Ridomil Gold Combi

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
024548-00
Wirkstoffe

Formulierungsbeschreibung:
Wasserdispergierbares Granulat mit 48,5 g/kg (4,85 Gew.-%) Metalaxyl-M und 400 g/kg (40,0 Gew.-%) Folpet

Einsatzgebiet:
Fungizid zur Bekämpfung von Falschem Mehltau an Weinreben, Endivien, Kopfsalat und Zwiebelgemüse im Freiland

Wirkungsweise:
RIDOMIL GOLD COMBI ist ein Kombinationsfungizid mit systemischer und oberflächenaktiver Wirkung zur Bekämpfung von Falschen Mehltaupilzen an Kulturpflanzen. Der systemische Wirkstoff Metalaxyl-M dringt schnell über Blätter und Triebe in das Pflanzengewebe ein, wird mit dem Saftstrom in der Pflanze verteilt und schützt auch den Neuzuwachs. Durch die Wirkstoffkombination Metalaxyl-M und Folpet wird der Pilz sowohl während der Sporenkeimung als auch nach dem Eindringen in das Pflanzengewebe bekämpft.
Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): 4 (Metalaxyl-M), M4 (Folpet)

Wirkungsspektrum:
Weinrebe: Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)
Endivien, Kopfsalat im Freiland: Falscher Mehltau (Bremia lactucae)
Zwiebelgemüse im Freiland (Nutzung als Trockenzwiebel): Falscher Mehltau (Peronospora destructor)

Kulturverträglichkeit:
Bisher erwies sich RIDOMIL GOLD COMBI in der empfohlenen Aufwandmenge in allen geprüften Rebsorten als gut verträglich.
Zwiebelgemüse, Endivien, Kopfsalat: In Abhängigkeit von Kultur, Sorte und dem Anbauverfahren können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen
zu prüfen.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
VZ470: Insgesamt nicht mehr als 400 g/ha Metalaxyl/Metalaxyl-M je Hektar und Jahr ausbringen. Auch nicht in Kombination mit anderen, diese Wirkstoffe enthaltenden Mitteln.
Die grobe Reinigung der Spritzen auf dem Feld vornehmen. Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungs-und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungszeitpunkt:
Weinbau:
Die Behandlung ist bei Infektionsgefahr bzw. nach Warndienstaufruf in Spritzintervallen von 10 bis 14 Tagen vorzunehmen. Bei starkem Blattzuwachs oder hohem Befallsdruck die Spritzab
stände verkürzen. Bei vorbeugendem Einsatz ist die beste Wirkung zu erwarten.
Aufgrund der sehr guten systemischen Verteilung – auch in den Neuzuwachs – ist der Einsatz besonders in Phasen starken Pflanzenwachstums (Vorblütebehandlungen bis abgehende Blüte) zu empfehlen.

Wartezeiten:
Weinrebe (Keltertrauben): 35 Tage
Dicke Bohne, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Spinat: 14 Tage
Endivien, Kopfsalat, Schwarzwurzel, Zwiebelgemüse: 21 Tage
Für die Anwendung in Zwiebelgemüse gilt:
Über der Erde wachsende grüne Pflanzenteile sind nicht zum Verzehr geeignet.
Nutzung als Trockenzwiebel.

Wichtige Hinweise:
Die Hinweise des Herstellers zu Anwendungszeitpunkt und Spritztechnik sind zu beachten.
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel verwenden, die die Wirkstoffe Metalaxyl oder Metalaxyl-M nicht enthalten.
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln aus anderen Wirkstoffgruppen verwenden.
Sollte trotz empfehlungsgerechter Anwendung von RIDOMIL GOLD COMBI ein vorzeitiger Wirkungsabfall eingetreten sein, ist sofort mit entsprechenden Fungiziden einer anderen Wirkstoffgruppe weiterzubehandeln. Im Fall eines Wirkungsrückganges, der im Einzelfall nicht vorhersehbar ist, kann keine Haftung übernommen werden.
- RIDOMIL GOLD COMBI muss protektiv/vorbeugend und mit der vollen zugelassenen Aufwandmenge eingesetzt werden.
- Maximal 2 Behandlungen mit Produkten aus der Wirkstoffgruppe der Phenylamide (z. B. Metalaxyl und Metalaxyl-M) und anderen kreuzresistenten Wirkstoffen pro Jahr durchführen. Im Jungpflanzenbereich vorgenommene Anwendungen sind hierbei unbedingt mit zu berücksichtigen (ggf. Rücksprache mit Jungpflanzenlieferanten).
- Kulturspezifische Empfehlungen zum Fungizidmanagement finden Sie in unseren Kulturbroschüren und im Internet auf www.syngenta.de.

Weinrebe (Nutzung als Keltertraube)
Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)
Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis.
Spritzen oder sprühen
Basisaufwand: 0,6 kg/ha
ES 61: 1,2 kg/ha
ES 71: 1,8 kg/ha
ES 75: 2,4 kg/ha
(Dies entspricht einer Anwendungskonzentration von 0,15 % (150 g/100 l Wasser).
Maximale Aufwandmenge pro ha nicht überschreiten.
Maximal 3 Anwendungen in der Kultur pro Jahr. VA210: Anwendung nur bei Keltertrauben.

Zwiebelgemüse (Nutzung als Trockenzwiebel)
2,0 kg/ha.
Falscher Mehltau
Spritzen. Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Maximal 3 Anwendungen in der Kultur pro Jahr.

Endivien, Kopfsalat (Freiland)
2,0 kg/ha.
Falscher Mehltau
Spritzen. Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr.

Dicke Bohne (Freiland)
2,0 kg/ha.
Falscher Mehltau (Peronospora viciae)
Spritzen. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 3 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 8 bis 14 Tagen.

Kohlrabi (Freiland)
2,0 kg/ha.
Falscher Mehltau (Peronospora parasitica), Weißer Rost (Albugo candida)
Spritzen. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 10 bis 14 Tagen.

Radieschen, Rettich (Freiland)
2 kg/ha in 300–600 l Wasser/ha.
Falscher Mehltau (Peronospora parasitica), Weißer Rost (Albugo candida)
Spritzen. Bei Befallsgefahr bzw. nach Warndiensthinweis; ab Entwicklungsstadium BBCH 10. Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 7 bis 14 Tagen.

Schwarzwurzel (Freiland)
2 kg/ha in 300–600 l Wasser/ha.
Weißer Rost (Albugo tragopodonis)
Spritzen. Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome. Ab 30 % des zu erwartenden Rüben-, Wurzel- bzw. Knollendurchmessers erreicht. Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 14 bis 21 Tagen.

Spinat (Freiland)
2 kg/ha in 300–600 l Wasser/ha.
Falscher Mehltau (Peronospora farinosa f. sp. spinaciae)
Spritzen. Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Keine Anwendung in der Zeit von Oktober bis März. Maximal 2 Anwendungen in der Kultur pro Jahr im Abstand von mindestens 10 bis 14 Tagen. Wirkungsminderung durch Bildung metalaxylresistenter Falscher-Mehltau-Populationen ist möglich.

Nachbau: Nach dem Einsatz von RIDOMIL GOLD COMBI können alle Kulturen in der Fruchtfolge (auch bei vorzeitigem Umbruch) nachgebaut werden.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
RIDOMIL GOLD COMBI ist mit ASKON, THIOVIT JET, TOPAS, SWITCH, SCORE und vielen weiteren Fungiziden, Insektiziden sowie Blattdüngern mischbar.
Mischpartner in fester Form werden als Erstes in den Tank gegeben.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommende Mischungen geprüft werden können.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von RIDOMIL GOLD COMBI ist auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmengen:
Reben: 400 – 1600 l/ha (in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium) Endivien, Kopfsalat, Zwiebelgemüse: 600 l/ha Werden Sprühgeräte verwandt, so ist die Konzentration entsprechend der eingesparten Wassermenge zu erhöhen.
Gute Spritztechnik ist ausschlaggebend für den Bekämpfungserfolg.
Die Ausbringung mit Recyclinggeräten ist möglich.
Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten. Abdrift oder sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielflächen ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Angesetzte Spritzflüssigkeit nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1 : 10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Zwiebeln2 l21
Endiviensalat2 l21
Kopfsalat2 l21
Bohnen2 l14
Kohlrabi2 l14
Radieschen2 l14
Spinat2 l14
Weinreben0.6 - 2.4 l35