71 2.4 kg/ha
Rebstadium 75 3.2 kg/ha
spritzen oder sprühen in 400 – 1600 l Wasser/ha, Einsatzzeit-punkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Max. 8 Anwendungen in der Kultur bzw. je Jahr.
Verträglichkeit an Zierpflanzen, Zierhölzen und Zierstauden im Freiland.

Anwendungstechnik
Ansetzen der Spritzbrühe
1. Tank zu 2/3 mit der benötigten Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten.
2. Benötigte Menge Microthiol WG langsam (ggf. über Einspül-schleuse) in den Tank geben.
3. Bei Anwendung in Tankmischung, jetzt Mischpartner zusetzen (flüssige Partner – wenn nicht anders empfohlen – zuletzt).
4. Packungen sorgfältig restentleeren.
5. Tank mit fehlender Wassermenge oder AHL auffüllen. Beim Einfüllen des Präparates bis zum Ende des Spritzvorganges muss das Rührwerk eingeschaltet bleiben. Spritzbrühe nicht absetzen lassen. Angesetzte Spritzbrühen sind unverzüglich auszubringen.

Ausbringungstechnik
Empfohlene Wasseraufwandmenge
Ackerbau 200 – 400 l/ha
Kernobst max. 500 l/ha und je m Kronenhöhe
Forst 200 – 600 l/ha
Zierpflanzen 600 – 1200 l/ha
Beerenobst 1000 l/ha
Weinbau (ES 09) max. 400 l/ha
Weinbau (ES 61) max. 800 l/ha
Weinbau (ES 71) max. 1200 l/ha
Weinbau (ES 75) max. 1600 l/ha
Gemüsebau max. 600 l/ha

Mischbarkeit
Microthiol WG ist mit allen gebräuchlichen Fungiziden und In-sektiziden sowie AHL (bis zu 5 kg Microthiol WG je 100 l AHL) mischbar. Bei sehr kaltem oder hartem Wasser und in Mischung mit mehreren anderen Komponenten Microthiol WG vorher mit wenig Wasser anteigen.
Bei Tankmischungen grundsätzlich die Gebrauchsanleitung der betroffenen Produkte beachen.

Reinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl ab-spritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservor-ratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Wartezeit
Wurzelgemüse, Knollengemüse 14 Tage
Gurken 3 Tage
Weinrebe 56 Tage (Keltertrauben), 28 Tage (Tafeltrauben)
Erbsen, Kernobst, Stachelbeere  Tage Weizen, Roggen, Gerste: Die Wartezeit ist durch die Anwendungs-bedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.
Eiche, Zierpflanzen: Die Wartezeit ist ohne Bedeutung.

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Winterweizen6 kg
Sommerweizen6 kg
Winterroggen6 kg
Sommerroggen6 kg
Sommergerste6 kg
Wintergerste6 kg
Erbsen1.2 - 1.5 kg7
Gurken1.5 kg3
Weinreben2.4 - 4.8 kg56