Othello

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
W-6471
Links

Herbizid für Getreide.

Bewilligte Anwendungen
Bekämpfung gegen Ungräser und Unkräuter im Nachauflaufverfahren (Herbst und Frühjahr) in Roggen, Triticale und Weizen gemäss Gebrauchsanweisung.
Achtung: vor Gebrauch gut schütteln.

Wirkungsweise
Othello ist eine gegen einjährige Ungräser und Unkräuter sehr breitwirksame Herbizidkombination aus drei Wirkstoffen für den Nachauflaufeinsatz im Herbst- oder Frühjahr. Die systemischen Wirkstoffe Iodosulfuron und Mesosulfuron aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe werden hauptsächlich durch die Blätter und in geringerem Umfang (Keimlinge) auch über den Boden aufgenommen und sowohl basipetal wie auch akropetal in der Pflanze verteilt. Die Wirkung erfolgt durch Hemmung der Acetolactase-Synthese (ALS-Hemmer) und verhindert somit die Bildung wichtiger Aminosäuren. Eine andauernde Residualwirkung auf die Unkrautflora ist nicht vorhanden. Der Wirkstoff Diflufenican wird über mehrere Wochen hauptsächlich über den keimenden Spross aufgenommen und seine Wirkung beruht auf einen verstärkten Chlorophyll-Abbau in den Unkrautpflanzen. Bei aufgelaufenen Unkräutern ist auch eine gewisse Blattaufnahme feststellbar. Othello stoppt den Wachstum der Pflanzen hauptsächlich in den Vegetationspunkten (Wurzel und Spross). Die Hauptsymptome wie Wachstumsstillstand, nekrotische Flecken und eine beginnende Vergilbung sind nach 4-7 Tagen ersichtlich. Das völlige Absterben der Unkräuter und Ungräser erfolgt in einer Zeitspanne von 3-4 Wochen. Kühle Temperaturen vermindern die Wirkung nicht. Voraussetzung ist jedoch ein aktives Pflanzenwachstum. Die spezielle ODFormulierung fördert die Wirkstoffaufnahme durch die Unkrauflora und bietet eine erhöhte Wirkungssicherheit. Zudem verbessert der enthaltene Safener die Kultuverträglichkeit und die dreifache Herbizidkombination sorgt für ein sehr breites Wirkungsspektrum.

Anwendung im Feldbau
ROGGEN, TRITICALE, WEIZEN
Rate: 1,0 l/ha
Kommentare:
1,0 l/ha. Anwendung im Frühjahr bis Beginn Schossen in Weizen (BBCH 30-31) sowie bis Ende Bestockung in Roggen und Triticale (BBCH 29-30). Besonders beim Vorherrschen von Windhalm und Einjährigem Rispengras sowie gegen die einjährige Unkrautflora. Gute Wirkung auch bei mittlerem Besatz an Italienischem Raigras und Acker-Fuchsschwanz. Bei stark entwickelten Klettenlabkräutern 0,075 l/ha Primus beimischen.

TRITICALE, WEIZEN
Rate: 1,25 l/ha
Kommentare:
1,25 l/ha. Anwendung im Frühjahr bis Beginn Schossen (BBCH 30-31) gegen alle wichtige, einjährige Ungräser und Unkräuter, inkl. Klettenlabkraut, Acker-Fuchsschwanz, Italienisches Raigras und Flughafer.
Rate: 0,5 l/ha + 0,4-0,5 l/ha Herold SC
Kommentare:
0,5 l/ha + 0,4-0,5 l/ha Herold SC für Herbstanwendungen bei starkem Besatz von Acker-Fuchsschwanz ab dem 3-Blattstadium der Kultur (BBCH 13).

WEIZEN
Rate: 1,0-1,2 l/ha
Kommentare:
1,0-1,2 l/ha. Anwendung im Herbst ab 3-Blattstadium (BBCH 13) bis spätestens Ende Oktober. Hohe Dosierung bei starkem Besatz an Acker-Fuchsschwanz und Italienischem Raigras sowie bei sehr vielen Klettenlabräutern.

SOMMERWEIZEN
Rate: 1,0 l/ha
Kommentare:
1,0 l/ha. Anwendung während der Bestockung (bis BBCH 29) gegen die einjährige Unkrauflora.

Allgemeine Bemerkungen
Die beste Wirkung wird erzielt auf die aufgelaufene, jedoch noch schwach entwickelte Unkrautflora, am idealsten zwischen Keimblatt und 4-Blattstadium der Unkräuter und ab dem 2-Blattstadium bis Ende Bestockung der Ungräser. Wüchsige Bedingungen (genügend Luftfeuchtigkeit, Tagestemperaturen ab 10°C) fördern die Wirkstoffaufnahme. Nicht unmittelbar vor oder nach Frostperioden sowie bei gänzlichem Wachstumsstillstand (extreme Trockenheit oder Kälte) spritzen. Zur Sicherung der optimalen Wirkung darf 4 Stunden nach der Anwendung kein Regen fallen. Feintropfiges Spritzen fördert die Haftung des Herbizides auf die Schadgräser. Bei Sulfonylharstoffen ist ein hohes Resistenzrisiko bekannt. Max. 1 Behandlung pro Parzelle und Jahr.

Wirkungsspektrum
Sehr gute bis gute Wirkung mit 1,0 l/ha: Einjähriges Rispengras, Hirsen, Windhalm (nicht ALS-resistent); Acker-Gänsedistel, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Amarant-Arten, Ausfallraps, Echte Kamille, Gänsefuss-Arten, Gemeine Melde, Gemeines Bingelkraut, Hederich, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn, Hundspetersilie, Kleinblütiges Franzosenkraut, Klettenlabkraut (bis 2-Quirle), Knöterich-Arten, Rote Taubnessel, Schwarzer Nachtschatten, Vogelmiere, Vogel-Wicke.
Sehr gute bis gute Wirkung mit 1,25 l/ha: alle mit 1,0 l/ha erfasste Unkräuter; Acker-Fuchsschwanz, Flughafer, Italienisches Raigras (inkl. Horste); Ausfallsonnenblume, Blacke, Ehrenpreis-Arten, Gemeiner Erdrauch, Klettenlabkraut (stark entwickelt), Mohn, Rote Taubnessel (stark entwickelt).
Genügende Wirkung: Ambrosia, Storchenschnabel.
Ungenügende Wirkung: Gemeine Quecke, Trespen, Windhalm (ALS-resistent); Acker-Kratzdistel, Acker-Winde, Gemeines Kreuzkraut, Kornblume, Löwenzahn, Storchenschnabel (stark entwickelt); Weissklee.

Der Zusatz von 0,075 l/ha Primus verstärkt die Wirkung gegen stark entwickelt Klettenlabkraut (bis 4-Quirle) sowie gegen Kornblume, Mohn und Ausfallsonnenblume.
Der Zusatz von 0,1 kg/ha Chekker verstärkt die Wirkung gegen Blacke, Klettenlabkraut und teilweise Acker-Kratzdistel (sofern aufgelaufen).

Verträglichkeit
Othello, angewendet gemäss Gebrauchsanweisung, ist in allen bewilligten Kulturen verträglich. Gelegentlich nach der Behandlung auftretende Blattaufhellungen oder Wachstumsvezögerungen haben keinen negativen Einfluss auf den Ertrag. Keine durch Frost, Bise, Staunässe, Trockenheit, Nährstoffmangel oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Kulturen sowie Getreideflächen auf sehr sandigen, sehr leichten und sehr steinigen Böden behandeln. Nur trockene Pflanzen und bei wüchsigen Temperaturen behandeln.

Mischbarkeit
Othello ist mit Chekker, Primus oder CCC grundsätzlich mischbar. Für weitere Mischungen (Drittprodukte, usw.) oder Mehrfachmischungen ist unser Beratungsdienst zu konsultieren. Bei Mischungen sind die Vorschriften der anderen Produkte ebenfalls zu berücksichtigen.

Nachbau
Nach bisherigen Erfahrungen ist bei normalen Bedingungen der Nachbau von Hauptkulturen ohne Einschränkungen möglich. Nach sehr trockenen Bedingungen über eine lange Zeitperiode, sowie bei einer Wartefrist von weniger als 120 Tagen ist für den Nachbau von Raps und Leguminosen eine Pflugfurche empfehlenswert. Der Nachbau von reinen Futtergrasmischungen (ohne Kleearten) sowie Phacelia ist nach der Ernte ohne Einschränkungen möglich. Beim Nachbau von Zwischenkulturen aus der Familie der Kreuzblütler sind bei einer Wartefrist von weniger als 120 Tagen leichte Ertragseinbussen möglich. Bei vorzeitigem Umbruch ist nur der Nachbau von Sommerweizen und nach 50 Tagen auch Mais möglich. Wie für die meisten Sulfonylharnstoffe ist eine Pflugfurche empfehlenswert. Bei Mischungen sind die Vorschriften der anderen Produkte ebenfalls zu berücksichtigen.

Vorbereitung der Spritzbrühe
Vor Gebrauch gut schütteln.
Das Produkt bei laufendem Rührwerk direkt in den halb mit Wasser gefüllten Tank einfüllen. Bei Mischungen zuerst feste Formulierungen dazugeben und flüssige Produkte erst nach deren Auflösung einfüllen. Die Spritzbrühe sofort nach der Vorbereitung ausbringen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterroggen1 l29 - 31
Sommerroggen1 l29 - 31
Wintertriticale1 - 1.25 l29 - 31
Sommertriticale1 - 1.25 l29 - 31
Winterweizen1 - 1.25 l29 - 31
Sommerweizen1 - 1.25 l29 - 31
Wintertriticale0.5 l13
Sommertriticale0.5 l13
Winterweizen0.5 l13
Sommerweizen0.5 l13