Weißstängeligkeit

Sclerotinia sclerotiorum

Die Bedeutung der Weißstängeligkeit beim Rapsanbau ist in Norddeutschland größer als in Süddeutschland. In der Regel bleicht nach der Blüte der Stängel befallener Pflanzen ohne scharfe Abgrenzung zum gesunden Gewebe aus. Die Befallszone, meist von einer Verzweigung oder einer Blattansatzstelle ausgehend, wird weiß, die Rinde löst sich bastartig vom Stängel und die Pflanzenteile über der Befallsstelle sterben ab. Häufig knickt der Stängel in diesem weißen Bereich ab. Im Stängelinneren findet man anfangs weiße Mycelverdichtungen, die später in schwarze, unregelmäßig geformte Dauerkörper (Sklerotien) übergehen. Beim Drusch gelangen sie wieder auf den Boden, in dem sie mehrere Jahre infektionsfähig bleiben. Die Infektion der Sklerotinia ist sehr witterungsabhängig: Warmfeuchte Abschnitte vor der Blüte fördern die Bildung von Apothecien (Fruchtkörper) aus den Sklerotien. Der Wechsel von Schauern und Sonne während der Blüte lässt die aus den Apothezien geschleuderten Sporen in den Blatt- und Seitentriebachseln keimen, wenn dort abgefallene Blütenblätter als Nährstoffquelle haften.

Pflanzenschutzmittel