Revus Top

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
027522-00
Wirkstoffe
Links

Formulierungsbeschreibung:
Suspensionskonzentrat mit 250 g/l (21,9 Gew.-%) Mandipropamid und
250 g/l (21,9 Gew.-%) Difenoconazol

Einsatzgebiet:
Fungizid zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) und der Alternaria-Blattdürre (Alternaria solani, A. alternata) in Kartoffeln

Wirkungsweise:
REVUS TOP enthält die beiden Wirkstoffe Mandipropamid und Difenoconazol, die sich in ihrer Wirkung gegen verschiedene Schaderreger der Kartoffel ergänzen.
Mandipropamid ist der erste Vertreter der neuen Wirkstoffklasse der Mandelsäureamide und gehört zur Wirkungsfamilie der Carbonsäureamide. Er wird bei Kontakt mit den Blättern an deren Wachsschicht angelagert und kann nach dem Antrocknen nicht mehr vom Regen abgewaschen werden. Ein Teil des Wirkstoffes dringt in das Blattgewebe ein und wird translaminar verlagert. Mandipropamid greift in die Zellulose-Biosynthese von Oomyceten (Falsche Mehltaupilze) ein und hemmt die Zellwandbildung. Der Wirkstoff ist dabei hoch wirksam gegen die Keimung von Zoosporen und Sporangien. Die Keimung wird sofort gestoppt und die Zoosporen und Sporangien werden zerstört. Bei infektionsnaher Anwendung werden auch das Mycelwachstum und die Haustorienbildung unterbunden.
Difenoconazol gehört zur Gruppe der Triazol-Fungizide. Sein molekularer Wirkmechanismus ist die Hemmung der Ergosterolbiosynthese in Echten Pilzen. Vertreter dieser Wirkstoffgruppe greifen hemmend in die Zellwandbildung von Pilzen ein. Sie wirken vor allem auf das Myzelwachstum und die Appressorienbildung. Difenoconazol wird nach Aufnahme in die Blätter und Stängel sowohl translaminar als auch systemisch im Saftstrom der Pflanzen zu den wachsenden Spross-Geweben verlagert. Es wirkt sowohl protektiv (vorbeugend) als auch kurativ (befallshemmend) gegen Alternaria-Arten, sodass ein Einsatz auch nach erfolgter Infektion während der Inkubationsphase noch möglich ist. Ein bereits eingetretener Schaden an der Pflanze kann durch die Anwendung von Difenoconazol nicht mehr behoben werden.
Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): 40 (Mandipropamid), 3 (Difenoconazol)

Wirkungsspektrum:
Kartoffeln:
Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)
Alternaria-Blattdürre (Alternaria alternata, A. solani)

Kulturverträglichkeit:
REVUS TOP erwies sich bisher in allen im Anbau befindlichen Kartoffelsorten als gut verträglich.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
Die grobe Reinigung der Spritzen auf dem Feld vornehmen. Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungs-und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungszeitpunkt:
Ab Entwicklungsstadium BBCH 40 bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis bis Entwicklungsstadium BBCH 89.

Aufwandmenge:
0,6 l/ha in 150 bis 600 l Wasser/ha.

Anzahl Anwendungen:
Maximal drei Anwendungen in der Kultur und pro Jahr im Abstand von mindestens 7 bis 10 Tagen bei Anwendung gegen Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans), bzw. mindestens 10 bis 14 Tagen bei Anwendung gegen Alternaria alternata, Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani).

Wartezeiten:
Kartoffeln: 3 Tage

Wichtige Hinweise:
Vor Frost schützen.

Kartoffel
0,6 l/ha in 150–600 l Wasser/ha.
Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) Alternaria alternata, Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)
Ab Entwicklungsstadium BBCH 40 bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis bis Entwicklungsstadium BBCH 89.
Maximal 3 Anwendungen in der Kultur und pro Jahr im Abstand von mindestens 7 bis 10 Tagen bei Anwendung gegen Krautund Knollenfäule (Phytophthora infestans) bzw. mindestens 10 bis 14 Tagen bei Anwendung gegen Alternaria alternata, Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani). Spritzen.
WW750: Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.
WW764: um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel im Wechsel mit anderen Mitteln aus anderen Wirkstoffgruppen verwenden.

Nachbau: Nach dem Einsatz von REVUS TOP können alle Kulturen in der Fruchtfolge (auch bei vorzeitigem Umbruch) nachgebaut werden.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
REVUS TOP ist mischbar mit Kartoffelfungiziden (z.B. ORTIVA, RIDOMIL GOLD MZ, SHIRLAN), -herbiziden (FUSILADE MAX) und -insektiziden (ACTARA, KARATE ZEON, PIRIMOR-GRANULAT, PLENUM 50 WG, TRAFO WG).
Es empfiehlt sich, Mischpartner in fester Form (z. B. ACTARA, LAMBDA WG, PIRIMOR-GRANULAT, PLENUM 50 WG, TRAFO WG) zuerst in den Tank zu geben.
REVUS TOP ist mit maximal 10 kg N/ha bzw. 28 l AHL/ha in einem AHL-Wasser-Gemisch im Verhältnis von mindestens 1 : 9 mischbar.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht sämtliche in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von REVUS TOP ist auf eine gute, gleichmäßige Benetzung der Kartoffeln zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 250 – 400 l/ha
Bei Kartoffeln mit starker Krautentwicklung und bei Stängel-Phytophthora sollte eine höhere Wassermenge genommen werden.
Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten!
Abdrift oder sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielflächen ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Angesetzte Spritzflüssigkeit nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen.
Wir empfehlen die ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Ausbringung auf der behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen muss die Spritzbrühe erneut sorgfältig aufgerührt werden.

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1 : 10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln0.6 l40 - 893