Bandur

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
W-6149
Wirkstoffe
Links

Herbizid für Feld- und Gemüsebau.

Bewilligte Anwendungen
Bekämpfung gegen Ungräser und Unkräuter in Ackerbohnen, Eiweisserbsen, Kartoffeln, Sonnenblume, Erbsen, Karotten, Knoblauch, Knollenfenchel, Linsen, Schalotten, Sellerie und Zwiebeln gemäss Gebrauchsanweisung.

Wirkungsweise
Bandur ist ein Vorauflaufherbizid mit dem Wirkstoff Aclonifen welches von der Unkrautflora hauptsächlich über den Spross (Koleoptyl) aufgenommen wird und somit keimende und auflaufende Samenunkräuter und einjährige Ungräser bis spätestens im Keimblattstadium erfasst. Die Wirkung tritt sofort durch Kontakt ein, wobei die Unkräuter und Ungräser während dem Auflaufen chlorotisch werden und absterben. Genügend Bodenfeuchtigkeit fördert die Wirkung. Stärker entwickelte Pflanzen werden ungenügend erfasst. Der Einsatz erfolgt in Böden mit mind. 1 % bis max. 6 % Humusgehalt. In Moorböden mit mehr als 6 % Humus lässt die Wirkung nach. Bandur nicht in sandigen Böden anwenden.

Anwendung im Feldbau
KARTOFFELN (Vorauflauf)
Rate:

- 3,0 l/ha.
- 1,5 l/ha + 2,0 kg/ha Artist
- 2,0 l/ha + 0,5 l/ha Sencor SC
- 2,0 l/ha + 1,5 kg/ha Artist
Kommentare:

Behandlung nach dem Häufeln, auf abgesetzte Dämme bis kurz vor dem Durchstossen der erstauflaufenden Kartoffeln. Bei Saat- und Frühkartoffeln, Spritzung unmittelbar bis spätestens 5 Tage nach dem setzen durchführen. Im Kartoffelbau erfolgt der Einsatz von Bandur und empfohlene Mischungen ohne Sorteneinschränkungen im Vorauflaufverfahren, unmittelbar nach der Pflanzung bis kurz vor dem Durchstossen der Kartoffeln auf fertig angehäufelte und gut abgesetzte Dämme. Nach der Herbizid-Anwendung sollte keine Bodenbearbeitung mehr stattfinden. Eine breite und sichere Wirkung bieten die Tankmischungen mit Artist welche die meisten einjährigen Unkräuter und Ungräser erfasst. Die Tankmischung Bandur (2,0 l/ha) + Sencor SC (0,5 l/ha) zeigt ebenfalls eine sehr gute und breite Wirkung (ausser Schwarzer Nachtschatten). Bei alleinigem Einsatz von Bandur sind mit der nun gültigen Dosierung von 3,0 l/ha (früher 4,0 l/ha) Wirkungslücken unter anderem bei Hohlzahn, Hundspetersilie, Echte Kamille, Knöterich-Arten und Schwarzer Nachtschatten zu erwarten. Achtung: Saatkartoffeln sofort fertig häufeln und unmittelbar nach der Pflanzung behandeln. Bandur kann bei späteren Anwendungen unter ungünstigen Bedingungen, leichte vorübergehende Schadsymptomen auf den ersten Blättern verursachen, welche die anfängliche Säuberung von Viruskrankenpflanzen erschweren können.

SONNENBLUMEN (Vorauflauf)
Rate:
- 3,0 l/ha
- 2,0 l/ha + 2,6 l/ha Stomp Aqua
- 2,25-3,0 l/ha + 1,5 l/ha Dual Gold
Kommentare:
Die Anwendung von Bandur erfolgt sofort bis 2-3 Tage nach der Saat auf ein gleichmässiges, feinkrümeliges Saatbett. Obere Dosierungen nur in schweren und tonigen Böden. Nicht in sandigen Böden anwenden.

ACKERBOHNEN, EIWEISSERBSEN (Vorauflauf)
Rate:
2,25-3,0 l/ha
Kommentare:
Die Anwendung von Bandur erfolgt sofort bis 2-3 Tage nach der Saat auf ein gleichmässiges, feinkrümeliges Saatbett. Nicht in sandigen Böden anwenden.

EIWEISSERBSEN (Nachauflauf)
Rate: 1,0 l/ha
Kommentare:
Anwendung im frühen Nachauflauf (2-3 Blattetagen). Mischungen sind möglich (Basagran SG, Pendimethalin). Verlangen Sie diesbezüglich unsere Beratung.

Anwendung im Gemüsebau
ERBSEN
Rate: 2,0 l/ha
Kommentare:
2,0 l/ha im Vorauflauf.
Rate: 1,0 l/ha
Kommentare:
1,0 l/ha im frühen Nachauflauf Anwendung im 2-3 Blattstadium der Erbsen. Verlangen Sie diesbezüglich unsere Beratung.

GEMÜSEZWIEBELN, KNOBLAUCH, SCHALOTTEN, SPEISEZWIEBELN (gesät)
Rate: 1,33 l/ha
Kommentare:
1. Behandlung mit 0,33 l/ha im fortgeschrittenen Peitschen- bis 2-Blattstadium (BBCH 10-12); 2. Behandlung mit 0,33-0,5 l/ha im Stadium BBCH 12-13; 3. Behandlung mit 0,5 l/ha im Stadium BBCH 14. Behandlungen in Abständen von mindestens 7 Tagen. Für Tankmischungen bitte unsere Beratung konsultieren. Nicht für die Produktion von Frühlings-/Bundzwiebeln verwenden. Die angegebene Aufwandmenge entspricht der total bewilligten Menge.

KAROTTEN
Rate: 3,0 l/ha
Kommentare:
3,0 l/ha im Vorauflauf. Wartefrist: 80 Tage.
Rate: 2,0-2,5 l/ha
Kommentare:
2,0-2,5 l/ha in Splitbehandlungen. 1,0-1,5 l/ha im Vorauflauf (unmittelbar nach der Saat) + 1,0 l/ha im Nachauflauf (BBCH 13). Wartefrist: 70 Tage. Die angegebenen Aufwandmengen entsprechen den total bewilligten Mengen.

KNOBLAUCH, SCHALOTTEN, ZWIEBELN (gesteckt)
Rate:
3,0 l/ha
Kommentare:
3,0 l/ha im Vorauflauf. Untere Dosierung besonders in leichten Böden und obere Dosierung nur in schweren und tonigen Böden. Keine Anwendung auf Sandböden. Die angegebene Aufwandmenge entspricht der total bewilligten Menge.

KNOLLENFENCHEL (gepflanzt)
Rate: 2,0 l/ha
Kommentare:
Anwendung unmittelbar vor der Pflanzung. Risiko von vorübergehenden Blattchlorosen unmittelbar nach der Behandlung möglich. Wartefrist: 70 Tage.

KNOLLENFENCHEL (gesät)
Rate:
2,0 l/ha
Kommentare:

Anwendung im Vorauflauf, unmittelbar bis 2 Tage nach der Saat. Risiko von vorübergehenden Blattchlorosen unmittelbar nach der Behandlung möglich. Wartefrist: 90 Tage.

LINSEN
Rate:
3,0 l/ha
Kommentare:

- 3,0 l/ha im Vorauflauf.
- 3,0 l/ha in Splitbehandlungen.
2,0 l/ha im Vorauflauf + 1,0 l/ha oder 2x0,5 l/ha im Nachauflauf (3- bis 9-Blattstadium der Kultur). Mit dieser Die angegebene Aufwandmenge entspricht der total bewilligten Menge.

SELLERIE
Rate: 2,0 l/ha
Kommentare:
Anwendung nach dem Anwachsen der Kultur, ca. 7 Tage nach der Pflanzung. Risiko von vorübergehenden Blattchlorosen unmittelbar nach der Behandlung möglich. Wartefrist: 90 Tage. 

Wirkungsspektrum
Sehr gute bis gute Wirkung (3,0 l/ha; Vorauflauf): Acker-Fuchsschwanz, Einjähriges Rispengras, Hirsen, Italiensiches Raigras, Windhalm; Acker-Gänsedistel, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Amarant-Arten, Ampferknöterich, Ausfallraps, Echte Kamille, Ehrenpreis-Arten, Einjähriges Bingelkraut, Gänsefuss-Arten, Gemeiner Erdrauch, Gemeines Kreuzkraut, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kleinblütiges Franzosenkraut, Kleine Brennesssel, Klettenlabkraut (flachkeimend), Mohn, Pfirsichblättriger Knöterich, Rote Taubnessel, Sonnen-Wolfsmilch, Vogelknöterich, Vogelmiere.
Teilwirkung bis ungenügende Wirkung (3,0 l/ha; Vorauflauf): Ausfallgetreide, Flughafer, Gemeine Quecke; Hohlzahn, Hundspetersilie, Klettenlabkraut (auf stark humoser Böden), Schwarzer Nachtschatten, Storchschnabel, Vogel-Wicke, Windenknöterich, Wurzelunkrauter.

Im Gemüsebau werden zusätzlich Kleinblütiges Franzosenkraut und Knöterich-Arten im frühen Nachauflauf (Kontaktwirkung) gut erfasst. Die Wirkung von Bandur kann je nach Kultur und gemäss Beratungsempfehlungen durch den Zusatz von Artist (Echte Kamille, Hohlzahn, Hundspetersilie, Knöterich-Arten, usw.) oder Molipan Pro (Schwarzer Nachtschatten) verstärkt werden.

Verträglichkeit
Feldbau: Spezifischen Sortenempfindlichkeiten wurden weder bei Kartoffeln noch bei Ackerbohnen, Erbsen oder Sonnenblumen festgestellt.
Gemüsebau: Knollenfenchel, Sellerie: Risiko von vorübergehenden Blattchlorosen unmittelbar nach der Behandlung. Keine Tankmischungen.

Mischbarkeit
Bandur ist mit unseren Herbiziden grundsätzlich mischbar. Für weitere Mischungen (Drittprodukte, usw.) oder Mehrfachmischungen ist unser Beratungsdienst zu konsultieren. Bei Mischungen sind die Vorschriften der anderen Produkte ebenfalls zu berücksichtigen.
Knollenfenchel, Sellerie: keine Tankmischungen.

Nachbau
Folgekulturen können erst nach 12 Wochen nachgebaut werden. Bei frühzeitigem Umbruch der Kultur können nach einer Pflugfurche Eiweisserbsen, Kartoffeln, Mais, Sojabohnen oder Sonnenblumen angebaut werden. Die nun reduzierten Dosierungen führen klar zu einer Reduktion dieser Auflagen. Wir sind in Abklärung und hoffen die Nachbauauflagen je Dosierung bald angeben zu können. Bei Mischungen sind die Vorschriften der anderen Produkte ebenfalls zu berücksichtigen.

Vorbereitung der Spritzbrühe
Vor Gebrauch gut schütteln.
Das Produkt bei laufendem Rührwerk direkt in den halb mit Wasser gefüllten Tank einfüllen. Bei Mischungen zuerst feste Formulierungen dazugeben und flüssige Produkte erst nach deren Auflösung einfüllen. Die Spritzbrühe sofort nach der Vorbereitung ausbringen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln1.5 - 3 l0
Sonnenblumen2 - 3 l0
Bohnen2.25 - 3 l0
Erbsen1 - 3 l0
Zwiebeln1.33 l10 - 12
Zwiebeln1.33 l12 - 13
Zwiebeln1.33 l14
Knoblauch1.33 l10 - 12
Knoblauch1.33 l12 - 13
Knoblauch1.33 l14
Möhren2 - 3 l1380
Knoblauch3 l0
Zwiebeln3 l0
Fenchel2 l090
Linsen3 l0
Sellerie2 l090
Schalloten1.33 l10 - 12
Schalloten1.33 l12 - 13
Schalloten1.33 l14