Rubin TT

Hersteller
BASF
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
005907-00
Wirkstoffe
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Fungizid Beize
Wirkstoff: 42 g/l Pyrimethanil (Gew.-% 3,9) (Grundkörper) + 25 g/l Triticonazol (Gew.-% 2,3) (Grundkörper) + 38,6 g/l Prochloraz (Gew.-% 3,6) (als Kupferchlorid-Komplex 42 g/l)
Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): D1 und G1
Formulierung: Suspensionskonzentrat (SC)

Rubin TT ist ein Getreidebeizmittel für Gerste, Roggen, Triticale, Weizen und Hafer zum Schutz vor pilzlichen Krankheiten, zur Sicherung des Feldaufgangs und der Überwinterung

ANWENDUNG
Wirkungsweise
Rubin TT ist ein Getreidebeizmittel zum Schutz aller Getreidearten gegen boden- und samenbürtige Krankheitserreger.
Durch die Kombination des lokalsystemischen Wirkstoffs Prochloraz mit den systemisch aktiven Wirkstoffen Triticonazol und Pyrimethanil wird in optimaler Weise die Sicherung des Feldaufgangs gewährleistet und die Überwinterungsleistung der Bestände gefördert. Zusätzlich wird durch die sehr gute Wirkstoffverteilung in der Jungpflanze der Frühbefall mit Blattkrankheiten wie z.B. Blattflecken erfasst.
Prochloraz gehört zu der Gruppe der Imidazole und erfasst neben der Streifenkrankheit (Pyrenophora graminea), Fusarium culmorum und Septoria nodorum auch den Erreger des Schneeschimmels (Gerlachia nivalis). Triticonazol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Azole. Durch seine hohe biologische Aktivität erfasst er insbesondere Schaderreger aus der Gruppe der Basidiomyceten (Brandpilze: Flugbrand, Stängelbrand, Steinbrand). Pyrimethanil als Aktivsubstanz aus der Gruppe der Anilino-Pyrimidine erfasst die Erreger der Streifen- und der Netzfleckenkrankheit.

Anwendungsempfehlung/ Indikationen

Empfehlung zur Saatgutbeizung:
Winterweizen 200 ml/dt–maximaler Mittelaufwand 450 ml/ha
Sommerweizen 200 ml/dt–maximaler Mittelaufwand 360 ml/ha
Wintergerste 250 ml/dt*–maximaler Mittelaufwand 450 ml/ha
*empfohlene Aufwandmenge vom Hersteller 200 ml/dt
Sommergerste 200 ml/dt–maximaler Mittelaufwand 360 ml/ha
Roggen 150 ml/dt–maximaler Mittelaufwand 270 ml/ha
Triticale 150 ml/dt–maximaler Mittelaufwand 270 ml/ha
Hafer 150 ml/dt–maximaler Mittelaufwand 270 ml/ha

Besondere Hinweise
Behandeltes Saatgut getrennt von Lebens- und Futtermitteln sowie unzugänglich für Kinder aufbewahren; nicht verzehren, nicht verfüttern, nicht mit unbehandeltem Saatgut verschneiden und nicht nachbehandeln.
Packungen mit gebeiztem Saatgut müssen gekennzeichnet werden. Entsprechende Aufkleber zur gesetzeskonformen Kennzeichnung des behandelten Saatguts erhalten Sie bei Ihrem Lieferanten oder den BASF-Beizspezialisten.
Es wird empfohlen, mit Rubin TT gebeiztes Saatgut nicht auf Transportmitteln zu transportieren, die auch für Futter oder Lebensmitteltransporte vorgesehen sind.

Verträglichkeit
Rubin TT ist in allen Getreidearten sehr gut verträglich.
Voraussetzung für jede Beizung und Lagerung ist die Verwendung von ordnungsgemäß getrocknetem Saatgut ohne Abrieb oder Staubanteile, ohne mechanische Beschädigungen mit guter Keim- und Triebkraft.
Einwandfreies Saatgut und ordnungsgemäße Lagerung vorausgesetzt, ist eine Vorratsbeizung mit Rubin TT und Überlagerung des gebeizten Saatguts möglich.
Wir empfehlen Saatgut dessen Keimfähigkeit unter 90 % liegt und dessen Triebkraft vermindert ist, nicht zu überlagern. Bei Überlagerung ist generell die natürliche beizmittelunabhängige Alterung und mögliche Abnahme der Keim- und Triebkraft des Getreides bei der Bestimmung der Aussaatstärken zu berücksichtigen.

Wartezeit
Für die vorgesehenen Anwendungsgebiete ist die Wartezeit durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung verbleibt (F).

Anwendungstechnik
I. Mischbarkeit
Das Mittel ist gebrauchsfertig. Eine Verdünnung mit Wasser kann in Einzelfällen (geräteabhängig) zu einer gleichmäßigeren Verteilung am Einzelkorn führen bzw. die Viskosität der Beize optimieren. Weil sich Rubin TT in zahlreichen Praxistests unverdünnt sehr gut anwenden ließ, wird eine generelle Empfehlung zur Wasserverdünnung nicht erteilt. Sollte sie im Einzelfall erforderlich sein, kann auf ein Gesamtvolumen von 300-500 ml/ dt Saatgut eingestellt werden. In Hafer wird generell empfohlen, auf ein Volumen von mindestens 300ml/dt Saatgut aufzufüllen. Nach Wasserverdünnung der Beize ist darauf zu achten, dass die Beizflüssigkeit nach Beizpausen gründlich durchmischt wird.
Zur Erhöhung von Fließfähigkeit und Staubbindung bei kritischen Saatgutpartien empfehlen wir die Zugabe von MaximalFlow mit 40 ml/dt.
Zur Sicherstellung einer optimalen Homogenisierung der verschiedenen in Tankmischung zur Anwendung kommenden Produkte empfehlen wir den Einsatz eines geeigneten Vormischbehälters.
Beste Ergebnisse werden erzielt, wenn zuerst Rubin TT verdünnt mit Wasser angesetzt wird. Danach kann eine geplante Zugabe von NutriSeed erfolgen.
Abschließend wird unter ständigem Rühren MaximalFlow zugesetzt.
Die so hergestellte Beizbrühe kann mit allen üblichen Beizgeräten auf das Saatgut aufgebracht werden.
Es sollte stets nur die am jeweiligen Verarbeitungstag erforderliche Menge an Beizbrühe angesetzt werden.
Rubin TT ist nicht mischbar mit Lösungsmitteln oder lösungsmittelhaltigen Produkten.
Bei Reinigungsarbeiten mit Isopropanol ist darauf zu achten, dass Rubin TT nicht in direkten Kontakt mit diesem Lösungsmittel tritt. Durch kurze Zwischenspülung mit Wasser kann dies gewährleistet werden.
II. Beiztechnik
In praxisüblichen Großbeizanlagen kann das Produkt in der vorliegen den Formulierung unverdünnt angewendet werden. Rubin TT ist mit Wasser verdünnbar.
Vor dem Beizen muss die Dosierung der Anlage exakt eingestellt werden. Das Produkt ist selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch gut zu verarbeiten, darf jedoch nicht Frost ausgesetzt werden. Die Aussaat kann 5-7 Stunden nach der Beizung beginnen.
Wasserbeizen können sich nach längeren Standzeiten absetzen. Das Produkt sollte daher vor der Entnahme gründlich homogenisiert werden. Vor Beizpausen, die 60 Minuten übersteigen, wird empfohlen das Leitungssystem kurz mit Wasser durchzuspülen. Die hier anfallende Spülflüssig keit kann für zahlreiche weitere Spülvorgänge bzw. späteren Neuansatz des Produktes wiederverwendet werden.
Für eine volle Wirkung des Mittels muss die hier empfohlene Aufwandmenge eingehalten werden und eine gleichmäßige Verteilung der Beize auf die Körner durch die richtige Geräteeinstellung sichergestellt werden.
III. Restmengenverwertung
Eventuell auftretende Präparatreste in Originalbehältern gut verschlossen aufbewahren und beim nächsten Beizvorgang verwenden.

Registriert für Kulturen
Winterweizen
Sommerweizen
Wintergerste
Sommergerste
Winterroggen
Wintertriticale
Sommertriticale
Sommerhafer
Winterhafer