Sencor SC

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
W-6630
Wirkstoffe
Links

Herbizid für Kartoffeln, Karotten, Spargeln und Tomaten.

Bewilligte Anwendungen
Bekämpfung gegen Ungräser und Unkräuter gemäss Gebrauchsanweisung.

Wirkungsweise
Sencor SC ist ein breitwirksames Herbizid mit Blatt- und Wurzelwirkung und erfasst sowohl keimende wie auch bereits aufgelaufene einjährige Samenunkräuter und Ungräser. Die Wirkung gegen Klebern und mehrjährige Ungräser und Unkräuter ist ungenügend. In Moorböden mit mehr als 6 % Humusgehalt erfolgt die Anwendung am besten auf aufgelaufene Unkräuter. Eine genügende Bodenfeuchtigkeit fördert die Wirkung.

Anwendung im Feldbau
KARTOFFELN (Vorauflauf)
Speise-, Saat- und Veredelungskartoffeln (inkl. Frühkartoffeln)
Rate:
0,5-0,75 l/ha
Kommentare:

Niedrige Aufwandmenge nur in Tankmischung gemäss unseren Angaben (0,5 l/ha + 3,0 l/ha Bandur oder 0,5 l/ha + 4,0-4,5 l/ha Boxer), bei Frühkartoffeln und auf leichte Böden.

KARTOFFELN (Nachauflauf auf verträglichen Sorten)
Speise- und Futterkartoffeln (nicht bei Früh- und Saatkartoffeln)
Rate:
0,3-0,6 l/ha
Kommentare:

Anwendung im frühen Nachauflauf. Niedrige Aufwandmenge bei empfindlichen Sorten oder als Nach- bzw. Korrekturbehandlung zum Vorauflaufeinsatz eines Herbizids.
Rate:
0,5 l/ha + 4,0-4,5 l/ha Boxer
Kommentare:

Anwendung im Nachauflauf bis 5 cm Staudenhöhe.

Allgemeine Bemerkungen
Splitbehandlung möglich. Die Aufwandmenge im Vor- und Nachauflauf darf insgesamt 540 g Metribuzin/ha (z.B. 0,5+0,4 l/ha) pro Kultur nicht überschreiten.
Beachten Sie auch die Richtlinien für die IP- sowie für die Label-Produktion. Im Nachauflaufverfahren werden oft auch Korrekturbehandlungen auf stark entwickelten Kartoffeln (10-15 cm Pflanzenhöhe) mit Sencor SC alleine durchgeführt. Solche Behandlungen sind nur in Ausnahmefällen möglich, sofern die Dosierung 0,4 l/ha Sencor SC nicht überschreitet und mit wenig Druck auf vollständig trockene Pflanzen gespritzt wird.
Solche Dosierungen erfassen nur die aufgelaufenen Unkräuter genügend. Bei Sorten mit leichter und mittlerer Metribuzin-Anfälligkeit ist bei solche Nachauflauf-Anwendungen grösste Vorsicht geboten.
Metribuzin-Sortenempfindlichkeit: siehe Kapitel Verträglichkeit.

Anwendung im Gemüsebau
FREILAND: KAROTTEN
Rate: 0,35 l/ha
Kommentare:
Anwendung im Splitverfahren (max. 0,18 l/ha pro Split) zwischen den Stadien BBCH 12-16 (2-6 Blätter).
Nur auf trockene Pflanzen behandeln und bei Splitanwendungen, Abstand von 7 Tage zwischen den Spritzungen einhalten. Bei Karotten unter Folien nicht unmittelbar nach der Abdeckung behandeln und eine Wartefrist von mind. 3-4 Tage einhalten. Pfälzerruebli nicht behandeln. Die angegebene Aufwandmenge entspricht total bewilligter Menge pro Kultur.

FREILAND: SPARGELN
Rate: 0,75 l/ha
Kommentare:
Anwendung nach dem Aufrichten der Dämme vor der Stechperiode, jedenfalls vor dem Auflaufen der Spargeln. Wartefrist: 1 Woche. Anwendung unmittelbar nach der Ernte oder nach Abschluss der Stechperiode, am besten nach der Bodenbearbeitung und vor dem Durchstossen der neuen Spargeltriebe. Anwendung 7-10 Tage nach der Pflanzung, jedenfalls vor dem Durchstossen der jungen Spargeltriebe. In Junganlagen ist eine Anwendung bereits im Pflanzjahr möglich. Max. 1 Behandlung pro Parzelle und Jahr.

FREILAND: TOMATEN
Rate: 0,5 l/ha
Kommentare:
Anwendung auf trockene Pflanzen ca. 10 Tage nach der Pflanzung. Nur im Freiland, nicht in Gewächshäusern oder unter Folien anwenden.

Wirkungsspektrum
Sehr gute bis gute Wirkung: Acker-Fuchsschwanz, Bluthirse, Borstenhirse, Einjähriges Rispengras, Hühnerhirse; Acker-Gänsedistel, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Echte Kamille, Ehrenpreis-Arten, Einjähriges Bingelkraut, Gemeine Melde, Gemeiner Erdrauch, Hederich, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn, Kleinblütiges Franzosenkraut, Kleine Brennessel, Kornblume, Mohn, Pfirsichblättriger Knöterich, Rote Taubnessel, Schwarzer Nachtschatten (nach dem Auflaufen im Keimblattstadium), Vogel-Knöterich, Vogelmiere.
Genügende Wirkung: Amarant-Arten, Ampfer-Knöterich, Gänsefuss-Arten, Schwarzer Nachtschatten (nach dem Keinblattstadium), Windenknöterich.
Ungenügende Wirkung: Gemeine Quecke; Klettenlabkraut, Wurzelunkräuter.

Verträglichkeit
Sencor SC, angewendet gemäss Gebrauchsanweisung, ist in allen bewilligten Kulturen verträglich.
Kartoffeln: Auf Böden mit mehr als 6 % Humus nur auf aufgelaufene Unkräuter spritzen. Behandlung nur auf trockene Stauden und abgetrockneten Böden durchführen.
Gute Metribuzin-Verträglichkeit: Amandine, Antina, Bintje, Désirée, Ditta, Eba, Erntestolz, Fontane, Gourmandine, Maestro, Mustang, Pamela, Panda, Ratte, Santana, Sirtema, Stella und Urgenta. Behandlung mit 0,5-0,75 l/ha im Vorauflaufverfahren oder mit 0,5-0,6 l/ha beim Auflaufen bis 5 cm Staudenhöhe.
Leichte Metribuzin-Anfälligkeit: Agria, Celtiane, Charlotte, Hermes, Jelly, Lady Claire, Markies, Nicola, Pirol und Victoria. Behandlung hauptsächlich mit max. 0,75 l/ha im Vorauflaufverfahren oder bei Bedarf mit max. 0,4 l//ha im frühen Nachauflauf bis 5 cm Staudenhöhe.
Mittlere Metribuzin-Anfälligkeit: Agata, Alexandra, Derby, Lady Christl, Lady Félicia, Lady Rosetta, Marlen und alle Saatkartoffeln. Behandlung mit max. 0,75 l/ha nur im Vorauflaufverfahren.
Starke Metribuzin-Anfälligkeit: Annabelle, Innovator und Laura. Bitte folgendes beachten:
- mindestens 5 Tage vor dem Durchstossen
- max. 0,5 l/ha
- keine hohen Niederschläge kurz nach der Applikation (ca. 3 Tage).
Nicht aufgeführte Sorten: Behandlung nur nach Absprache mit unserem Beratungsdienst. In Frühkartoffeln, nach einer Anwendung mit max. 0,3 l/ha im Vorauflaufverfahren, können Erbsen und Karotten nachgebaut werden, unter der Voraussetzung, dass der Boden vor der Neubestellung tief und gründlichdurchgearbeitet wird. Die Mischungen Sencor SC + Boxer oder Bandur sind im Vorauflaufverfahren bei allen aufgeführten Sorten anwendbar (Vorsicht bei Annabelle, Innovator und Laura). Die Anwendung im frühen Nachauflauf wird nur bei Sorten mit guter Verträglichkeit empfohlen.

Mischbarkeit
Sencor SC ist mit unseren Herbiziden grundsätzlich mischbar. Für weitere Mischungen (Drittprodukte, usw.) oder Mehrfachmischungen ist unser Beratungsdienst zu konsultieren. Bei Mischungen sind die Vorschriften der anderen Produkte ebenfalls zu berücksichtigen.

Nachbau
Folgekulturen können erst nach 16 Wochen nachgebaut werden, unter der Voraussetzung, dass der Boden vorgängig tief gepflügt und gründlich durchgearbeitet wird. Bei Mischungen sind die Vorschriften der anderen Produkte ebenfalls zu berücksichtigen.

Vorbereitung der Spritzbrühe
Vor Gebrauch gut schütteln.
Das Produkt bei laufendem Rührwerk direkt in den halb mit Wasser gefüllten Tank einfüllen. Bei Mischungen zuerst feste Formulierungen dazugeben und flüssige Produkte erst nach deren Auflösung einfüllen. Mischungen mit Blattdünger sowie Fungizide oder Insektizide werden nicht empfohlen. Die Spritzbrühe sofort nach der Vorbereitung ausbringen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Kartoffeln0.3 - 0.75 l0
Möhren0.35 l10 - 16
Spargel0.75 l0
Tomaten0.5 l0