Ridomil Gold MZ

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
024412-00
Wirkstoffe
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Formulierungsbeschreibung:
Wasserdispergierbares Granulat mit 38,8 g/kg (3,9 Gew.-%) Metalaxyl-M und 640 g/kg (64,0 Gew.-%) Mancozeb

Einsatzgebiet:
Fungizid zur vorbeugenden Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) in Kartoffeln sowie des Falschen Mehltaus (Plasmopara viticola) und des Roten Brenners (Pseudopezicula tracheiphila) an Weinreben.

Wirkungsweise:
Das Produkt ist ein Kombinationspräparat mit systemischer und oberflächenaktiver Wirkung.
Der Wirkstoff Metalaxyl-M dringt schnell über Blätter und Stängel in die grünen Pflanzenteile ein und wird mit dem Saftstrom in der Pflanze verteilt. Durch die Wirkstoffkombination Metalaxyl-M und Mancozeb wird der Pilz sowohl während der Sporenkeimung als auch nach dem Eindringen in das Pflanzengewebe bekämpft.
Wirkmechanismus: M3 (Mancozeb), 4 (Metalaxyl-M)

Wirkungsspektrum:
Kartoffeln:
Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)
Weinrebe:
Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)
Roter Brenner (Pseudopezicula tracheiphila)

Kulturverträglichkeit:
RIDOMIL GOLD MZ erwies sich bisher in allen Kartoffel- und Rebsorten als gut verträglich.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
Die grobe Reinigung der Spritzen auf dem Feld vornehmen. Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungs-und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungszeitpunkt:
RIDOMIL GOLD MZ muss grundsätzlich vorbeugend angewendet werden.
Die Erfahrung zeigt, dass der größte Nutzen von RIDOMIL GOLD MZ im frühen Einsatz liegt.
Die erste Spritzung sollte daher unabhängig vom Entwicklungsstand des Kartoffelkrautes bei beginnender Gefahr durch Krautfäule bzw. nach Warnaufruf erfolgen.
Die Folgespritzung mit RIDOMIL GOLD MZ ist im Abstand von 10 bis 14 Tagen durchzuführen.
Bei extremem Wachstum der Kartoffelpflanzen oder hohem Krautfäuledruck ist zwischen der ersten und der zweiten Behandlung der kürzere Abstand zu wählen.

Anzahl Anwendungen:
Kartoffel: Maximal vier Anwendungen in der Kultur pro Jahr.
Weinrebe: Maximal zwei Anwendungen in der Kultur pro Jahr.

Wartezeiten:
Kartoffeln (Freiland): 14 Tage.
Weinrebe (Tafel- und Keltertrauben): 28 Tage

Wichtige Hinweise:
Die Hinweise des Herstellers zu Anwendungszeitpunkt und Spritztechnik sind zu beachten.
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln aus anderen Wirkstoffgruppen verwenden.
Für dieses Mittel wurden regional Resistenzen nachgewiesen. Anwendung in solchen Regionen oder auf solchen Flächen nur im Rahmen eines geeigneten Resistenzmanagements.
Sollte trotz empfehlungsgerechter Anwendung von RIDOMIL GOLD MZ ein vorzeitiger Wirkungsabfall eingetreten sein, ist sofort mit entsprechenden Fungiziden einer anderen Wirkstoffgruppe weiterzubehandeln. Im Fall eines Wirkungsrückganges, der im Einzelfall nicht vorhersehbar ist, kann keine Haftung übernommen werden.
Empfehlungen zum Resistenzmanagement:
- RIDOMIL GOLD MZ muss protektiv/vorbeugend und mit der vollen zugelassenen Aufwandmenge eingesetzt werden.
- Maximal 2 Behandlungen mit Produkten aus der Wirkstoffgruppe der Phenylamide (z. B. Metalaxyl-M) und anderen kreuzresistenten Wirkstoffen pro Jahr durchführen. Im Jungpflanzenbereich vorgenommene Anwendungen sind hierbei unbedingt mit zu berücksichtigen (ggf. Rücksprache mit Jungpflanzenlieferanten).
- Kulturspezifische Empfehlungen zum Fungizidmanagement finden Sie in unseren Kulturbroschüren und im Internet auf www.syngenta.de

Kartoffel (Freiland)
2,0 kg/ha in 200–600 l Wasser/ha.
Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)
Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Entwicklungsstadium der Kultur BBCH 31–BBCH 91. Maximal 4 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 10 bis 14 Tagen. Spritzen.
WW764: um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel im Wechsel mit anderen Mitteln aus anderen Wirkstoffgruppen verwenden.

Weinrebe (Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)
Basisaufwand: 0,72 kg/ha in maximal 400 l Wasser/ha.
ES 61: 1,44 kg/ha in maximal 800 l Wasser/ha.
ES 69: 1,8 kg/ha in maximal 1000 l Wasser/ha.
Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Bis Entwicklungsstadium BBCH 69 der Kultur.
Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 10 bis 14 Tagen. Spritzen oder sprühen.
SF1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/ Kulturen ist am Tage der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist.
Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/ Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universalschutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen.

Weinrebe (Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Roter Brenner (Pseudopezicula tracheiphila)
Basisaufwand: 0,72 kg/ha in maximal 400 l Wasser/ha.
ES 61: 1,44 kg/ha in maximal 800 l Wasser/ha.
Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Bis Entwicklungsstadium BBCH 61 der Kultur. Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 10 bis 14 Tagen.
Spritzen oder sprühen.
SF1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tage der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/ Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universalschutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen.

Tomate (Gewächshaus)
Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans)
- Pflanzengröße bis 50 cm: 2,0 kg/ha in 600 l Wasser/ha.
- Pflanzengröße 50–125 cm: 3,0 kg/ha in 900 l Wasser/ha.
- Pflanzengröße über 125 cm: 4,0 kg/ha in 1200 l Wasser/ha.
Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis.
Maximal 3 Anwendungen in der Kultur und pro Jahr im Abstand von 8 bis 12 Tagen.
SF1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tage der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/ Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universalschutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen.

Kohlrabi (ab 5. Laubblatt entfaltet) (Gewächshaus)
2,0 kg/ha in 300–600 l Wasser/ha.
Falscher Mehltau (Peronospora parasitica), Weißer Rost (Albugo candida)
Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.
Maximal 2 Anwendungen in der Kultur und pro Jahr im Abstand von mindestens 10 bis 14 Tagen.
SF1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tage der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/ Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universalschutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen.

Nachbau: Nach dem Einsatz von RIDOMIL GOLD MZ können alle Kulturen in der Fruchtfolge (auch bei vorzeitigem Umbruch) nachgebaut werden.

Anwendungstechnik
Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
RIDOMIL GOLD MZ ist mischbar mit gängigen Fungiziden (z. B. ORTIVA®, SHIRLAN®), Herbiziden (z. B. FUSILADE® MAX) und Insektiziden (z.B. ACTARA®, KARATE® ZEON, PIRIMOR®-GRANULAT, PLENUM® 50 WG, TRAFO® WG).
Mischpartner in fester Form werden als Erstes in den Tank gegeben.
Im Kartoffelanbau kann RIDOMIL GOLD MZ mit AHL bis max. 10 kg N bzw. 28 l AHL/ha in einem AHL-Wasser-Gemisch im Verhältnis von mindestens 1 : 9 gemischt werden.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von RIDOMIL GOLD MZ ist auf eine gute, gleichmäßige Benetzung der Kartoffeln zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 300-400 l/ha
Bei Kartoffeln mit starker Krautentwicklung sollte eine höhere Wassermenge gewählt werden.
Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten!
Abdrift oder sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielflächen ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Angesetzte Spritzflüssigkeit nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen muss die Spritzbrühe erneut sorgfältig aufgerührt werden.

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1 : 10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln2 kg31 - 9114
Tomaten2 - 4 kg0
Kohlrabi2 kg0
Weinreben0.72 - 1.8 kg028